Hallo,


ich leide nun schon seit fast 4 Jahren an Dysthymie nach dem Verlassen meines Freundes, den ich bis heute über alles Liebe, weil er nicht zu den "Durchschnittsmenschen" gehört.


Habe mittlerweile schon die 2. Therapie am Laufen und eine zeitlang homöopathische Arzneimittel genommen. Auch 2 Beziehungen nach ihm, die aber leider teilweise die Hölle waren, haben mich nur vorübergehend etwas glücklich gemacht.


Ich denke Medikamente und eine kurzweilige Beziehung können mich nicht heilen sondern nur wahre Liebe vielleicht auch eine intensivere Freundschaftt zu meinem 1. Freund zu dem ich hin- und wieder Kontakt habe (er hat da übrigens auch nichts gegen). Habe die Hoffnung ohne Liebe (von einem Mann) wieder ganz von der chronischen Seelenkrankheit geheilt zu werden mittlerweile aufgegeben.


Es gibt auch immer mal Phasen/Momente da geht es mir etwas besser. Ich kann aber niemals sagen "Mir geht es gut oder ich bin glücklich." Daher geht mir verständlicherweise die Frage "Wie geht es dir?" schon seit Jahren auf den Keks und ich neige dazu, weil ich nach außen hin meist eine Frohnatur ausstrahle (durch meinen inneren Optimismus) zu sagen, dass es mir gut geht, gerade auch fremden Menschen gegenüber, vor denen ich nicht mein Seelenleben ausbreiten will.


Hat einer von euch schon unter Dysthymie gelitten und wurde seelisch wieder gesund oder leidet auch schon seit einiger Zeit darunter? Wie gingt/ geht ihr damit um?

Nein, sorry...
...aber auch der längste liebeskummer verging bei mir mal und ich habe begriffen, dass es keinen sinn macht alten sachen nachzutrauern, sondern habe meinen blick nach vorne gerichtet....

    :BIEN:
    Ich merke ja immer wieder, dass mir der Kontakt zu meinem 1. Freund gut tut, auch wenn er seine scharfen Ecken und Kanten hat. Aber damit kann ich leben. Deshalb würde ich ihm niemals vorwerfen, wenn er mal was anders sieht oder macht, dass er Schuld an meiner Dysthymie ist.


    Ich werde mich da nicht selber heilen können, da man chronische Krankheiten nur sehr schwer überwinden kann, aber danke für deine durchdachte Meinung dazu.

    gia_11872535

    :MAL:
    "ich leide nun schon seit fast 4 Jahren an Dysthymie nach dem Verlassen meines Freundes, den ich bis heute über alles Liebe, weil er nicht zu den "Durchschnittsmenschen" gehört."


    du bennenst hier klar deinen ex als auslöser deiner krankheit...hättest du mit ihm abgeschlossen, wärest du nicht krank (geworden)...und cefeu hat recht! übernimm selbst die verantwortung für dich und deine leben...


    ich halte deinen kontakt zum ex auch eher für contraproduktiv...aber das musst du wissen....

      jaana_11887320

      :MAL:
      Jeder kann ja seine Meinung haben. Natürlich habe ich die Beziehung zu ihm abgeschlossen. Folglich traurere ich ihm auch nicht nach sondern versuche im Hier und Jetzt zu leben. Wäre er ein "Arsch" gewesen, wäre ich sicher nicht krank. Aber es ist nun mal nicht so und er ist der Mann, der mich weiß glücklich zu machen trotz mancher Macken, daher ist jeder Kontakt positiv und aufbauend für mich.


      Muss aber mal dazu sagen, dass Menschen, die noch nichts mit Dysthymie am Hut haben es nur sehr, sehr schwer nachempfinden können. Daher spare ich mir an dieser Stelle weitere Worte.

        gia_11872535

        Hab mal kurz gegoogelt...
        Dysthymie ist nicht gleichzusetzen mit Depression...depressive Verstimmung trifft es eher...


        "Diese Form der Depressionen hört häufig auch ohne weitere Behandlung auf. Auch wenn sich die depressive Symptomatik ohne Behandlung auflösen kann, so erscheint rückwirkend die kurzen (wenn auch häufig dramatischen) Veränderungen der Stimmung nicht direkt mit belastenden Lebensereignissen im Zusammenhang zu stehen, wie man vielleicht annehmen könnte. "



        Also brauchst du deinen Freund nicht... :BIEN:
        Cefeu hat recht...wenn man nicht gesund werden will,kann man auch krank bleiben...trotzdem solltest du deinem Ex nicht die Verantwortung für dein Leben auf's Auge drücken...wäre wirklich unfair... :-/



        sky

          :BIEN:
          Danke für deine Meinung und die guten Wünsche.


          Ich habe, wie schon geschrieben, mittlerweile mit der 2. Therapie angefangen, was bislang nicht geholfen hat. Auf chemische Medikamente verzichte ich aus dem einzigen Grund, weil sie nicht die Ursache beheben sondern einen einfach nur "ruhig stellen". Ich habe schon sehr viel an mir gearbeitet. Bei einer chronischen Verstimmung, kann es, laut Experten, einen ein ganzes Leben lang begleiten und das hat dann nichts mit Passivität oder nicht Verantwortung übernehmen zu tun. Man bedenke die vielen anderen chronischen (auch körperlichen) Krankheiten, die es gibt, die einem wohl oder übel auch ein ganzes Leben lang erhalten bleiben können.


          Es ist ein schwierigens Thema und ich denke, auch in diesem Forum gibt es sicherlich Betroffene oder "Experten".

          juno_876007

          :BIEN:
          Danke auch für deine Meinung. Bin mir schon im klaren, dass Dysthymie keine Depression ist. Habe mich schon ausführlich mit dem Thema befasst. ;-)


          Ich "brauche" ja meinen Freund nicht, sondern er ist mir eine Hilfe die chronische Verstimmung zu überstehen und weit darüber hinaus mein bester Freund zu sein.


          Wie schon geschrieben, drücke ich meinem ehemaligen Beziehungsfreund nicht die Verantwortung für mein Leben aufs Auge. Das wäre, wie du schon schriebst wirklich unfair.

          :BIEN:
          Das 1. war eine reine Gesprächstherapie (tiefenpsychologisch), die mir nicht geholfen hat, da der Psychologe einfach unfähig war (klingt vielleicht merkwürdig, war aber so) und nur sein Geld für die Therapie haben wollte. Ich habe mich ihm gegenüber nämlich weit genug geöffnet. Die 2. geht in Richtung Gesprächs- und Verhaltenstherapie. Merke aber auch, dass die Psychologin mir nicht wirklich helfen kann. Ich kann die Trennung meines Freundes, da er damals wohl noch zu jung und unreif war voll nachvollziehen.


          Tiefe Verletzungen trage ich von anderen Vorkommnissen mit mir rum. Die Dysthymie liegt aber daran, weil ich die Liebe meines Lebens verloren habe, weil ich mich vorher und nachher nicht glücklicher gefühlt habe. Ich denke nicht, dass ich in einer Schuldzuweisungssackgasse sitze. Ich weiß ja woher alles kommt und wie ich am besten dagegen halten kann. Wenn etwas chronisch ist, dann ist es halt noch schwieriger als sonst.


          Eine gedankliche Zukunftsreise habe ich nicht nur 1x gemacht bislang. Sie tut zwischendrin immer mal wieder gut.


          Ich denke, es wäre schön, wenn sich Gleichgesinnte hier öffnen würden oder vielleicht auch Experten. "Leihen" werden mir nicht groß weiterhelfen können, wie ich es hier festgestellt habe.


          Trotzdem "Danke".