Meine Lieben!
Ich bin mal wieder an einem Punkt, wos einfach nicht mehr so weiter gehen kann. Die letzten drei Monate, und damit das gesamte erste Viertel von 2013, waren schrecklich. Ich war noch nie so stark bulimisch wie jetzt. Gestern war ein wirklich extremer Tag und ich hatte geschätzt sieben Essanfälle und habe mich ebenso häufig übergeben. Das erste mal war ich schon morgens um sieben beim Bäcker.
Das ich für FAs einkaufe ist recht neu; letztes Jahr habe ich vielleicht ein- oder zweimal Geld für meine Krankheit ausgegeben. Doch seit ich alleine wohne (Dezember) ist es viel häufiger geworden. Die Krankheit frisst Geld, Zeit und Energie - von allem, was ich ohnehin nicht im Überfluss habe.
Ich will endlich raus!
Seit November bin ich in Therapie, aber Fortschritte habe ich noch kaum gemacht. :TRISTE: Ich habe zuviel Hoffnung auf die Therapie gesetzt und aber selber zuwenig dafür gearbeitet. Das will ich jetzt ändern - ich will mich der Krankheit nicht mehr so ausliefern.


Ich würde mich freuen, wenn es Andere gibt, die sich mir anschliessen wollen und täglich vom Kampf gegen die Bulimie berichten wollen. So können wir uns gegenseitig unterstützen. Rat von Aussen ist auch jederzeit willkommen!


Ich habe mir ein Buch ausgeliehen, das heisst "Lob des Essens" von Susie Orbach. Es soll einen "Schlüssel zum genussvollen Essen - ohne Reue" sein. Die Regeln, respektive die Schlüssel lauten:
1. Essen Sie, wenn Sie hungrig sind.
2. Essen Sie die Nahrung, die Ihr Körper braucht.
3. Essen Sie nicht, wenn Sie nicht hungrig sind.
4. Geniessen Sie jeden Bissen.
5. Hören Sie auf zu essen, wenn Sie satt sind.


Klingt simpel... Doch wir wissen alle, dass es das nicht ist :roll:


Ich hoffe, ich finde Mitstreiterinnen!
Alles Liebe (und frohe Ostern ;-) )
ninja

Hallo
"Seit November bin ich in Therapie, aber Fortschritte habe ich noch kaum gemacht. Ich habe zuviel Hoffnung auf die Therapie gesetzt und aber selber zuwenig dafür gearbeitet. Das will ich jetzt ändern - ich will mich der Krankheit nicht mehr so ausliefern."


Es tut mir Leid, dass deine Therapie nicht so hilft, wie du wünschtst, aber es ist schon mal toll, dass du weißt, WORAN es liegt. Das gibt dir die Möglichkeit, es jetzt besser zu machen.


Was ist das denn für eine Therapie? Denn ich lese schon lange von dir und es scheint dir ja immer schlechter zu gehen... :TRISTE:
Wäre es vielleicht mal eine Idee, eine stationäre Therapie zu machen?

:BIEN:
Hey Ninja!
Finde es toll, dass du einsiehst, dass es im Moment so nicht weitergehen kann. Auch meine letzten Wochen waren leider vieler Fortschritte auch von einigen Rückfällen geprägt!


Ich werde mir diese fünf Ratschläge mal eintrichtern;)


Liebste Grüße
:razz: Du bist nicht alleine;))

Hey!
Schön, dass Ihr Anteil nehmt und das du, nicky, sogar mit mir mitziehen willst! Magst du mal erzählen, wies bei dir im Moment so aussieht? Was heisst denn für dich, deine absolute Grenze erreicht zu haben? Bist du an dem Punkt, wo du wieder zunehmen oder ganz ganz sicher nicht weiter abnehmen möchtest?


ja, mir gehts mit meiner ES schlechter denn je, trotz Therapie. Ich bin in einem Programm einer Klinik in Bern. Ich habe Körperwahrnehmungstherapie in der Gruppe, Psychotherapie und Ernährungsberatung, aber ich komme nicht viel weiter im Moment. Mir fehlt die effektive, praktische Hilfe. Mit dem Psychiater spreche ich mehr über die Entstehung meiner ES und die Hintergründe - obwohl ich mir da selber schon sehr sehr viele Gedanken gemacht hab (hatte ja auch 10 Jahre Zeit :roll: ). Aber konkrete Hilfe kriege ich irgendwie kaum.
Stationär gehen ist gerade kein Thema. Ich bin seit vier Monaten endlich in meinem Traumberuf als Tierärztin tätig und kriege den physisch und psychisch anstrengenden Alltag auch noch recht gut hin (auch wenn ich zugeben muss, dass ich vielleicht manchmal im NG mehr Energie hätte, respektive dass ich mich manchmal echt schlapp und erledigt fühle.)
Ich arbeite 80% und mache sehr viel Sport, ich versuche, drei bis viermal in der Woche zu laufen, zwei bis dreimal ins Krafttraining zu gehen und mindestens zweimal zu reiten. Ich bin total getrieben und komme nur selten zu Ruhe, kann mir Ruhe irgendwie nicht gönnen.


Mit dem Essen läufts bei mir phasenweise gut und schlecht. Die "guten" Tage sind die, wo ich mich kontrolliere und wenig bis normal esse; so zwischen 1400 und 1700kcal ist der Bereich, wo ich mich mit wohlfühle. Es kippt aber ganz ganz schnell auf "jetzt ist eh egal", weil ich Satt-Sein sehr sehr schwer aushalten kann und dann öfters noch mehr esse und mich übergebe. Aus einem Fress-Brech-Zyklus komme ich jeweils nur ganz schwer wieder raus.
In letzter Zeit ist es mir auch passiert, dass ich, neben den "Unfällen" geplante Essanfälle respektive Fresstage hatte - der Samstag war so ein Tag.
Danach wieder auf "normal" zu stellen ist jeweils total schwer... :-/


moehre, du hattest doch auch mit Bulimie gekämpft und warst schon viel weiter als ich, als ich das letzte mal von dir gehört hab. Wie ist das denn im Moment?


was sind Eure Ängste?
Ich weiss gar nicht, warum ich solche Angst vor dem Zunehmen hab. Vielleicht, weil ich als Kind und später nochmal als Jugendliche dick war und die Nachteile mitbekommen hab. Aber jetzt, bei meinem BMI von unter 17, wäre zunehmen ja nicht gleichzusetzen mit dick werden, im Gegenteil... Wahrscheinlich würde ich objektiv betrachtet besser aussehen. Aber ich habe solche Angst und sträube mich so dagegen, dass ich lieber noch weiter abnehmen möchte :evil:


Wie war Euer Osterwochenende?

Noch was:
Ich fahre übers nächste Wochenende mit meinem Freund zu seiner Familie; 60. Hochzeitstag der Grosseltern feiern :roll: Und ich hab total Angst und mach mir voll denn Stress!
Erstens, weil ich es nicht mag, Anderen viele Gedanken zu machen. Ich höre immer im Anschluss an solche Feste, wie die Leute dann wieder zu meiner Schwiegermama (in spe) gegangen sind und gefragt haben, was mit mir sei und warum ich so dünn sei und so, und die Oma sagt das auch direkt, so "Kind, du musst doch mehr essen, du kannst doch nicht so dünn sein" - und lädt mir Kuchen auf den Teller.
Es wird quasi den ganzen Tag gegessen werden - zum Mittag ins Restaurant, dann Kaffee und Kuchen und Abends noch zu denen heim. Sitzen und essen, den ganzen Tag - der Horror. Das stresst mich total!
Kann das jemand nachvollziehen? Was soll ich denn tun?
Am Tag davor fahren wir neun Stunden mit dem Zug von der Schweiz nach Bremen, auch da gibts schon wenig Bewegung. Ich überlege schon, wann ich noch eine Runde laufen einplanen kann. Wahrscheinlich werde ich Donnerstag und Freitag morgen jeweils um sechs laufen gehen, um mein Gefühl zu verbessern. Und Donnerstag Abend.
Das würde mir die Angst etwas mildern. Aber trotzdem... das mich das so stresst ist echt scheisse. :-(
habt ihr Tips und Ratschläge?

    ioanna_12090264

    Ich versteh
    dich voll. Ich hasse Familienfeiern und versuche mich immer davor zu drücken. Bei mir ist das Essen meistens das geringste Problem, weil ich einfach die Dinge, die ich nicht Essen mag einfach weglasse. Die kennen mich und wissen, dass ich mich sehr gesund ernähre und nunmal keine Pommes oder fettige sahnetorten esse. Dann iss ich halt mehr vom Salat und Gemüse. Es geht da ja auch weniger um das Essen, denk ich mir immer, sondern einfach darum, dass man sich mal wieder trifft und unterhält. Ich denke immer die schauen auf meinen Teller, aber ich schaue doch auch nicht bei den anderen auf den Teller und zähle mit was sie essen oder nicht, also weren die es auch nicht tun. Nur es fällt halt auf, wenn man garnichts oder nur Gemüse isst. Dann wird drauf geachtet. Pack deine Laufschuhe ein und dann kannst du davor ne Runde laufen gehen und schon ist des essen nicht mehr so schwer. Außerdem essen da alle "viel". Dafür essen sie abends oder an den nächstsen Tagen weniger und das Gewicht pendelt sich wieder ein. Oder du schlägst vor ienen schönen großen Verdauungsspaziergang zu machen.


    Wobei es bei dir besser wäre du würdest zunehmen.Hast du mal über eine stationäre Therapie nachgedacht?

    Auch mal wieder
    Hi Ninja,
    ich habe auch wieder eine so schlimme Phase wie lange nicht mehr. Wir wissen ja alle wie bekloppt unser Verhalten ist, aber das hilft uns ja nicht wirklich. Ich weiß auch das ich dringend wieder aus dem Teufelkreis der Bulimie raus muss, nur fehlt mir auch gerade die wirklich zündende Idee. Ich hab nur so die Befürchtung wenn man hier öffentlich schreibt was man so alles treibt das Manche das vielleicht als Ansporn nehmen was Neues auszuprobieren, oder ihnen plötzlich Sachen vorgeführt werden die ihnen bisher neu waren :shock:
    Gruß MCologne