Der Balken im Auge
Liebe Ursula,
ich habe mit großem Interesse deinen Beitrag gelesen und unterschreibe ihn so wie er ist, sofort
Aber es ist auch verdammt schwere "Kost" - die die meisten nicht annehmen können aus diesen und jenen Gründen. Die eigene Überzeugung ist das, was das eigene Leben gestaltet im Aussen - es realisiert sich genau das, was man selbst an gesammelten Überzeugungen im Gedankengut hat und nichts anderes. Da jeder im Laufe seiner diversen Leben eben andere Überzeugungen infolge Erziehung, Menschen um einen herum angesammelt hat, ist jedes Leben anders. Jeder geht seinen eigenen selbstgewählten Weg - aber alle gehen letztlich in die gleiche Richtung mit dem gleichen Ziel, der eine geht direkter mit großem Lern-und Entwicklungswillen und der andere schlägt wie ein Hase dabei mehr Haken und macht Riesenumwege. Letztlich ist man umgeben von Menschen, die einen davon ablenken sollen, daß man sein Heil eigentlich nur in sich findet und nicht außen, der einen davon ablenkt, daß man eigentlich alleine ist. Wenn man in diese Welt geboren wird, dann tut man dies alleine und wenn man sie wieder verlässt, um auf die andere Seite zu wechseln, tut man dies wieder alleine und alles dazwischen wechselt, ist Illusion und Lernen.
Man tut die wichtigsten Schritte alleine, ganz alleine. Menschen um einen rum sind austauschbar, sie dienen nur für eigene Lernprozesse, ist es gelernt, dann verschwinden diese wieder so wie sie gekommen sind, dann hat man sich einfach nichts mehr zu sagen, es wird neutral.
Man tappt aber selbst auch oft immer wieder in die selbe Falle, weil ein bestimmter "Lernstoff" nicht kapiert werden will, aber das Universum ist ja geduldig und gibt einem immer wieder eine neue Chance, es nochmal besser zu versuchen. Die hinweise werden immer massiver und mancher lernt erst, wenn der "Leidensdruck" groß genug geworden ist, mitunter sehr schicksalhaft und schmerzhaft, dabei hätte er schon dutzendmal vorher diese Chance auf einfachere Weise gehabt, es aber nichtgesehen oder nicht sehen wollen. Das versteht Mensch - und da nehm ich selbst mich gar nicht von aus - oft erst im Nachgang, wenn genügend Abstand da ist und man in der Lage ist, das ganze aus der Vogelperspektive zu betrachten.
Wahrheit ist letztlich relativ und subjektiv, denn jeder hat seine eigene Wahrheit, genährt aus den eigenen Erfahrungen und Gedanken, sowie Überzeugungen. Für den andern kann eine solche Wahrheit eine Lüge sein, es fehlt allerorten an Toleranz dem Andersdenkenden, weil dieser einen andern Weg geht, der für ihn wahr ist.
Oft begibt man sich in eine Opferrolle, denn sie bringt einem Zuneigung und Mitleid, Mitgefühl, ist bequemer und erspart einem die Eigenverantwortung, die dem Täter nämlich nicht erspart wird. Man sollte aber nie vergessen, daß jeder Mensch immer auch beides ist, das Opfer ist Täter und der Täter auch Opfer, oft wechselt es von Inkarnation zu Inkarnation. Bin ich in diesem Leben das "achsoarme Opfer" kann man ganz sicher davon ausgehen, daß ich vorher oder in einer Früheren Inkarnation der Täter war und nun den ausgleich schaffen muß.
Jeder ist seines Glückes Schmied, lautet ein altes Sprichwort und man hat die Macht, sich sein Leben so zu gestalten wie man es sich "vorstellen" kann, das kann man sich nicht einfach so vornehmen, man muß überzeugt sein, nur das wird wahr.
Beispiel: zwei Menschen auf einem Schiff, die an derReling stehen. Einer ist ein Tourist und du erzählst ihm, gleich würde er seekrank werden - tja er ist nicht überzeugt und wird schnell dann grün im Gesicht und kotzt über die reling. Sag das gleiche zu einem Seebären, der lacht dich nur aus, weil er überzeugt ist, daß dieser Kelch an ihm vorüberzieht. Die eigene Überzeugung schafft die erlebbare Wirklichkeit und nichts anders.
aber: jeder hat die Chance, das Ruder herumzureissen und eine Änderung herbeizuführen, es ist seine Entscheidung, die er jederzeit ändern kann. Keiner ist auf Gedeih und Verderb seinem Schicksal ausgeliefert, an sowas glaube ich nicht. Ich treffe meine Entscheidungen und wenn ich entscheide, jetzt etwas zu ändern und ab heute anders, wenn ich dran glaube und überzeugt bin, es zu schaffen und loslege, dann wirds auch anders. aber das muß jeder alleine, ganz alleine - sPiegelbilder sind für mich an anderen Menschen, an denen mich etwas stört, letztlich Dinge, die bei mir selbst verdrängt, oder ungelebt, nicht integriert sind. Das an einem anderen Menschen zu sehen führt es mir klar vor augen, aber man will es nicht wahrhaben und hat dann den sprichwörtlichen Balken im auge und zeigt lieber mit Fingern auf den anderen "du hast gemacht" und letztlich liegt die Ursache in einem selbst, was man aber nicht wahrhaben will, um seiner eigenen Verantwortung aus dem Wege zu gehen. so sehe ich das.
Liebe Grüsse
Anjouli
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...und die Hoffnung stirbt zuletzt