Seit knapp 2 Jahren bin ich nun Single. Ich bin 28 Jahre alt, bin sportlich und das war so ziemlich der Hauptgrund unserer damaligen Trennung. Ich war sehr aktiver Triathlet und meiner damaligen Partnerin passte das alles irgendwann nicht mehr in den Kram, da sie keinen Sport trieb, dafür nicht zu begeistern war und ihre Hobbys sich größtenteils nur allein ausüben ließen: Ehrenämter in diversen Jugendverbänden und Co.
Das ganze ging auseinander, eigentlich einvernehmlich, aber getrennt habe ich mich und es zog sich noch gute 2 Monate dann brach der Kontakt ab.
Während ich damals dachte, recht schnell neuen Anschluss zu finden, entpuppte sich das ganze doch irgendwie als unwahr.
Schließlich bin ich heute noch allein. Viele Freunde sind mittlerweile verheiratet, einige haben sogar Kinder oder sind auf dem Wege dorthin und ein Single wie ich merkt, dass er mehr und mehr zum Außenseiter wird. Die Wochenenden werden einsamer, viele Paare wollen unter sich bleiben, 90% meiner Freunde sind mittlerweile für Veranstaltungen, Club, Party nicht mehr zu haben und ich kann das verstehen.
Auch meine Vereinsaktivitäten sind nicht mehr so ausgeprägt wie noch damals, da viele meiner Altersklassen ausgestiegen sind und mittlerweile nur noch 45+ Jährige aktiv sind und zu den meisten dort habe ich keinen Zugang. Somit trainiere ich fast ausschließlich allein und bin nur noch für Wettkämpfe im Verein.
.......die Wochenenden zu planen wird zunehmen verkrampfter und wenn ich Montags nicht schon anfange, für Freitag und Samstag etwas zu planen, vom Sonntag ganz zu schweigen, kann ich die Abende Däumchen drehen.
Allein weggehen mache ich nicht mehr, das ist mir zu ätzend, da man dann auch alleine bleibt - so meine Erfahrung.
Das ganze wirkt zunehmend verkrampfter und auch wenn ich in Bars Frauen anspreche, ertappe ich mich selbst dabei, wie verkrampft und erzwungen alles wirkt, quasi fast als hätte ich keine Zeit zu verlieren und somit verbaue ich mir mehr als ich aufbaue.
Ich habe "statistisch" gesehen, alle halbe Jahr mal einen Kontakt, der zum Date wird und anschließend entwickelt sich doch nicht mehr daraus, da man (meistens tatsächlich in beiderseitigem Einverständnis) merkt, dass es nicht passt.
Obwohl ich erst 28 Jahre alt bin, erwische ich mich zunehmend bei Verzweiflungstaten - so habe ich mich neulich in einer Online Singlebörse angemeldet, das war vor knapp 3 Monaten, anfangs war es aufregend, neu und interessant, mittlerweile kennt man fast alle (nicht persönlich) und viele haben nur "das eine" im Sinn. Also auch erfolglos.
Trotzdem ich einen vernünftigen Job habe, Hobbys, einige wenige Freunde, die tatsächlich auch alle paar Wochen mal Zeit haben und nicht daheim schon die Flasche verabreichen und keine Zeit mehr haben, merke ich zunehmend, wie ich mich Schritt für Schritt aus der Gesellschaft ausklinke und merke, wie sehr mir eine Partnerin fehlt.
Ich kann oft mehrere Nächte hintereinander nicht schlafen, verliere zunehmend auch das Feingefühl für Frauen und erst letztes Wochenende habe ich mich mit einer wirklich tollen Frau unterhalten, Single, 5 Jahre jünger als ich, toller Charakter, genau mein Typ. Wir kamen uns über einen Zufall näher (eine Veranstaltung, zu der ich eigentlich ursprünglich erst garnicht hingehen wollte, weil mal wieder keiner mitgehen wollte und sich dann einer meiner Brüder doch bereit erklärte). Wir trafen uns am nächsten Tag nochmal und durch mein taktloses Auftreten habe ich mir die Frau vergrault - mir war das anfangs garnicht so bewusst, aber scheinbar habe ich vieles in unserem ersten Treffen so beschleunigen wollen, dass ich das Mädel wirklich total überfahren habe.
Ich habe mich anschließend die gesamte Nacht geärgert, mir wieder eine solche Chance verbaut zu haben, sie wenigstens nochmal zu treffen und näher kennenzulernen.
Auch wenn sich objektiv im Nachinein herausstellt, dass wir tatsächlich kaum gepasst hätten - sie plant ein Auslandsstudium und ich bin hier fest gebunden - das hätte wenig Sinn - war ich trotzdem total frustriert und genervt von mir selbst. Immerhin habe ich es hinbekommen, mich bei der Frau zu entschuldigen für mein taktloses Benehmen und ihr einen guten Start ins Auslandsstudium gewünscht - dennoch.....
Klar ... man sagt, man soll nicht suchen, sich finden lassen und all das. Doch ich würde mir selbst etwas vormachen, wenn ich behaupten würde, dass ich mittlerweile noch überhaupt irgend etwas ohne Erwartungen tue, jemanden kennenzulernen.
Gehe ich in einen neuen Sportverein, so melde ich mich dort erst an, sobald ich weiß, dass auch wirklich in meiner Altersklasse Leute dort zu finden sind (egal ob Männer oder Frauen), neue Kontakte zu knüpfen also möglich ist.
Gehe ich in eine Bar, schweifen meine Blicke permanent.
Neulich war ich mit meiner Ex Ex Freundin (die mittlerweile wieder Solo ist) einen Kaffee trinken und habe mich erwischt, wie ich sogar dort die Fühler ausgestreckt habe - furchtbar - die gute Frau und ich passen überhaupt nicht mehr zusammen.
Alles wirkt verkrampft und verplant - total unangenehm, da ich eigentlich früher ein super lockerer Typ war und gern dorthin auch wieder zurück möchte.
Ich habe meine Fröhlichkeit verloren, weil ich zunehmend auch Angst habe, meine Zukunft allein zu verbringen.
Die letzten 2 Jahre ist NICHTS passiert, ich hatte 5 Kontakte zu Frauen, die meisten waren nach 1-2 Treffen beendet.
Vom Internet halte ich eigentlich garnichts, obwohl ich dort angemeldet bin und ich bin auch Vereinsmüde, da ich nach mittlerweile 6 Sportvereinen aller Art keine neuen Kontakte insbesondere auch den Freundeskreis erweitern konnte, da die meisten Aktiven dort nicht in meinem Alter waren. Furchtbar.....
Ich brauche dringend Tipps, wie ich aus meiner verfahrenen Situation herauskomme.
Anhand der Uhrzeit merkt der findige Leser, dass ich wieder mal nicht schlafen kann...... ^^