Hey ihr lieben,
ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich weis einfach nicht mehr weiter.
Ich bin 26, haben einen Sohn der bald 5 wird und bin seit ca. 6 Monaten allein erziehend. Mein baldiger Ex-Mann hat mich wegen einer anderen verlassen. Dazu muss ich sagen, mein Sohn ist ein Pflegekind, er lebt seit etwas über 3 Jahren bei mir.
Seit der Trennung komme ich kaum noch zurecht und habe tierische zukunfstängst. Erstmal geht es mir Emotional sehr schlecht, einfach durch die Trennung meines Mannes. Wir waren schon seit unserer jugend zusammen und es fällt mir immer noch sehr schwer ohne ihn leben zu müssen.


Mein Sohn ist zurück gebleiben, ca 1,5 jahre. Dazu kommt noch, dass bei ihm ADHS vermutet wird. Er ist kaum unter Kontrolle zu bringen, haut ständig ab, schlägt um sich, beleidigt jeden der nicht nach seiner Pfeiffe tanzt, schreit den ganzen Tag rum, usw!


Ich habe keine Ausbildung uns weis einfach nicht was ich in Zukunft machen soll. Durch die krankheit meines Sohnes werde ich wohl auch keine Lehre mehr machen können, jedenfalls sehe ich momentan schwarz dafür. Ich habe so niemanden der mich unterstützen könnte, da keiner aus meiner Familie mit meinem Sohn zurecht kommt. Meine zukunfstängste bestehen einfach dadrin das ich einfach nicht weis, was soll ich in ein paar Jahren machen? Von Hartz 4 leben und mich des Lebens freuen?
Ich kann mich nunmal nich drauf verlassen, das ich wieder einen Mann finde, der mich mit durchfüttert (und meinen Sohn gleich mit).
Ich hab wirklich angst, keine ahnung warum! Ich möchte einfach nicht in 10 Jahre mit nix da stehen und mich für ein paar Euro ins Callcenter setzen. Die Trennung hat mir einfach gezeigt das ich einfach selber für mich und mein Kind sorgen muss, doch ich weis einfach nicht wie :cry:


Gibt es hier Leute die die selben Probleme haben? Oder diese Probeme hatten und eine lösung gefunden haben?

:???:
Er geht in den Kindergarten (Förderkindergarten) und bekommt nebenbei noch eine Psychotherapie. Das Problem grade im Kindergarten ist, das dieser erst um 8.30 Uhr anfängt und es keinen Frühdienst oder ähnliches gibt. Beim Arbeitsamt war ich schon, da ich mal gefragt hatte wegen einer Teilzeitausbildung, also sprich das ich keine 8 Std. am Tag arbeiten gehe, sondern nur 4-6 Stunden, eben so wie mein Sohn betreut wird, aber sowas gibts hier bei uns wohl nicht. Sondern nur in der nächst größeren Stadt die mal gute 40km von mir weg ist....

Ich verstehe deine Ängste gut
Ich weiß auch nicht wovon ich im nächsten Monat leben soll. Ich bin auch alleinerziehend und meine Tochter ist 2,5 Jahre alt. Ich hab keinerlei Hilfe von außen, ihr Papa will von ihr nichts wissen, für ihn existiert sie nicht und mit den Großeltern gibt es keinen Kontakt mehr. Bis vor einem Monat habe ich von Kinderbetreuungsgeld (wohne in Österreich) gelebt, doch das ist jetzt aus. Ich leide leider an Epilepsie und es geht mir gesundheitlich sehr schlecht. Ich kann meine Tochter gut versorgen und den Haushalt bekomme ich auch gut hin, aber ich muss schwere Tabletten nehmen mit vielen Nebenwirkungen. Ich bin immer sehr müde, hab täglich Kopfschmerzen, leide an Schwindel und Übelkeit. Ich schaffe den Alltag mit Kind, aber für mich ist alles dreimal so anstrengend wie für einen gesunden Menschen. Es ist schwer für mich, aber ich schaffe es mich um die Kleine gut zu kümmern, aber alleinerziehend und arbeiten gehen, das schaffe ich definitiv nicht. Das ist zu viel für mich. Ich musste jetzt Mindestsicherung ansuchen (ist wohl das was bei euch Hartz 4 ist) und es ist sehr deprimierend. Noch ist der Antrag nicht bewilligt und ich habe große Zukunftsängste, vor allem finanziell oder das sich mein Gesundheitszustand weiter verschlechtert und ich mich nicht mehr alleine um meine Tochter kümmern kann. Was soll ich dann machen, ich habe ja niemanden der mir hilft. Ich hoffe das wenigstens der Antrag auf MIndestsicherung bewilligt wird, sonst weiß ich nicht wovon wir leben sollen. Ich würde gerne arbeiten gehen, da ich 3 abgeschlossene Ausbildungen habe (Handelskauffrau, dipl. Krankenschwester und medizinische Masseurin) aber ich schaffe das unmöglich. Es ist für mich sehr deprimierend diese ganzen Ausbildungen mit Auszeichnung abgeschlossen zu haben, ich habe immer viel gelernt und war sehr fleißig, wollte immer einen guten Job später haben und jetzt kann ich einfach nicht weil es mir gesundheitlich so schlecht geht und alles war umsonst. Das ist echt nicht schön jetzt um MIndestsicherung betteln zu müssen.

:TRISTE:
Das ist wirklich schrecklich das du so krank bist das du nicht arbeiten gehen kannst. Und das obwohl du 3 Ausbildungen gemacht hast. Da fragt man sich doch, wieso man soviel Zeit in seine Berufliche Zukunft gesteckt hat...


Ich habe grade, zum Glück, keine finanziellen Sorgen. Das Geld was ich bekomme reicht zum Leben. Auf Urlaub, Markensachen usw kann ich verzichten, das bedeutet mir nichts!
Aber irgendwann wenn mein Sohn älter ist, MUSS ich nunmal arbeiten. Vor allem denke ich mir so: Wenn er 18 ist, bin ich 40. Und dann? Ja was soll ich dann machen? Ich sehe das an meiner Mutter. Die ist 44, hat 3 Kinder groß gezogen, hat sich vor 2 Jahren von ihrem Mann getrennt und arbeitet nun als Altenpflegehelferin (Umschulung vom Arbeitsamt) und bekommt dafür mal grade knapp 1100. Wenn man da Miete, Nebekosten, Strom, Internet, usw abzieht, was hat man da noch übrig? Sie meinte zu mir: Sieh bloß zu das du noch ne ordentliche Ausbildung machst bevor du son Knochenjob für die paar Kröten machen darfst. In meinen Augen hat sie vollkommen recht.
Als sie mit Ihrem ex noch zusammen war, hat das Geld ja gereicht, er hat gut verdient und mit ihrem Geld, wunderbar! Aber alleine? Kaum machbar!
Natürlich weis ich nicht wie mein Leben in 10 Jahren mal aussieht aber Angst vor Armut hab ich wirklich.

    katica_12545947

    Ja das kenne ich auch
    Was deine Mutter da erlebt, das ging mir auch so. Ich bin ja dipl. Krankenschwester und vor der Schwangerschaft ging es mir mit der Epilepsie noch ein wenig besser so dass ich nicht so starke Medikamente mit vielen Nebenwirkungen nehmen musste, außerdem war ich alleine und musste NUR arbeiten gehen. jetzt hab ich ja das Kind und den Haushalt noch dazu, mal ganz abgesehen davon das es mir gesundheitlich viel schlechter geht. Ich konnte aber auch vor der Schwangerschaft nur 30 Stunden arbeiten, weil ich eben auch schon Epilepsie hatte und nicht voll belastbar war. Und für die 30 Stunden musste ich mich total abrackern. Ich hab als mobile Krankenschwester gearbeitet. 30 Stunden bekam ich bezahlt, doch arbeiten musste ich mind. 35 Stunden. Also jede Woche mind. 5 unbezahlte Stunden. Ich hetzte nur von einem Patienten zum nächsten und wie bei deiner Mutter war es ein echter Knochenjob. Habe auch alte Menschen geplegt. Dafür hab ich gerade mal 1000 Euro bekommen und konnte gerade mal alles Kosten des täglichen Lebens decken. Aber trotz Arbeit blieb kein Geld um mal in Urlaub fahren zu können oder sich was schönes zu kaufen. Es reichte gerade mal für das nötigste, das ist deprimierend. Deine Mutter hat es da nicht leicht und soll auch gut auf ihren Rücken aufpassen, weil ich hab dann damals von dem Knochenjob noch 2 Bandscheibenvorfälle davon getragen und darf nichts mehr über 5 Kilo heben, sonst bekomm ich starke Schmerzen. Es ist ein undankbarer Job. Körperlich und psychisch sehr belastend, man ruiniert sich auf Dauer und das für das aller nötigste. Darf ich fragen wovon du lebst? Bekommst du Geld für die Pflege deines Sohnes und wenn ja wer bezahlt das?

    ............
    Meine Mutter hatte auch schon ein paar Bandscheibenvorfälle, aber was willste machen? Arbeiten muss sie trotzdem...
    Da er ein Pflegekind ist, bekomme ich Pflegegeld vom Jugendamt und eben Kindergeld. Dazu kommt noch der Unterhalt für mich von meinem baldigen Ex-Mann, das Geld von meinem Putzjob und ein Mietzuschuss vom Arbeitsamt. Es reicht zum leben..... Natürlich hatte ich vorher deutlich mehr mit meinem Ex zusammen, aber man gewöhnt sich an alles!

    ein Monat später

    :super:
    Wenn du nicht zu weit weg wohnst würde ich dir gerne helfen. kannst dich ja mal per pn melden und dann kann man weiter sehen würde mich freuen

    9 Tage später

    Ansprüche :???:
    Ich habe doch gar keine Ansprüche gestellt. Ich habe damit nur sagen wollen, das ich Angst habe, in Zukunft nicht für mich selber sorgen zu können ohne staatliche Unterstützung.

    Hi!
    Zu allererst möchte ich dir sagen, dass deine Ängste in deiner Situation allzu verständlich sind. Ich kann es sehr gut nachvollziehen.


    Vielleicht ist erst ganz gut, wenn du dir Rat und Hilfe bei Organisationen und Vereinen holst. Denn es wäre wichtig, dass du dich jetzt nicht alleine fühlst und Unterstützung bekommst.
    Eine Anlaufstelle ist auf jeden Fall das Bundesprogramm "Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende". Das findest du im Internet unter "www.netzwerke-alleinerziehende.de". Dort findest Informationen zu Anlaufstellen, insbesondere lokale Partner.


    Wenn du Lust hast, kannst du dir auf meiner Facebook- Seite "Das Ende der Feigheit" und/oder Webseite "www.phoenikks.com" unter dem Punkt "Interessantes zum Nachlesen" eine Menge Informationen rund um das Thema "Ausbildung/ Beruf und allein erziehen" holen.
    Da ich selbst Seite längerem allein erziehend bin und sämtliche Probleme und Sorgen rund um dieses Thema kenne, habe ich eine Seite erstellt, auf der man sich viele nützliche Tipps holen kann. Unter anderem findest du dort auch News zum Thema "Teilzeitausbildung und Elternschaft".


    Vielleicht sieht alles nicht mehr so schlimm aus, wenn du Hilfe bekommst. Es gibt noch Perspektiven. Du schaffst das!


    Wenn du noch Fragen hast, kannst du mir gerne nochmal schreiben.


    LG phonx