Hallo Ihr,


seit einiger Zeit lese ich hier bereits mit, weil doch ab und zu einige interessante Beiträge zu finden sind. Und nun habe ich mich entschlossen, mir auch mal etwas von der Seele zu schreiben, weil ich für mein "Problem" irgendwie einfach keine Lösung finde.


Und zwar ist es so, dass ich wie im Titel erwähnt einfach ein eher schüchterner, nachdenklicher und bisweilen vielleicht sogar fast ein bisschen depressiver Mensch bin (m, 24J.). Bzw. nicht unbedingt depressiv im klassischen Sinne, aber meine Stimmung schwankt doch desöfteren, und oft genug komme ich mir völlig einsam, talentlos und langweilig vor. Ich tue mir sehr schwer damit, anderen Menschen wirklich zu vertrauen und Kontakte zu knüpfen, und so habe ich nur wenige Freunde, und mit den Frauen klappt es erwartungsgemäß fast gar nicht. "Fast" deshalb, weil ich seit einigen Monaten eine insgesamt 14-monatige Beziehung hinter mir habe. Allerdings war diese mehr als kompliziert, zumal meine Ex-Freundin ihrem Sternzeichen Zwilling alle Ehre gemacht hat und im Grunde tatsächlich "zwei Gesichter" hatte. Einerseits hat sie immer das blaue vom Himmel heruntererzählt, aber andererseits hat sie sich mit anderen Personen hinter meinem Rücken über mich lustig gemacht. Leider habe ich davon viel zu spät erfahren, und leider hatte ich auch viel zu lange eine vollkommen rosa Dunstwolke um mich herum, dass ich es nicht wahrhaben wollte.
Ich war über beide Ohren in sie verliebt, und sie war jemand, dem ich zum ersten mal so wirklich vertraut habe. Und der Schmerz war letzten Endes umso größer, als es vorbei war. Ich habe mich ihr geöffnet, habe ihr gezeigt wie ich wirklich bin, und offensichtlich kam sie damit nicht zurecht, bzw. suchte sie eigentlich etwas anderes in einem Partner, worüber sie aber nie mit mir gesprochen hat. Der Punkt ist, dass ich sie verstehen kann.


Und damit komme ich zu meiner Frage: Ist es nicht so, dass eigentlich alle Frauen sich einen stabilen Partner wünschen, der - bei aller Emanzipation - doch irgendwie der Starke ist, der seinen Weg im Leben schon gefunden hat, auf den sich Frau verlassen kann? Der Erfahrungen hat, der mit beiden Beinen fest im Leben steht, der weiß was er will? Was macht eine Person wie ich, die sich unbedingt eine Partnerin wünscht, aber es einfach nicht gebacken bekommt, aus sich herauszukommen und was zu ändern? Ich schaffe es nicht, egal was ich tue, mich zu ändern. Nichtmal wenn ich mich, wie es gerade passiert, mich verlieben; und das mal wieder in eine Person, bei der ich von vorne herein weiß dass es mit uns beiden nicht klappen kann, weil die Unterschiede so groß sind. SIE ist optimistisch, fröhlich, energiegeladen, sportlich, offen für alles, locker, und einfach unglaublich interessant und lieb. Mich könnte man durchaus als das Gegenteil bezeichnen.


Einige von Euch werden mir das vielleicht als Selbstmitleid und Jammerei auslegen, und damit habt Ihr sogar Recht. Ich wäre Euch nichtmal böse, denn in dem Moment wo ich diesen Text hier schreibe gehe ich mir mit meinem Gerede schon selbst auf die Nerven. Mein Problem ist, dass ich halt einfach so bin wie ich bin, damit nicht glücklich bin und gerne was ändern würde, das aber nicht hinkriege. Aber vielleicht habt Ihr ja nun irgendwelche guten Tipps, Ratschläge, Erfahrungsberichte und dergleichen. Würde mich sehr freuen :-D Danke schonmal für Eure Antworten!

Danke...
...zunächst für Deine Antwort. Hm, wie kann ich das erklären. Es ist einfach so ein subjektives Gefühl, vielleicht auch ein wenig übertrieben. Ich sehe einfach viele Menschen um mich herum (durchaus in meinem Alter), die ihr Leben im Griff haben. Die z.B. mehrere Beziehungen hinter sich haben und Erfahrungen sammeln konnten, und nun vielleicht soweit sind dass sie jemanden gefunden haben, mit dem es dauerhafter klappen könnte. Sie fangen an, sich zu verloben, sie beginnen, zusammenzuziehen. Dazu muss ich sagen, dass ich Student bin, und daher wohl noch die nächsten zwei Jahre von meinen Eltern abhängig bin. Und das alleine ist etwas, was mich seit Jahren wahnsinnig macht. Ich wäre so gerne selbstständig für mein eigenes Leben und meinen eigenen Unterhalt verantwortlich, aber das geht nicht. Neben meinem ziemlich zeit- und lernintensiven Studium schufte ich auch noch, und verdiene nebenbei, aber das reicht nicht. Und so kann ich mir einige Hobbies, denen ich gerne nachgehen würde, gar nicht leisten. Ich hab so viele Träume und Pläne und Wünsche, die sich aber nicht realisieren lassen, und so schiebe ich und schiebe ich, tröste mich damit dass es ja iiirgendwann vielleicht so weit sein wird, und vergesse dabei in der Gegenwart was aus meinem Leben zu machen.


Ich habe eigentlich ziemlich klare Vorstellungen von meiner Zukunft; dass mir das Privatleben immer wichtiger als der Job sein wird, dass ich irgendwann Familie haben möchte etc. Aber davon bin ich sooo weit entfernt. Manchmal bin ich ein ziemlicher Träumer, dann wieder pessimistischer Realist ;-)


Ganz abgesehen davon habe ich auch ziemlich klare Vorstellungen von Beziehung und Partnerschaft, in denen mir Ehrlichkeit und Vertrauen enorm wichtig sind. Wenn ich mich verliebe, dann vollkommen, Hals über Kopf, dann ist mir meine Partnerin das Wichtigste, und dann gibt es niemanden sonst. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, es damit zu übertreiben, sie dann einzuengen. Vielleicht klammere ich dann auch etwas, mag durchaus sein. Oder der Partnerin ist das einfach zu langweilig, weil sie um nichts kämpfen muss, sich nicht anstrengen muss, was weiß ich.


Sooo, das ist jetzt ein wenig wirr und durcheinander was ich da geschrieben habe. Aber das kommt davon, wenn man sowas im Nachtdienst tut ;-) Ich werde später dann nochmal ein bisschen Ordnung hier reinbringen...

Naja..
...als Schnarchbacke würde ich mich auch nicht unbedingt beschreiben. Man kann mit mir schon einiges machen, nur muss man mich irgendwie dazu begeistern... Ich hab das

    kurt_12477537

    Naja...
    Naja..
    ...als Schnarchbacke würde ich mich auch nicht unbedingt beschreiben. Man kann mit mir schon einiges machen, nur muss man mich irgendwie dazu begeistern... Ich gehe auch ab und zu joggen, inlinern oder mal in die Berge wandern, bin in nem Tanzkurs, gehe gerne ins Kino oder gehe aus was trinken etc. Nur habe ich das "Glück" immer Leute kennenzulernen, die völlig rastlos sind. Jeden Tag eine andere Sportart, Parties bis zum Umfallen, jede Nacht durch, Urlaube, Erleben, Erleben, Erleben...


    Für meinen Geschmack ist das einfach zu viel. Klar möchte ich was unternehmen, aber ab und zu will ich auch einfach mal in Ruhe zu Hause vor dem TV sitzen und nen guten Film anschauen, und dabei etwas kuscheln oder so :AMOUR:

    Depressionen
    In manchen dingen die du geschrieben hast, hab ich mich wieder erkannt. Ich hatte selbst Depressionen, und man ist einfach wahnsinnig verletzlich in der zeit. Bei mir wars aber der fall nicht das ich keine Männer kenen gelern habe, bei mir warens eher zu viele, ich hatte voriges Jahr 6 beziehnungen, alle nicht sehr lang, aber bei jeder dachte ich dass es endlich mal länger halten würde, und war auch immer wirklich sehr verliebt in den jenigen. Anstatt zu trauern und die trennung zu verarbeiten, hab ich mich immer in neue beziehungen gestürzt. Aber der Punkt ist, wenn du mit einer Frau zusammen bist die dich nicht so nehmen kann wie du bist, ist sie die falsche, und vielleicht versuchst du auch zu verkrampft dich zu öffnen. Dann geht das nicht, ist klar. Lass es einfach mal ruhig angehen. Man muss sich ja auch erst kennen lernen, um fest zu stellen ob man zusammen passt.

    • loewe2008 hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      Hey!
      So wie du dich selbst beschreibst, erinnerst du mich ein wenig an meinen Freund. Ich bin auch Sternzeichen Zwilling und mein Freund ist Fisch- soll ja eigentlich nicht so toll zusammen passen- aber da glaube ich eigentlich nicht wirklich dran... Nun zu deiner Frage: Ich glaube nicht, dass sich alle Frauen unbedingt einen Partner wünschen, der seinen Weg schon gefunden hat und stärker ist oder wirkt als man selber. Bei mir und meinen Freund ist es z.B. so, dass wir zwar die selben Ansichten in vielen Dingen haben und auch gemeinsame Interessen, aber was unsere Art betrifft, vollkommen unterschiedlich sind. Er ist ruhig, nachdenklich und ihm fällt es schwer auf andere Menschen zuzugehen, und ich bin eher genau das Gegenteil davon... Aber trotzdem ist es bei uns kein Problem, denn wenn man seine Gegensätze kennt und akzeptiert, dann kann man diese auch miteinander vereinen. Also, ich bin jetzt mit meinem Freund seit über 3 Jahren zusammen und wir ergänzen uns, gerade wegen unserer Unterschiede, perfekt. Versuch nicht dich zu ändern, du bist wie du bist, grundlegende Charaktereigenschaften kann man ohnehin nicht ändern, und schließlich soll sich die Frau ja auch in dich, und nicht in irgendjemanden, den du vorgibst zu sein verlieben :-) Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

        an0N_1284983199z

        Danke!
        ..für Euren ganzen Antworten. Ihr habt ja alle Recht, und die wenigen (aber guten) Freunde die ich habe sagen mir das auch immer wieder, meinen es gut mit mir und versuchen mich damit aufzubauen. Aber es fällt mir schwer daran zu glauben, und all die Tips umzusetzen.
        Aber natürlich ist ganz klar, dass man Kompromisse eingehen und mal ein bisschen was verändern kann, aber seinen Charakter und seine Persönlichkeit zu verändern geht nicht, und ich muss das Beste aus dem machen was ich habe und was ich bin. Aber auch das ist leichter gesagt als getan.


        Aber was ist nun, wenn die Frau in die ich mich verliebe (was eigentlich nicht so oft vorkommt, ich brauch da eher länger dafür, wenn dann aber richtig...), halt nunmal nicht sieht wie ich bin und das akzeptiert? Oder sie es zwar sieht aber damit nicht klarkommt bzw. es gar nicht will? Was ist, wenn ich ewig drauf warte, dass ich "die Richtige" treffe, das aber einfach nicht passiert? Ich will nichts auf biegen und brechen beginnen, aber ich will auch nicht warten bis ich alt und grau bin...

          kurt_12477537

          Es...
          ... klingt jetzt wahrscheinlich einfacher als gesagt, aber du darfst dir da nicht so krampfhaft Gedanken drüber machen, was alles passieren könnte, wenn... Du musst dich selbst so akzeptieren, wie du bist, und wenn du ein ruhiger, nachdenklicher Typ bist, dann bist du das eben und daran ist überhaupt nichts Schlimmes- ganz im Gegenteil, ich kenne eine Menge Frauen, die viel eher auf diesen Typ Mann stehen... Und wenn die Frau, in die du dich verliebst, Interesse an dir hat, dann wird sie dich auch kennenlernen- und sehen wollen, wie du wirklich bist, und wenn sie es dann tatsächlich sieht, aber mit deiner Art nicht klarkommen sollte, dann war sie ganz einfach nicht die Richtige für dich. Denn die Richtige wird dich so akzeptieren wie du bist, sie wird sich die Mühe machen dich richtig kennenzulernen, und sie wird dich lieben trotzdem, oder gerade deshalb, weil du so bist, wie du bist. Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten, aber dass mein Freund ein sehr ruhiger, schüchterner und nachdenklicher Typ war, war für mich nie etwas Abschreckendes, sondern es waren viel eher Eigenschaften, die mich zu ihm gezogen haben. Du darfst dir einfach nicht so viele Gedanken drüber machen, wann du die "Richtige" triffst, und ob es vielleicht nie passiert, mit solchen Gedanken ziehst du dich nur selber in ein Loch, aus dem man so leicht nicht mehr heraus kommt, du setzt dich damit selber unter Druck und verzweifelst daran. Versuch einfach ein bisschen locker zu lassen, lass einfach alles auf dich zukommen, ohne dich schon vorher mit so vielen negativen Gedanken oder Fragen zu stressen, auf die es im Vorfeld ohnehin keine Antworten gibt...
          Liebe Grüße, Anna