• Liebe & Beziehung
  • Wenn man liebt, kann man sich auch gemeinsame Kinder vorstellen - richtig oder falsch?

Ich bin seit einem dreiviertel Jahr in einer neuen Beziehung. Ich bin Mitte 30, mein Partner Mitte 40. Er ist geschieden und hat 2 Kinder. Am Anfang unserer Beziehung konnte er sich alles vorstellen - auch noch ein Kind. Er hat diese Möglichkeit z.B. auch bei der Größe der neuen Wohnung ganz bewusst und von sich aus mit eingeplant. Er weiß natürlich - da wir uns schon länger kennen, dass ich mir diese Möglichkeit grundsätzlich gerne offen halten würde. Weil ich es einfach nicht bereuen will, darauf - aus welchen Grund auch immer - bewusst verzichtet zu haben. Seit einiger Zeit jedoch steht er dem Thema zunehmend ablehnend gegenüber, hat Angst um seine Freiheit usw. Und dabei spreche ich bestimmt nicht ständig - eigentlich nie - von mir aus über das Kinderkriegen. Nun frage ich mich: Zweifelt er an der Haltbarkeit unserer Beziehung, oder sind die zwei Themen völlig unabhängig voneinander zu betrachten? Ist es nicht so, dass wenn man seinen Partner wirklich liebt, man auch eine gemeinsame Familie will - oder zumindest nicht ausschließt? Ich habe mal gelesen, dass - wenn eine Beziehung richtig passt - auch weitere Kinder kein Problem sind. Und wenn doch, dann passt etwas nicht? Ist das so?

Es wäre das erste...
Nein, ich habe noch keine Kinder. Der Umgang mit seiner Exfrau ist recht gut. Auch mit seinen Kindern, er sieht sie jedes 2. WoEn. Oft sind sie dann auch bei uns. Aber ich weiß, dass er ein schlechtes Gewissen hat, versucht es oft mit Geld gutzumachen. Denn die Trennung ging von ihm aus. Irgendwo schwingen da auch Vorwürfe im raum (höre ich bei seinen Kindern ab und zu raus..). Die Trennung ist vier Jahre her. Und: Er hat ziemlichen beruflichen Stress. Noch dazu in einem Job, den er nicht (mehr) mag und lieber heute als morgen wechseln würde. Was er aber seit Jahren nicht macht... Es ist alles also weitaus komplexer.
Lieben Dank für Deine Antwort!

    Nein, ich habe..
    noch keine Kinder. Der Umgang mit seiner Exfrau ist recht gut. Auch mit seinen Kindern, er sieht sie jedes 2. WoEn. Oft sind sie dann auch bei uns. Aber ich weiß, dass er ein schlechtes Gewissen hat, versucht es oft mit Geld gutzumachen. Denn die Trennung ging von ihm aus. Irgendwo schwingen da auch Vorwürfe im raum (höre ich bei seinen Kindern ab und zu raus..). Die Trennung ist vier Jahre her. Und: Er hat ziemlichen beruflichen Stress. Noch dazu in einem Job, den er nicht (mehr) mag und lieber heute als morgen wechseln würde. Was er aber seit Jahren nicht macht... Es ist alles also weitaus komplexer.
    Lieben Dank für Deine Antwort!

    Tja,...
    im Prinzip fühle ich mich gerade auch so - also getäuscht von ihm. So wie Du es in Deinem vorletzten Satz beschreibst. Vll. tue ich ihm Unrecht. Aber der Gedanke ist da... und ist dabei, gerade ganz viel kaputt zu machen...

    Kommt drauf an
    Prinzipiell sehe ich es wie du! Wenn man sich liebt und prinzipiell Kinder möchte, dann sollte man sich das mit dem Partner vorstellen können - sonst ist es nicht der richtige.


    ABER wer von Haus aus keine Kinder will oder schon mehrere Kinder hat oder sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat, der kann auch keine mehr wollen. Es kommt also stark darauf an, wie der bisherige Werdegang ist.


    Dass dein Partner erst noch Kinder wollte und nun nicht mehr, ist allerdings sehr seltsam und spricht eher dafür, dass er sich MIT DIR keine vorstellen kann.

      elona_12765864

      Das Gleiche denke ich...
      ... auch. Dabei betont er allerdings ständig seine große Liebe zu mir. Aber vielleicht ist das mehr Schein als Sein? Er hat mir erst am Wochenende (ganz von sich aus) wieder versichert, wie sehr er mich liebe und dass ich daran nie zweifeln dürfe. Aber wie soll ich nicht daran zweifeln, wenn er mir kurz zuvor sagt, er will keine Kinder mehr, obwohl er um meine Wünsche weiß?

      Das ist eine interessante Frage.
      Ich denke nicht, dass man diese Schlussfolgerung pauschal auf jeden über tragen kann.
      Es kann viele Gründe haben. Vielleicht zweifelt er einfach daran, noch jung genug zu sein, um Vater zu werden. Vielleicht hat er auch Zweifel an der finanziellen Zukunft. Wenn man frisch verliebt ist, kann man sich alles mögliche vorstellen, nur der Alltag ist halt anders. Die rosarote Brille verliert ihre Farbe....!

        bernt_12308088

        Auch das Alter...
        war schon mal ein Thema - er wäre Anfang 60, wenn es 16 wäre und jetzt auf die Welt käme. "Ein alter Mann." Seine Worte. Ja, es macht ihm Angst. Und ich verstehe das. Aber ich wünsche mir auch sein Verständnis - und dass er mir entgegenkommt. Wieso kann man nicht den Dialog mit dem Partner suchen, Lösungswege suchen - wenn man doch einander wirklich liebt? Er verlangt von mir faktisch, dass ich etwas ganz Wichtiges einfach aufgebe. Etwas, das er schon hat und angeblich nicht missen möchte. Nur weil es für ihn halt so bequemer ist. Schön einfach. Er hat ja schon alles...

          Oh doch...
          ... es gab eine konkrete Absprache. Er hat unsere gemeinsame (!) Wohnung so ausgesucht, dass da noch ein Kleines Platz hätte. Das hat er alles von sich aus gemacht, weil er meinen Wunsch kannte und sich das - so hat er es mir vermittelt - auch vorstellen konnte. Ich drängle nicht und spreche das Thema von mir aus so selten an.
          Und ich habe das Kinderkriegen übrigens bestimmt nicht von mir aus so lange hinausgezögert. Ich war vor ihm in einer sehr, sehr langen Beziehung. Aber mein Ex-Partner hat dieses Thema immer verschoben. Hätte ich ihm damals einfach eins unterjublen sollen? Wie mies wäre das denn? Nach der Trennung (von meiner Seite aus) hätte er mir natürlich alles versprochen... naja. Es ist aus übriegns aus anderen Gründen auseinander gegangen.
          Aber dennoch danke für Deine Antwort. Denn wahrscheinlich geht es zuvorderst bei meinem Partner und mir jetzt nicht ums Kinderkriegen. Sondern darum, ob unsere Beziehung Zukunftspotenzial hat, oder nicht. Das ist der Knackpunkt.

          alvis_11936759

          Ein Kind ist kein Haustier,
          Wo man sagt: na gut, okay, können wir ja mal ausprobieren.


          Der Konflikt erlaubt keinen Kompromiss. Ein Kind müssen beide wollen. Dass dieser Altersunterschied problematisch ist, ist verständlich. Beide haben irgendwie recht, aber wenn jetzt einer von euch nachgibt, gibt es weitere Konflikte.


          Entweder du verzichtest und trägst ihm das nach, oder ihr zeugt ein Kind, wo er vielleicht nicht mit zurecht kommt.... Beides stellt die Beziehung auf eine harte Probe.

          Gute Frage...
          ... ob ich unter diesen Umständen einfach nein zu ihm gesagt hätte. Er hat mich über lange Zeit stürmisch umworben, wollte mich unbedingt haben und vllt. hatte ER genau davor Angst, nämlich, dass ich nein zu ihm sagen würde, wenn er keine Kinder mehr will.
          Aber das Hauptproblem liegt ganz woanders. Er kommt mit seinem momentanen Leben nicht klar und ist von vielem frustriert. Was alles nichts mit mir zu tun hat. Aber klar - dann noch ein kleines Kind, das kann schon Angst machen. Nur: Es ist auch mein Leben. Und wenn er seine Meinung auf einmal ändert, dann kann er nicht erwarten, dass ich das so einfach hinnehme.
          Irgendwie kriege ich immer die Männer ab, die ein Problem mit sich selbst haben. Scheine sie anzuziehen - und merke es leider immer zu spät erst...

          Wahrscheinlich denkt er das...
          ... wobei ich auch sehr gut verdiene und mich mit Sicherheit nicht lange aus dem Beruf verabschieden würde.
          Und ja - das Problem mit seinem Job muss gelöst werden. Aber das muss er halt zuerst einmal selbst anpacken. Ich bin in keinster Weise auf seine finanzielle Unterstützung angewiesen - im Gegensatz zu ALLEN bisherigen Partnerinnen, die er hatte. Haben ihn allesamt ziemlich viel Geld gekostet...
          Das sind doch eigentlich alles nur Ausreden seinerseits. Er sollte lernen, dass man Zuneigung ohnehin nicht kaufen kann, und dass nicht andere immer schuld sich an der eigenen Unzufriedenheit. Sondern man selbst.
          Hey - das sollte und werde ich ihm bei nächster Gelegenheit auch mal sagen. Denn es nervt schon, wenn man ständig die schlechte Laune wegen des Jobs mitkriegt und er dann trotzdem nix ändert.

          Das gute Argument...
          .. bin ich ;-) Danke für Deine Antwort. Im Ernst - ich kann ihn doch verstehen. Aber er wollte diese Beziehung mit mir sooo unbedingt, hat mich sehr lange umworben... Und er wusste das alles. Ich habe ihm nie etwas vorgemacht. Er mir aber offenbar und irgendwie schon. Zumal er mir einmal - wörtlich - geschrieben hat, dass er sich eine Familie wünscht, für die er immer da sein will und dass er seine Fehler nie wieder machen will. Zweite Chance sozusagen. Nochmal "neu beginnen". Ich habe diese Zugeständnisse nicht von ihm eingefordert. Er hat sie von sich aus geliefert. Und jetzt kriegt er offenbar Muffensausen. Und zwar ohne dass ich gerade Nägel mit Köpfen mache. Ich habe ja nicht zu ihm gesagt: Hey Schatz, ich setze jetzt die Pille ab! Oder so was Ähnliches.

          Es ist etwas anders...
          ... denn bis vor einiger Zeit war er derjenige, der das Kinderthema möglichst bald angehen wollte. => Schließlich werde er auch nicht jünger und wolle kein "alter" Vater sein. Das waren seine Worte. Und nun machte er die 180 Grad Wende und wundert sich vermutlich, dass ich nicht mehr weiß, was ich denken soll. Und ja - ich bin verletzt. Denn ich habe ihn NIE mit diesem Thema bedrängt. Ich habe lediglich meinen grundsätzlichen Wunsch dazu dargelegt. Er wusste das, bevor wir ein Paar wurden. Und trotzdem wollte er diese Beziehung unbedingt.

          Stimmt, das wäre ein anderes Thema...
          ... aber wie frauenfeindlich ist es eigentlich, zu behaupten, dass eine Frau mit Mitte 30 bitte kein Kind mehr bekommen soll, weil sie dafür zu alt - und, in DEINER Logik - deshalb automatisch eine schlechte Mutter ist. Schlechte Eltern gibt es in jeder Altersgruppe. Gute übrigens auch. Alles andere ist Blödsinn. Sorry.

          Na komm...
          ...ein bisschen arg pauschal bist Du schon in Deinen Aussagen: "alte Mutter mit Mitte 30", "Partner benutzen... soll es in deinem Alter geben..." Nicht frauenfeindlich? Haha... Du kennst mich nicht persönlich - von daher kannst Du auch in kein Wespennest bei mir stechen. Solltest aber vllt. auch mal daran denken, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist.
          Ich habe diese Frage gestellt und freue mich über jeden, der darauf antwortet. Das heißt aber nicht, dass ich alles einfach so stehen lassen muss.

          Danke Dir...
          ... alleine für Deine Antworten hat es sich schon gelohnt, diese Frage hier zu stellen. Auch wenn mir nicht alles gefällt, was Du schreibst ;-) Natürlich will "frau" begehrt werden. Mann ja auch, oder?
          Und ja, vllt. ist es auch so, dass ICH Angst hätte, wenn es morgen ernst werden würde. Keine Ahnung. Werde ein Entscheidung treffen müssen und dann handeln.Dankeschön für den Denkanstoß! Hat mir wirklich viel gebracht...

          Mein Partner...
          ... meint offenbar vor allem, dass Kinder der Selbsterfüllung im Weg stehen.
          Du und ich, wir werden uns da nicht einig. Das macht aber auch nichts. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung - meine ist eine andere. Denn ich kenne so viele Frauen, die studiert haben und deshalb (und wg. anderer Gründe) erst in den 30ern Kinder bekommen haben - oder noch welche wollen. Sie haben das gleiche Recht wie alle anderen. Und was für Dich vor 30 Jahren vllt noch komisch war ("hast gedacht, das wäre seine Oma), ist heute zunehmend Realität.
          Und nochmal - ich rede nicht davon, mit 50 ein Kind zu bekommen. Sondern mit Mitte 30.

          Hm...
          ... das wäre natürlich auch eine Option - alleinerziehend ohne Hick Hack. ;-) Nein, nicht wirklich...
          Ja, eine sehr rege Diskussion. Es freut mich - auch wenn mir nicht alle Antworten gefallen ;-) Danke auf jeden Fall für Deine! Die verschiedensten Sichtweisen und Denkanstöße tun gut.