femi_12480671Und wie...
...sieht die ungleichmäßige Finazierung der Bildung zwischen den Geschlechtern aus?
Die Gelder werden in die Schulen gesteckt. Aufgrund dessen, dass sich Mädchen besser anpassen können, haben sie evtl. einen kleinen Vorteil, der sich auch in den Noten wiederspiegelt. Daher kommen sie evtl. eher auf das Gymnasium. Aber ich als Frau habe noch nie Geld vom Staat erhalten, um auf die Schule gehen zu können, also wie soll denn die ungerechte Finanzierung aussehen?
Und obwohl Jungs in der Schule oft unangepasster sind und weniger Probleme haben, es sich mit den Lehrer zu verscherzen ist der Unterschied zwischen dem Anteil Mädchen/Jungen auf dem Gymnasium nur(!) 5%!
Bei einer gewollten, also strukturellen Diskriminierung würde ich einen viel größeren Unterschied erwarten!
Außerdem scheinst du allgemein einen Groll gegen Menschen mit hoher Bildung zu hegen, oder lese ich da mehr rein, als du meintest? Ich finde zumindest auch, dass es die Schulnoten allein nicht sein können, wenn es um die Auswahl der künftigen Auszubildenden oder Studierenden geht. Was hat z.B. Mathe oder Geschichte mit dem Talent zu tun, mit Menschen umgehen zu können (falls man einen sozialen oder pflegerischen Beruf ausüben möchte) und warum wird an Universitäten so großer Wert auf den gesamten Notendurchschnitt der Abiturienten gelegt, wenn sie doch in ein ganz bestimmtes Feld möchten?
Allerdings, wenn man sich dann durch Ausbildung oder Universität auf einen Berufszweig spezialisiert hat und das mit guten Noten (das ist echte Arbeit....), dann sollen doch diese Fachkräfte auch entsprechend bevorzugt werden, oder nicht? Sie haben sich ja immerhin in i h r e m Fach gut geschlagen.
Und wer hier möglichst flott ist, wird bevorzugt! Nicht derjenige, der 3 Ausbildungen macht, weil er nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll oder der Langzeitstudent. Das heißt: Gute Ausbildung, aber das mit blendenden Noten und in Rekordzeit! So sieht es nämlich aus. Und das stört mich auch ein wenig, da ich nicht den notwendigen Ehrgeiz habe um Jahrelang nur für eine hoffentlich schöne Zukunft zu arbeiten ohne im Hier und Jetzt zu leben. Aaaaber: Ich erkenne an, dass es eine Leistung ist. Man kann nicht als Haufen Gammelfleisch gut und schnell die Schullaufbahn beenden, es sei denn, man ist ein Genie.
Fleiß ist sicher eine Sache, ohne die es auch nicht geht. Jemand, der ein Überflieger ist und sich daher mit guten Noten bewerben kann, aber dann die Arbeit nicht ordentlich macht, tut einem Unternehmen auch nicht gut. Aber die allermeisten Arbeiten verlangen vor allen Dingen Fachkompetenzen. Auch ein Tischler kann noch so fleißig sein: Wenn er zwei linke Hände hat und mehr Holz versemmelt, als hinterher verkauft werden kann, dann ist er in seinem Job einfach nicht gut.
Und wenn in einem sehr hierarchischen Betrieb, etwa der Diakonie, jemand, der studiert hat, direkt höher einsteigt (vielleicht sogar schon mit Führungsauftrag), dann liegt das daran, dass im Studium andere Hardskills gefördert werden, unter anderem logisches Denken um Probleme schnell und gut lösen zu können. Das sind Fäfigkeiten, die man braucht, wenn man oben einsteigen will und einige Positionen unter sich hat, die man lenken soll.
Also nochmal: Es ist nicht das höhere Alter, das Menschen in höhere Positionen bringt, ganz im Gegenteil! Ein Maximum an Bildung bei einem Minimum von Ausbildungszeit! Und Normalsterbliche schaffen das nur durch verdammt viel Arbeitswilligkeit und Fleiß. Wer das schafft, hat den besseren Job verdient. Und da kommt es überhaupt nicht darauf an, welches Geschlecht der Arbeitseinsteiger hat.
Wenn jemand lange in einem Job gewesen ist und unten angefangen hat, mag er sicherlich seinen Betrieb gut kennen und einiges an Wissen haben, das der junge Studienabgänger (z.B.) nicht hat, aber er hat dennoch nicht unbedingt die Fertigkeiten, die man für die gehobene Position braucht! Dafür bedarf es häufig einer Zusatzausbildung! Jahrelang im selben Arbeitstrott gefangen zu sein bereitet einen eben nicht auf neue Situationen vor!
Und warum ich gefragt habe, ob du Frauen lieber am herd sehen willst: Es war eine Frage um zu schauen, ob du den Frauen einfach ihren Erfolg missgönnst. Ein wenig tust du es ja schon. Und wie ich schon schrieb: Es kann auch nicht sein, dass eher männliche Fähigkeiten nicht gefördert werden. Es ist aber ein schön einfacher Weg, Angepasstheit zu fördern, wenn man eine Klasse unterrichtet, die mehr als 30 Kinder beherbergt. Da sind schon 2-3 laute, aufmüpfige Jungs viel zu viel, immerhin muss man den Lehrstoff durch kriegen. Also lässt man männliches Imposiergehabe und Machtkämpfe mit dem Lehrer gar nicht erst zu, das verbraucht immerhin Zeit und Energien, von denen unsere Lehrkörper ja auch zu wenig haben.
Geld bekommen Frauen nicht mehr als Männer, um zur Schule zu gehen. Woher hast du diese Annahme? Es gibt ein paar Stipendien, die auf Studentinnen ausgerichtet sind, aber die bekommt auch nicht jede Frau, ich kenne sogar keine einzige Frau, die ein "Frauenstipendium" hätte (und meiner Meinung nach ist das eh Fehlgeleitet, da der Nachteil der Frauen nicht im Studieren liegt, sondern im Machtkampf am Arbeitsplatz und den bekommen sie ja erst im Betrieb mit).