@ blubb: Böser Eingriff vs gute Natur?
Ganz so Schwarz/Weiß würde ich es nicht sehen.
Denn es gibt durchaus auch plastische Chirurgen die ein gewisses Berufsethos mitbringen. Einer meiner Freundinnen wurde z.B. im Beratungsgespräch die gewünschte Fettabsaugung verweigert. Ein Exfreund der sich unbedingt die Nase machen lassen wollte hat sich durch den Zuspruch eines Chirurgen, er würde "ein solches Charaktergesicht auf keinen Fall zerstören wollen", davon abbringen lassen. Natürlich gibt es Chirurgen die alles machen was gewünscht wird, aber es gibt auch Ausnahmen. Manchmal führt die Meinung eines Experten sogar dazu, den Eingriff gerade nicht zu machen.
Genausowenig haben alle Frauen die einen Eingriff vornehmen lassen psychische Probleme.
Es gibt wirklich körperliche Makel, die manche Frauen dazu bringen ihren gesamten Körper abzulehnen.
Sicher spielen dabei auch psychologische Aspekte eine Rolle- aber vor allem ist dies ein gutes Beispiel wie sich gesellschaftliche Ideale auf allerpersönlichster Ebene, nämlich auf die eigene Körperwahrnehmung, auswirken.
Und natürlich wäre es das wünschenswerteste, wenn wir Frauen uns alle selbst so akzeptieren lernen wie wir sind. Das wollen wir ja alle.
Wenn es dir gelungen ist, blubb123, herzlichen Glückwunsch. Ich finds super, dass du deinen Körper annehmen und achten kannst so wie er ist. :BIEN:
Mir persönlich ist das erst nach der OP gelungen. Ich bin tatsächlich nach der Brustvergrößerung ein glücklicherer Mensch. Ich empfinde meinen Körper nun als schön und weiblich. Kann mich fallenlassen bei meinem Partner und brauche keine zahlreichen Affären die mir bestätigen dass ich begehrenswert bin. Ich fühle mich vollständig. Es hat sich für mich so viel zum Guten gewendet.
Weswegen ich aber KEINESWEGS medizinische Eingriffe als die schnelle, unkomplizierte Lösung empfehle!
Ich habe mir diesen Schritt zehn Jahre lang überlegt! Alle Risiken abgewogen. Mit meiner Weltsicht gerungen, die, liebe bblubb, deiner Weltsicht um einiges näher ist als du wahrscheinlich annimmst... :mryellow:
Ich habe einen soziologischen Hintergrund und stehe feministischen Gesellschaftstheorien sehr nahe. Daher hat es mich fast ein bißchen geärgert dass dieser verdammte Busen eine solche Rolle für mich spielt. Aber ich bin eben auch nur eine Frau mit einem Körper. Und seit ich diesen Busen habe fühle ich mich in diesem Körper wohl.
Selbstverständlich muss Sasiii selbst entscheiden ob der (tatsächliche oder vermeintliche) Makel hinnehmbar für sie selbst ist oder nicht. Natürlich ist es so, dass man Unregelmäßigkeiten am eigenen Körper viel dramatischer sieht als andere. Der Pickel auf der eigenen Nase ist immer der allergrößte.
Und in meiner Antwort habe ich Sasiii ja auch darin bestärkt, dass eine OP für sie ganz sicher NICHT die richtige Lösung ist.
Aber wenn Sasiii auch nach allem Abwägen und In-sich-gehen zu der Entscheidung kommt dass sie diesen Makel ändern will, und es sogar eine reversible Lösung gibt, nämlich Injektionen, - wer bin ich ihr zu sagen dass sie doch bitte lernen muss ihren Körper zu akzeptieren?
Da hätte ich wirklich leicht reden!