mein partner und ich sind seit zweieinhalb jahren ein paar. es hat sich damals sehr ungewöhnlich ergeben, denn ich wollte nach einer großen enttäuschung, über welche ich mich bereits versuchte, mit einem anderen hinweg zu trösten, tatsächlich keine beziehung.


wir waren nachbarn und er wollte mir eigentlich nur eben mitteleilen, dass es lauter werden könne, denn er würde geburtstag feiern. natürlich wäre ich auch eingeladen, auf ein bier hereinzukommen.


am selbigen abend noch ödete mich mein seelentröster dermaßen an, dass ich ihn auf meiner couch sitzen ließ und gefrustet der einladung meines nachbarn folgte.


wir kannten uns nicht. hatte ihn einige male vorbeigehen sehen, nicht mal gegrüßt. er war nicht mein typ, trug parker, baggy und bedruckte t-shirts in richtung punk und onkelz - dazu klobige vans. nicht mein fall. fühlte mich i. d. r. vom smarten, zarten und sportlich eleganten typ mit grips angezogen.


jedenfalls ging ich auf diese party. dort war ich umgeben von loosern mit kindergesichtern, was ich nicht erwartete, denn hatte ihn mind. gleichaltrig eingestuft.


er kam auf mich zu, lässig, mit einem hinreißenden lachen im gesicht. er war so entspannt und cool. freundlich, lässig, taff und zugleich charmant mit überaus direkter, unkomplizierter art. das gefiel. angenehm normaler mensch dachte ich. er klebte sich dezent an meine fersen, wir führten lockere konversationen mit rumstehendem volk. ich trank mein bier, zog tatsächlich an einem joint, ging dann gelassen zurück in meine bude, wo völlig unbeeindruckt zuvor benannter typ noch immer saß. ich schmiss ihn raus, diese beziehung gab uns beiden tatsächlich nichts. war nie jemand, der sich und anderen was vormachte.


tage später traf ich wieder auf meinen nachbarn, der mich tatsächlich nur als geselliger mitmensch interessierte, sich dennoch binnen zwei monaten als der supertyp outen sollte. schien am damaligen graskonsum gelegen zu haben, auf den ich mich an seiner seite wieder einließ.


irgendwann kam es dann zu kuss und kuschelei. war ok, bis ich erfuhr, seine erste zu sein. was zur überraschung für mich wurde, denn das hatter er bis dahin meisterhaft überspielt. Dezent schob er anschließend noch nach, 23 jahre alt zu sein, was mich vom hocker bließ. ich war nicht eine, die kein auge für sowas hatte. ich war seinerzeit noch 29.


ich fühlte mich fürchterlich, denn ich hatte mich schon irgendwie verliebt - allerdings in einen unerfahrenen mann, der mehr als 6 jahre jünger war als ich. wovon das "unerfahren" wohl noch das schlimmere übel war.


aller wiedrigkeiten zum trotz ließ ich mich letztlich ein und überraschte mich selbst damit wohl am meisten. wir waren ein absolutes spitzenpaar, ich bekam ihn an die arbeit (er war ein absoluter verfechter von arbeit - warum sich abmühen, wenns auch so geht), bekamen dann kurze zeit später stress mit seiner familie, zogen zusammen, ich wurde schwanger, wir haben geheiratet - wovon letzteres nach 2 jahren beziehungskampf gefühlsmäßig schon gar nicht mehr gewollt war.


er war zwischenzeitlich zum unmenschen mutiert. zum agressiven looser ohne jegliches feingefühl. ich hatte solche formen anfangs schon mal seinen eltern gegenüber erlebt und maßregelte ihn, so mit diesen in meiner gegenwart nicht umzugenen.


was war passiert? seine mutter wollte ihn nicht loslassen. habe ihr den sohn gestohlen. bruder und schwester klinkten sich ein. anfangs gaben sie wohlwollen vor, später hetzten sie massiv gegen mich. das diese familie aus einfach gestricken menschen bestand, wusste ich. doch war ich nicht jemand, der diese aufgrund schlechterer lebensbedingungen, die eben dazu führten, verurteilte.


letztlich wurde es zum höllentrip vom tätlichen übergriff auf mich bis hin zum verstoß des sohnes und bruders. er war überfordert mit der situation. fing an zu rudern. wollte in mamas schoß zurück, denn konnte dem druck nicht standhalten. er war eben doch irgendwie der kiffer geblieben, obwohl es das rauchen drangab. der ohne rückrad.


er ließ mich im regen stehen trotz aller schlimmsten anfeindungen, die passierten. immer wieder. und zu guter letzt schickte er mir seine höllenfamilie nach entbindung gegen meinen ausdrücklichen wunsch noch ins krankenhaus.


ich war seit monaten fertig, wollte die beziehung beenden, dann waren da die gewissensbisse. ich hatte ihn fortwährend aufgrund seiner unerfahrenheit entschuldigt, mich kämpferisch an seine seite gestellt, meine wertvorstellungen aufgegeben. ich habe es durchgezogen. war so wütend auf seine familie. den zorn, die aggression und die verbalen attacken, die er ganz am anfang seien familie gegenüber durchblicken ließ, hatte er inzwischen auch begonnen, gegen mich zu richten. sie waren weg. er war allein. an meiner seite.


ich hatte verloren. freunde, die mir mit der wahl dieses typens den laufpass gaben, meinen guten ton, meine wertigkeiten, sogar meine mobilität, die ich vorher wohl für niemanden aufgegeben hätte, denn er fährt heute mein auto, welches nicht ausschaut wie mein auto, sondern wie eine schrottkiste.


ich wollte weg, konnte es nicht. mein gewissen hat mir einen strick gedreht. ich wusste, er war unerfahren. dann noch das kind. war selber scheidungskind. alles war den bach runter gegangen.


er wollte eine neue chance. ich war ihm das schuldig, dachte ich. und unserer tochter. dann sind wir umgezogen. aus dem kreise der eltern weg. etwa 350 km liegen zwischen uns. wir hatten es viel früher schon einmal vorgehabt, wo noch alles halbwegs gut war.


habe inzwischen ein humanes verhältnis zu seiner familie, fast zu gut. doch kann ich ihm nichts mehr abgewinnen. er hat lange keinen respekt mehr vor mir. etwas, was ich für eine gut funktionierende beziehung neben liebe für das wichtigste halte. verabscheue seine agressive, destruktive art, seine dreistigkeit, mit mir so umzugehen. hasse seinen gesichtsausdruck und so vieles mehr.


ich erwähnte anfangs die große enttäuschung, eine nicht sauber beendete beziehung. bei der es sich um meine große liebe handelt. er verfolgt mich seit 5 jahren trennung immer und leise. wir sind voreinander weggelaufen. hatten angst vor zu starken gefühlen. ich wollte ihn verdrängen wie er mich, habe jedoch nie aufgehört, ihn zu lieben. gaben nach beziehungsende freundschaft vor, in der wir uns mit berichten von neuen partnern quälten um uns besser zu fühlen. konnten nicht ohne einander. das hörte auf, als ich mich auf meinen heutigen mann einließ. wollte mich nicht mehr quälen, denn das mit uns sollte nicht sein. haben zwischendurch dennoch immer wieder nachrichten vom anderen bekommen, diese aber nicht beantwortet. bis jetzt.


ich will wissen, wieviel an meinen gefühlen dran ist. habe es mir jahrelang ausgeredet. gibt es liebe, die ewig andauert?


ich bin bereit, an meiner ehe festzuhalten und wenn möglich wieder eine gute basis zu erarbeiten. oder zu gehen. doch vorher muss ich das klären, was ich trotzig versucht habe, zu verdrängen und was heute soweit an die oberfläche gedrückt ist, dass ein weglaufen nicht mehr möglich ist.

Also....
ich bin der Meinung, dass es durchaus die Liebe gibt, die ewig andauert. Ich glaube auch an die Wahre Liebe, nur leider führen die Umstände und das Umfeld eines Menschen oft dazu, dass er nich erkennen kann, dass es die große Liebe ist oder war.
Aber irgendwann, vor allem dann wenn in einer neuen Beziehung, im Vergleich merkt, dass das was man vorher hatte genau das ist was man immer wollte, wird einem klar, dass man seine große Liebe schon gefunden hatte.


Ich bin zwar noch ziemlich jung und auch kein Scheidungskind, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ein Kind auch darunter leiden kann, wenn die Eltern zwar zusammen leben, sich aber nicht wirklich innig lieben, oder der Umgang nicht respektvoll ist.
Außerdem... was bringt dir eine Beziehung wenn du nicht glücklich bist und außerdem noch immer an einen anderen denken musst?!
Liebe eine glückliche Mama, als eine unglückliche Mama und einen dreisten und respektlosen Papa.....

Wenn du dich auf einen showdown einlassen willst
dann tu es. für mich hört sich's eher so an, als wär der angeblich "trotzig verdrängte" jetzt der kasperl aus der kiste, weil das mit deiner ehe nicht so gut läuft und du einen ausweg aus der misslichen situation suchst. aber vielleicht ist er das ja auch. man kennt das: versuch und irrtum. ich bin nicht der meinung, dass man vor jemandem, den man wirklich liebt, aufgrund zu starker gefühle davonläuft. höchstwahrscheinlich eine romantische vorstellung von dir. verzeih die harten worte, ich muss ja auch nicht recht haben... 0910