Hallo alle zusammen, vielleicht kann mir jemand Rat geben, ich denke das ich depressiv bin. Der Grund dafür ist Einsamkeit, ich lebe schon etliche Jahre alleine, habe keine Partnerin und auch keine richtigen Freunde, seit längere Zeit bin ich nun ab und an sehr traurig darüber, auch fühle ich mich oft sehr schlapp und lustlos und weiß nicht was ich machen soll. Zum Glück ist das kein Dauerzustand, jedoch kommen und gehen diese Gefühlszustände. Im Grunde genommen sehne ich mich nach einer Partnerin, jedoch muss diese zu mir passen und mich verstehen, so jemanden zu finden ist sehr schwer, jedenfalls ist mir so jemand noch nicht über den Weg gelaufen. Seit einiger Zeit habe ich nun selbst gemerkt das ich wohl depressiv sein muss. Ich wollte nun eine Therapie machen, jedoch weiß ich noch nicht ob ich zum Psychologen oder zum Psychiater mit meinen Problem gehen soll. Hat jemand von euch da vielleicht selbst Erfahrungen gemacht oder befindet sich jemand in einer ähnlichen Lebenslage?

Es könnte...
gut möglich sein, dass Du Dich momentan in einer depressiven Phase befindest.


Seit wann hast Du denn diese Gefühlszustände? Und wann (Tages- bzw. Nachtzeitmässig) sind sie schlimmer wann besser?


Aber auch wenn Du wirklich depressiv sein solltest, denke ich nicht, dass Du eine Therapie brauchst. Zuerst einmal mach einen Termin bei einem Neurologen, der kann Dir evtl. auch Tabletten verschreiben.


Aus Deinem Beitrag entnehme ich, dass Du ziemlich isoliert von Deiner Aussenwelt lebst. Du ziehst Dich gerne in Dein Schneckenhaus zurück, oder?


Du musst raus, unter Leute gehen, denn zu Hause wird es immer nur noch schlimmer.

Depressiv?
Danke zunächst für eure Antworten.


Ich denke auch mit Tabletten ist mir nicht geholfen, der Neurologe ist bestimmt auch der falsche Spezialist wohin ich gehen sollte. Ich habe ehrlich gesagt nicht vor Psychopharmaka zu nehmen. Ich kenne mich etwas auf diesen Gebiet aus, hatte meinen Zividienst in einer Nervenklinik absolviert und meine Mutter ist selbst auch psychisch krank, möglicherweise ist dies auch eine Vererbung bei mir. Ich hatte mein ganzes Leben lang nie richtig viele Freunde gehabt, eine richtige Partnerin hatte ich auch nie. Ich bin jetzt 27 und will mein Leben etwas umgestalten. Es ist nicht so das ich nur zuhause hocke, ganz im Gegenteil ich versuche so viel wie möglich etwas zu unternehmen und bin viel draussen, ich gehe auch ins Fitnesscenter und spiele in einen Billardverein. Ich habe meinen Traumjob gefunden, da hatte ich wirklich viel Glück gehabt, und bin dort auch ziemlich erfolgreich. Vor einigen Jahren war ich auch ein absoluter Workaholic und habe fast non-stop gearbeitet. Das mache ich jetzt nicht mehr. Also so gesehen lebe ich sehr aktiv und bin auch immer unter Menschen, hier in Berlin ist da auch immer etwas los. Ich war z.B. auf dem Live8 Konzert. Allerdings finde ich einfach niemand so recht der mich versteht oder der zu mir passt. Ich habe schon ziemlich Probleme Kontakt zu knüpfen. Ich denke ich brauche unbedingt eine Verhaltenstherapie, dieser Gefühlszustand bei mir besteht schon 10 Jahre, aber erst in den letzten 3 Jahren ist es intensiver geworden, solange ich auf der Arbeit bin denke ich nicht daran, soweit ich aber alleine irgendetwas in meiner Freizeit mache, habe ich diese Gefühle schon intensiver. Ich werde mal einen Termin bei einen Psychiater vereinbaren.


Viele Grüße
burnie000

Hi
Also ich hatte eine Depression etwa 3 Jahre zugleich mit einer anderen Krankheit. Man verkriecht sich in den eigenen 4 Wänden, man vernachlässigt alles um sich herum, man ist nicht einmal fähig "Normalen Tätigkeiten" nachzugehen. Die Konzentration läßt stark nach, man ist in seinen Gedanken eingeengt sieht alles nur schwarz, weint ohne genau zu wissen warum, nimmt den eigenen Körper nicht mehr war.
Anfangs ist es vielleicht gar nicht so schlimm, aber mit der Zeit schränkt einem die Krankheit extrem ein. Ich hab mir lange nichts anmerken lassen, nach außen hin war ich ein glücklicher zufriedener Mensch. Beziehungen sind alle gescheitert in dieser Zeit.
Das ging solange bis ich einsah dass ich Hilfe von außen benötige. Zuerst war ich bei einem Neurologen, der mir Antidepressiva verschrieb und parallel hab ich eine Verhaltenstherapie gemacht. Nach einem halben war ich ein Mensch wie neugeboren.


Lg, cor81

    hiroko_12044268

    Depressiv?
    Hi cor81,


    mich würde interessieren wie man sich so eine Verhaltenstherapie vorstellen muss, ich habe mich da schon etwas bei anderen Leuten erkundigt, aber es soll von Patient zu Patient unterschiedlich sein. Wie war es bei dir? Ich möchte eigentlich sehr ungern Antidepressiva nehmen, ich fühle mich nicht so krank, es ist eine Gradwanderung bei mir, von schlechten bishin zu recht guten Zuständen, heute z.B. gehts mir recht gut, ich werde dennoch einen Termin bei einen Psychiater vereinbaren oder denkst du ein Neurologe ist der bessere Ansprechpartner? Mein Gefühlszustand ist immer etwas hin und her gerissen, manchmal weiß ich wirklich nicht was los ist, dennoch merke ich immer das ich klaren Kopfes bin und eigentlich alles im Griff habe, es ist halt nur diese Einsamkeit, obwohl ich viel unterwegs bin, aber dennoch immer alleine, selbst wenn ich mit vielen zusammen bin, fühle ich mich immer irgendwie alleine. Ich habe schon oft Stimmungs- und Gefühlsschwankungen, zumindestens lenkt mein Job sehr gut ab.


    Viele Grüße
    burnie000

      Depressiv
      Hey burnie000, du hast dein problem doch schon selbst erkannt.


      mach dich nicht kranker als du es vielleicht bist. ich will damit sagen, dass du wahrscheinlich einfach ein bißchen einsam bist.
      such dir ne partnerin und bau dir einen freundeskreis auf, das wird wunder wirken.
      das klingt jetzt vielleicht etwas salopp, aber ich hab viele erfahrungen mit "psychischen entgleisungen" bei freunden gemacht und so wie du das schilderst liegt dein problem eher im Sozialen als im Psychischen.
      Ich meine, wer ist glücklich, wenn er sich einsam fühlt.
      Primaten würden eher auf Nahrung als auf Gesellschaft von Artgenossen verzichten.
      Also kannst dir ja mal meinen beitrag durchlesen, vielleicht ist das ein neuer denkanstoß
      wünsch dir alles gute

      howell_11931530

      Verhaltenstherapie
      Hi burnie000!


      Also wenn man eine Verhaltenstherapie oder ähnliches macht, dann ist es das allerwichtigste, dass man zum Therapeuten bzw. Therapeutin Vertrauen hat und eine gewisse Symphatie empfindet.
      Bei mir war das so: Ich war als erstes bei einer Therapeutin die mit Psychanalyse arbeitete, ich saß eine Stunde da und hab kein Wort gesprochen und sie auch nicht...hier ist der Schwerpunkt dass du sprichst, von ihr kam rein gar nichts, ich hab mich einfach nicht wohl gefühlt und hab dann gewechselt. Bei meiner Verhaltenstherapeutin war eine sehr gemütliche Atmosphäre in ihrem Haus, wir haben zu zweit gearbeitet. Ich habe so eine Art Tagebuch führen müssen um genau aufzuschreiben wie meine Stimmung gerade ist, die Situation dazu, den Zeitpunkt, wie ich mich in dieser Situation verhalten habe. Sie wollte natürlich auch wissen seit wann ich diese Zustände hatte. Auch das Thema Familie wurde öfter angesprochen. Wir haben mit Zeichnungen gearbeitet, ich musste zB zeichnerisch darstellen wie es mir "jetzt" ging und wie ich es gerne haben will. Ich weiß leider nicht genau wie ich es dir beschreiben kann, wie du sagst, ein jeder erlebt das anders.


      Ich denke dass ein Psychiater der bessere Ansprechpartner ist. Ich selber arbeite in einer Psychiatrie und sehe dass Neurologen oft nicht so die Erfahrungen haben.


      Lg, Cor81