Hallo liebe Community,

Ich (M/33) bin mittlerweile seit fast 4 Jahren mit meiner Frau verheiratet und wir führen eine im Grunde glückliche Ehe. Allerdings gibt es da ein Thema was mich immer mehr belastet. Und das ist unser Sexleben. Zum einen stört mich die Häufigkeit und zum Anderen der Sex an sich.

Zur Häufigkeit, wir tun es ein mal die Woche und nicht selten sogar nur alle zwei Wochen. Ich persönlich hätte es am Liebsten jeden Tag oder zu mindest mal 3 mal die Woche. Sie blockt mich jedoch häufig ab, weil es ihr irgendwie grad nicht passt. Mal ist sie zu müde, hat keine Zeit oder ist einfach nicht in Stimmung. Wenn wir Sex haben geht es eigentlich immer von meiner Seite aus. Sie hat zwar dann auch Spaß dabei, aber sie vermisst es nicht wenn wir es nicht tun. Laut ihrer Aussage könnte sie auch ziemlich gut drauf verzichten. Ich hab schon mehrmals mit ihr gesprochen, sie will es jedes mal ändern. Aber es ändert sich nicht. Ich dachte ich könnte sie ändern und vielleicht auch mehr in Schwung bringen. Aber sie ist halt nicht der Typ dafür. Ich hätte es auch gern, dass sie mich mal verführt und dass sie mal mit dem Verlangen nach Sex auf mich zu kommt.

Was den Sex an sich angeht sind wir auch völlig verschieden. Ich bin halt eher der „perverse“ dem es nicht versaut genug zugehen kann. Sie versteht unter Sex aber wohl eher ganz einfaches rumgef*cke. Sie mag keine Oral, weder passiv noch aktiv. Und das ist der Horror für mich, weil ich beides liebe. Sie tut es zwar mir zur liebe jedes mal, aber es ist nicht das selbe, wenn sie es nicht auch selbst liebt. Sie mag kein Dirty Talk, sie mag generell nichts ausgefallenes. Sie mag kein Sex an außergewöhnlichen Orten. Nicht mal bei uns Zuhause. Ich hab mit ihr nur im Ehebett geschlafen. Und es ist ja nicht Sinn der Sache, wenn sie gezwungen meine Vorlieben mitmachen würde. Aber was kann ich denn tun? Das Problem haben wir ja nicht erst seit Gestern. Ich komm mir auch echt seltsam vor wenn ich einseitig versuche bisschen Feuer ins Bett zu bringen. Das muss einfach zu zweit geschehen. Sie rollt ja selbst im Alltag mit den Augen, wenn ich mal ne doppeldeutige Anspielung bringe.

Und erst Gestern hab ich sie nach der Arbeit abgeholt und zum Valentinstag in ihr Lieblingsrestaurant gefahren. Zuhause hatte ich unser Bett bisschen romantisch dekoriert. Sie war dann aber zu müde und hat sich auch entschuldigt. Ich kann es ja auch verstehen, dass wenn du den ganzen Tag auf Beinen Stands und erst um 0:00 Uhr nach Hause kommst, nicht mehr volle Batterien hast. Aber es war ja ein besonderer Abend. Mich könnte sie mitten in der Nacht wecken und ich hätte trotzdem Lust. Aber mittlerweile ist mir auch schon bisschen die Lust vergangen.

Und dazu kommt jetzt noch, dass ich seit einiger Zeit eine neue Arbeitskollegin habe, die schon ziemlich eindeutige Signale sendet. Mit ihr hab ich auch schon die ein oder anderen Intimeren Gespräche gehabt. Und auch wenn sie optisch nicht so reizvoll ist wie meine Frau, hat sie eine viel erotischere art an sich. Wir gehen auch ab und zu zusammen trainieren, da unsere Fitnessstudio direkt neben unserer Arbeit liegt. Und da haben wir auch zusammen sauniert und das war schon ziemlich heiß… Nach der Weihnachtsfeier vor zwei Monaten habe ich sie nach Hause gefahren, da sie getrunken hatte. Sie bot mir an mit rein zukommen und ich musste mich unglaublich beherrschen um das Angebot nicht anzunehmen. Der Reiz des Verbotenen und das Bedürfnis wieder mal etwas aufregendes zu erleben und hemmungslosen Sex haben zu können, machen diese Option sehr interessant für mich. Aber will ich diesen Schritt gar nicht weiter betrachten. Nur spiel ich auch mit dem Feuer, wenn ich weiterhin Kontakt mir ihr halte. Aber allein die Gespräche mit ihr und die Fantasien die ich mit ihr habe bringen schon wieder bisschen Feuer in meinen Alltag. Gefühle sind da nicht im Spiel, weder von mir noch von ihr.

Wie bewertet ihr meine Situation? Gibt es da einen Ausweg? War jmd. schon in einer ähnlichen Situation.

  • Lischen hat auf diesen Beitrag geantwortet.

    Nun, deine Situation ist nicht so unüblich. In den meisten Beziehungen gibt es unterschiedlich starke Bedürfnisse nach Sex und unterschiedliche Vorlieben und Abneigungen.

    So wie du schreibst, bist du sehr daran interessiert, wie deine sexuellen Vorlieben und Bedürfnisse befriedigt werden, wie es ihr geht und was sie möchte, das scheint dich in diesem Bezug nicht besonders zu interessieren. So schreibst du, dass deine Frau Oralverkehr weder passiv noch aktiv mag aber dennoch bettelst du so lange herum, dass sie sich "halt für dich überwindet" und das rechnest du ihr noch nicht einmal an, sondern bist beleidigt, weil du sie dazu fast schon zwingen musst. Klingelt schon was?
    Dann bist du mit deinen Bedürfnissen omnipräsent, ständig und überall möchtest du mit ihr Sex. Meinst du nicht, dass sie das nur zu einem Sex-Objekt degradiert? Oder das sie sich vielleicht so fühlen könnte? 🤔
    Zumindest baust du mit deinen Verlangen bei ihr Druck auf. Sie weiß ja nicht erst seit einer Woche, welche Bedürfnisse du hast. Und das sie weniger Bedürfnisse hat und dann auch noch andere Vorlieben, das beschäfigt sie ja auch. Und diesen Druck, den du aufbaust, ist dann nicht gerade förderlich für ihre Sexuelle Lust auf dich. Sorry, aber da schiebst du dich selber immer mehr ins Abseits.

    Deine Frau kannst du nicht ändern und es wird nicht irgendwann ein Wunder geschehen, so dass sie sich in die Teresa Orlowski verwandelt, welche deine Gier und Lust auf die Art und Weise bedient, wie du es dir vorstellst.

    Es wird sich in den nächsten Jahren auch noch weiter verändern und die Abstände zwischen deinen Lustbefriedigungen wird größer werden oder vielleicht sogar ganz einschlafen.
    Liebst du deine Frau so sehr, dass du dich auf ihre Bedürfnisse einstellen kannst und das auch, wenn sie gar kein Bedürfnis nach Sex hat?

    Gefällt es dir, wenn sie an deinem Schwängel lutscht, während du weißt, dass sie das eigentlich nicht mag und es ihr Überwindung kostet?

    Und die Geschichte mit deiner Arbeitskollegin - noch bist du mit ihr noch nicht in der Kiste gelandet. Aber hast du mit deiner Frau mal besprochen, wo für euch beide die Grenzen sind? Ist es für deine Frau in Ordnung, dass du dich mit anderen Frauen intim unterhälst? Oder wäre das für sie schon Betrug? Immerhin bist du von ihr schon sexuell angezogen und musstest die beherrschen, ihr Angebot nicht anzunehmen. Erwartest du dafür Bewunderung? Hättest du die Geschichte nicht schon viel früher beenden müssen?

    Und was mich so richtig schockiert ist deine Erwartungshaltung! Du holst deine Frau von einem anstrengenden Arbeitstag ab, führst sie in ein Restaurant aus und erwartest dass sie sich dafür bei dir mit Sex bedankt? Hast du sie mal gefragt, wie es ihr geht? Wie sie sich fühlt? Welche Bedürfnisse sie hat? Wie du ihr helfen kannst, dass sie nicht müde und ausgepowert ist? Und jetzt sag nicht, dass du einmal die Woche den Müll runter bringst.

    Ein guten Rat: Sprich mit deiner Frau und einigt euch auf eine Trennung. So kannst du dir eine Partnerin suchen, welche zu deinen sexuellen Bedürfnissen passt und sie einen Partner, den sie verdient. So erspart ihr euch großen Schmerz und Verletzungen, wenn du später deinen unbefriedigten Bedürfnissen nachgehst, eine Affäre nach der anderen hast und sie es dann herausbekommt.

    • mrmyst hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      hardy
      Also was du da jetzt überall reininterpretierst ist schon erschreckend…

      1. Nein, ich bedränge Sie nicht immer und überall. Aber in 4 Jahren Ehe hat man natürlich die ein oder andere Vorliebe schon angesprochen bzw. es mal versucht. Daher: ich weiß was mir gefällt und weiß, dass es ihr nicht gefällt. Was ich beschrieben habe sind lediglich unsere sexuellen Bedürfnisse. Und bei mir ist es ein tägliches Bedürfnis und bei ihr höchstens ein Wochentliches. Das heißt aber nicht, dass ich jeden Tag zu ihr hingehe und versuche sie zum Sex zu überreden, so ein Quatsch.

      2. Das Problem welches ich habe ist ein Problem mit dem Sexleben. Der Rest läuft super. Daher erzähle ich natürlich hier auch nur über den Sex in unserer Beziehung. Dass es um viel mehr in unserer Ehe geht und ich sie nicht als Sexobjekt sehe, sollte klar sein.

      3. Wann habe ich denn bitte gesagt, dass ich um Blowjobs bettel? Sie kennt meine Vorlieben und hin und wieder macht sie es von selbst, weil sie weiß dass ich drauf stehe. Ich wechsel dann aber auch relativ früh die Stellung, weil wie gesagt es nicht so schön ist, wenn sie keinen Spaß dran hat. Daher deine Antwort auf die Frage ob ich es genieße war schon beantwortet. Und es ist auch nicht so, dass ich sie dann anmecker weil sie nicht leidenschaftlich genug geblasen hat. Natürlich bin ich dankbar, aber es ist ein Fakt, dass ich es nicht so erregend finde, wie wenn die Frau wirklich spaß dran hat. Muss ich jetzt auch hier in einem anonymen Forum lügen?

      4. Meine Erwartungshaltung sollte klar sein. Ich hab ja gesagt, dass ich verstehe dass sie zu müde war. Ich hab das nur mal als Beispiel genommen, um zu zeigen wie unterschiedlich wir in der Hinsicht sind. Ich hab das Gefühl du liest nur was du lesen möchtest und gehst da mit ziemlich vielen Vorurteilen ran.

      5. Wie du schon sagst, mit der Kollegin ist nichts gelaufen. Obwohl es die Möglichkeit gab. Und das ich mal schwach werde und mich auf den ein oder anderen Flirt einlasse, ist nicht lobenswert aber ich denke doch irgendwo menschlich. Aber natürlich lässt sich von der ferne immer einfach urteilen.

      Ich habe hier nur geschrieben, um zuhören ob andere schon in ähnlichen Situationen waren. Wie sie damit umgegangen sind. Ob meine stark ausgeprägten Bedürfnisse normal sind. Ob es in anderen Beziehungen das Sexleben, auch so einseitig läuft. Ob ich evtl. zu viele erwarte oder ob meine Vorlieben nachvollziehbar. Und nicht um mich ermutigen zu lassen irgendetwas dummes zu tun. Einfach weil ich damit mit sonst niemand reden kann, und auch nicht mit der besagten Kollegin zu tief rein gehen will.

        mrmyst

        Wie ist es bei Euch im Urlaub ?
        Das Frauen nur lust auf Sex haben wenn der Kopf frei ist, ist ja bekannt.
        Desweiteren wie Alt seit Ihr ?
        Sex ist nicht alles in einer Beziehung aber es gehört schon dazu und wenn der "normale" Sex gerade nicht möglich ist aus welchen Gründen auch immer (Stress/Hormone/Psyche..) dann kannst Du ja die Zeit mit deiner eigenen sexualität überbrücken das soll für eine Zeit kein Problem sein. Paare mit Kinder haben oft 4 Jahre eine "Auszeit"

        • mrmyst hat auf diesen Beitrag geantwortet.

          baumdersonne
          Wenn wir einen entspannten Strandurlaub machen läuft es schon besser zumindest, was die Häufigkeit angeht. Aber der rest ist gleich. Es ist natürlich trotzdem schön, aber viele wünsche bleiben trotzdem offen. Naja mit SB helf ich mir natürlich selber aus. Aber dass ich mir dabei andere Frauen anschaue findet sie auch nicht so prickelnd. Irgendwas zum anschauen brauche ich aber. Daher versuch ich es unauffällig zu machen. Was schwierig ist, da wir etwa die selben Arbeitszeiten haben. Und immer zu den gleichen Zeiten zuhause sind.

          mrmyst

          Hmmm...nach deiner Beschreibung zu urteilen, war deine Frau ja schon immer so und es ist nicht erst plötzlich so geworden. Von dem her denke ich, dass sie einfach keinen ausgefallenen Sex möchte, sonst hätte sie das sicher schon mal geäußert. Falls deine Frau hormonell verhütet, könntet ihr mal ausprobieren auf andere Methode zurück zu greifen und z.B die Pille abzusetzen. Diese führt oft zu einem schleichenden Libidoverlust über die Jahre. Vielleicht entdeckt sie so ja ihr Verlangen neu und sie möchte sich von sich aus wieder öfter Sex haben.

          mrmyst
          Naja, reininterpretieren ist relativ. Ich selber war in einer ähnlichen Situation wie du und von daher kann ich rückblickend ziemlich vieles erkennen, was ich früher nicht gesehen habe.

          Deine Freundin mag nicht so oft Sex wie du, aber sie weiß dass du gerne öfters magst, als du bekommst. Dies erzeugt in ihr ein schlechtes Gewissen. Ansonsten würde sie dir ja nicht "den Gefallen" tun und dir einen blasen, obwohl sie das nicht mag. Gönnerhaft wie du bist, wechselst du dann relativ früh die Stellung? Du bist dankbar, auch wenn du merkst, dass sie es nicht wirkich prickelnd empfindet? Wenn sie es nicht mag, weshalb verzichtest du dann nicht ganz darauf?

          Mir ging es ebenfalls so, dass ich mit verschiedensten Methoden versucht habe, herauszufinden, was denn das Problem ist, habe verschiedene Versuche unternommen, das Interesse zu wecken, frischen Wind hereinzubekommen....
          Annäherungsversuche waren manchmal plump manchmal gewitzt, manchmal war eine zweideutige Bemerkung als Spaß gemeint, manchmal mit einem hoffenden Hintergedanken. Vielleicht merkst du es selbst irgendwann, aber du kommunizierst auch ohne zu reden und deine Frau hat ein schlechtes Gewissen, weil du so wenig von ihr bekommst. Somit wird jegliche zweideutige Bemerkung für sie ein Versuch von dir, mal wieder Sex zu bekommen. Dies baut Druck auf und dieser Druck erzeugt noch mehr desinteresse am Sex.

          Ich kann dir auch noch sagen, wie es sich weiterentwickeln wird: Der körperliche Kontakt wird weniger werden, denn irgendwann werden Berührungen schon als erster Versuch gesehen, sich sexuell zu nähern. Oder man möchte keinen körperlichen Kontakt zulassen, damit nicht der Wunsch auf Sex entsteht oder die Hoffnung darauf geweckt wird.

          Aber hey, du brauchst auf meine Worte nicht zu hören. Ich habe sie bewusst etwas harsch gewählt um dir leicht übertrieben vor Augen zu führen, wie du dich deiner Frau verhälst ohne dass du selber bemerkst, was du tust. Vielleicht kannst du eine leichte Verbesserung herbeiführen, wenn du aktiv im Alltag mitarbeitest, so dass sie nicht nach dem Fulltimejob auch noch bis zum ins Bett gehen auch noch den Haushalt alleine machen muss (dies ist jetzt nur eine Vermutung, da du nicht über euren Alltag geredet hast, was die Sexuelle Müdigkeit deiner Frau auch noch verursachen könnte). Aber wenn du sie soweit entlasten kannst, so dass sie sich aus ihrem Streß lösen und dann auf Sex einstellen könnte, dann wird es wahrscheinlich nur die Häufigkeit ein wenig verbessern, aber nicht die unterschiedlichen Vorlieben.

          Und auch wenn sonst der Rest super läuft, so wird dieses Thema immer wieder für dich ein Thema sein. Irgendwann wirst du dich abhängig von ihr fühlen, weil sie diejenige ist, wann, wie oft und auf welche Art ihr Sex habt oder nicht. Dies ist das Problem von demjenigen, der die größeren Bedürfnisse hat. Und diese Zurückweisungen sind deprimierend.

          Aber schimpf ruhig auf mich. Wie gesagt, du musst meine Worte nicht beachten. Es ist dein Leben und das deiner Frau. Du hast gefragt und ich habe geantwortet, nicht mit Vermutungen sondern mit meiner persönlichen Erfahrung in der gleichen Situation. Wenn du in einem öffentlichen Forum eine Frage stellst, dann kann auch eine Antwort kommen, welche man nicht hören möchte. Und ich weiß, wie ungern man hören möchte, dass man selbst mit an dem Problem verantwortlich ist.