Keine Gefühle mehr...wie weiter?

kevin93 · 2024-10-07T09:39:36+00:00

Hallo zusammen Kurz zu meiner Situation. Ich bin seit über 10 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir haben uns früh kennengelernt, d.h. wir waren beide kur...

kevin93

[gelöscht]

Danke für die Antwort. Denkst du, eine "Pause" kann funktionieren, damit es vielleicht wieder so wird, wie es war? Oder ist dieser Zug abgefahren?

hardy

kevin93
Naja, du alleine bist sicher nicht daran Schuld, es gehören immer zwei dazu. Wen sie es schon seite Wochen und Monaten spürt, dass etwas nicht stimmt, weshalb spricht sie dann nicht mit dir? Es dir jetzt vor die Füße zu werfen und dir die Schuld zuweisen zu wollen ist da sehr egoistisch.

Du hast deinen Freundes- und Bekanntenkreis aufgegeben, weil du für ein paar Wochen zu ihr gezogen bist und jetzt ist dieser weg? Was sind das für Freunde und Bekannte, die dich nach ein paar Wochen nicht mehr kennen? Dann kann man auf solche Freunde auch verzichten.
Auch auf "ihren" Freundeskreis, wenn dieser nur zu dir Kontakt hat, weil du ihr "Anhängsel" bist. So etwas zu verlieren, ist kein richtiger Verlust, sondern eher Erleichterung.

Ihr Freundinnen sagen ihr, dass ihr beide eher den Eindruck einer innigen Freundschaft denn als Pärchen ausstrahlt? Naja, schon toll, wie außenstehende in eine Beziehung reinsehen können. Aber wenn sie auf so ein Geschwafel anspricht, dann nur, weil sie für diesen Gedanken Bestätigung finden möchte.

Eine innige Freundschaft nach 10 Jahren Beziehung klappt nicht per schalterumlegen, sondern dazu müsst ihr erst einmal den emotionalen Kontakt zueinander abbauen. Bei meiner ersten längeren Beziehung (5 Jahre) hab ich erst 1 Jahr kompletten Abstand gebraucht, bevor wir uns, bei einem Kaffee, über unsere ehemalige Beziehung unterhalten haben und eine Freundschaft daraus hervorgehen lassen konnten.

Bei den 10 Jahren haben sich bei euch Verhaltensmuster eingeschliffen, die ihr nicht so einfach aus der Welt schaffen könnt. Hier würde nur eine Paartherapie Sinn machen, in der ihr eure bisherige Beziehung aufarbeiten und eure Verhaltensmuster erkennen könnt. Aber dies macht nur Sinn, wenn beide wirklich an der Beziehung festhalten wollt und das sehe ich weder bei ihr noch bei dir, denn du hast nur Angst vor der Veränderung und dem Alleinesein.
Mein Tipp, schau dass du zu deinen alten Hobbies und Vereinen neuen Konakt aufnimmst und dein Leben in deine eigenen Hände packst.

kevin93

hardy

Es ist schon nicht so, dass sie nie was erwähnte. Aber nie so direkt von wegen die Gefühle nehmen ab. Das war irgendwie einfach ein schleichender Prozess.

Also mein Freundes- und Bekannteskreis wurde einfach auch Stück für Stück immer mehr derjenige von ihr. Ich spreche mehr von meinen öffentlichen und freiwilligen Diensten in meinem Dorf.

Ich weiss auch nicht, ob ich einfach so den Schalter auf Freundschaft kippen kann. Sie wahrscheinlich schon, aber ich hätte sicher mühe, die emotionale Distanz zu wahren...

linea

kevin93 Die Wohnung wäre bzw. ist nun meine Wohnung. Aber für meine Freundin war es auch nie ein Thema zu mir zu ziehen. Ich musste lange darum kämpfen, bis ich mich dann auch entschloss, dass eine Zukunft nur bei ihr in der Region sein kann,

Das heißt, du wohnst in Eigentum, sie zur Miete?
Wie weit wohnt ihr auseinander?
Wenn ich mir die Beschreibung von dir so durchlese scheint sie von dir erwartet zu haben, das du alles für sie auf den Kopf stellst, und was hat sie für dich aufgegeben? Mal davon ab, wenn einer von beiden Eigentum hat wäre es eigentlich schön blöd in Miete zu gehen. Das klingt für mich gerade so, als wäre da schon lange eine ziemliche Schieflage. Es kann nicht sein, das nur einer was aufgibt und der Andere es schon bequem hat. Ich würde die Beziehung generell hinterfragen, ob du wirklich so glücklich warst, wie du glaubst. Hat sie dir das Gefühl gegeben, das sie dich um deiner selbst willen liebt oder nur, weil du das machst, was sie möchte?

kevin93

linea

Genau, sie zur Miete, ich im Eigentum. Distanz ca. 30 Minuten mit Auto.
War ja auch mein Gedanke, dass es doof ist, in Miete zu gehen, wenn ich schon Eigentum habe. Zumal sie mir halt auch vorgeworfen hat bzw. dies war auch ein Punkt, der sie in den letzten Monaten stresste, dass sie die Miete mittlerweile nicht mehr alleine tragen kann (seit einem Jahr lebt sie allein, zuvor 2 Jahre lang mit einer WG-Mitbewohnerin) und sie immer meinte, es daure nur 2 oder 3 Monate nach dem Todesfall meiner Mutter, bis ich zu ihr komme.

Ja, ich hätte alles für sie aufgegeben. Und nein, ich denke ihre Liebe zu mir war aufrichtig, nicht, weil ich alles machte, was sie möchte.

linea

kevin93 Zumal sie mir halt auch vorgeworfen hat bzw. dies war auch ein Punkt, der sie in den letzten Monaten stresste, dass sie die Miete mittlerweile nicht mehr alleine tragen kan

So langsam glaube ich, das sie nur jemanden sucht, der sie mit finanziert. Kann sich die Miete nicht mehr leisten und will keine 30 Minuten weg ziehen und dafür mietfrei leben? Wirft sie dir auch vor, das sie die Wohnung verliert, weil du nicht einziehst? Das macht keinen Sinn. Und 30 Minuten fahrt ist echt nicht die Welt.
Es tut mir wirklich leid, aber ich denke bei deiner Beschreibung wirklich, das du bei ihr eher den Status besser als keiner hattest. Vielleicht nicht am Anfang, aber mittlerweile schon.

kevin93

linea

Ja es mag vielleicht den Anschein haben. Aber das denke ich wirklich nicht. Sie hat ja auch stets Rücksicht auf meine Situation genommen, dass ich wieder zu meinem Vater zog. Es zog sich dann einfach in die Länge, was sicher meine Schuld ist.
Der Grund, warum es dann kein Thema war, zu mir zu ziehen, sondern eben zu ihr in die Region, weil unser ganzer Freundes- und Bekanntenkreis in ihrer Region wohnte. Ich schätzte das ja auch sehr, dass man an einem Abend wenn man sich verabredet nicht zuerst eine halbe Stunde Autofahrt auf sich nehmen muss, sondern spontan sich kurz um die Ecke trifft. Ebenfalls ihre Familie lebt in dieser Region, was ich hinsichtlich künftige Familienplanung sowieso auch von Vorteil sah. Ich habe, mit Ausnahme meines Vaters, der aber nun ins Ausland zieht, keine echte Familie mehr hier, die mich hält.

linea

Wir reden von 30 Minuten Fahrt, Mein Arbeitsweg ist länger....
Du redest dir die ganze Sache da gerade schön. Irgendwo hat alles ja einen Sinn, auch wenn der sehr weit weg geholt ist.
Ist sie deine erste richtige Freundin? Weißt du, wie eine richtige Beziehung aussieht? Das was du da beschreibst klingt wirklich nicht danach.

kevin93

Abgesehen von zwei kurzen Beziehungen als Teenie war sie meine erste richtige längere Beziehung, ja.
10 Jahre lang...
Alles in allem bin ich schon der Ansicht, es war eine richtige Beziehung. Aber einige aussenstehende Personen haben schon auch den Eindruck, dass wir eher als Freunde unterwegs sind. Sehe ich natürlich ganz anders...ich schlafe nicht nur mit einer guten Freundin, ich küsse nicht nur eine gute Freundin...wir habe so viele schöne Erlebnisse geteilt. Wir machten echt alles was halt so ein normales Paar macht. Bis vor ca. 1-2 Jahren fühlte sich ja auch alles völlig gut an. Bis dann halt tatsächlich langsam so ein "Alltag" einschlich. Alles war "normal" oder eben die Gefühle irgendwie nicht mehr so, wie sie mal waren, zumindest von ihrer Seite. Klar spürte ich die Veränderungen, aber ich habe dies mehr als Veränderungen im Alltag als Paar aber nicht in Bezug auf unsere Gefühle zueinander wahrgenommen.

linea

kevin93 Alles in allem bin ich schon der Ansicht, es war eine richtige Beziehung. Aber einige aussenstehende Personen haben schon auch den Eindruck, dass wir eher als Freunde unterwegs sind. Sehe ich natürlich ganz anders...ich schlafe nicht nur mit einer guten Freundin, ich küsse nicht nur eine gute Freundin...wir habe so viele schöne Erlebnisse geteilt.

Habt ihr auch die schlechten geteilt? Hat sie dich bei der Krankheit deiner Mutter unterstützt? Euch geholfen, wo es ging?
Hat sie dir beim Studium geholfen? Sachen abhören, beim lernen mal ne kleine Aufheiterung vorbei gebracht?
Zu einer Beziehung gehört viel mehr, als eine schöne Zeit zu verbringen, Sex und Küssen.
Der Partner sollte einem das Gefühl geben, jemand besonderes in seinem Leben zu sein, mit dem man alles Teilt, gutes, schlechtes und sich gegenseitig unterstützt. Das ihr da seit so langer Zeit auf der Stelle steht spricht nicht für eine erwachsene normale Beziehung. Wäre es eine gewesen hättet ihr schon längst zusammen gewohnt und euch gemeinsam eine Zukunft erarbeitet. Irgendwie ist es bei euch bei einer Teenie Beziehung stehen geblieben.

kevin93

linea

Ja auch das war der Fall. So gut es natürlich ging, sie ist keine Akademikerin darum konnte sie beim lernen nur bedingt helfen. Aber sie hat mich immer unterstützt, hat mich wirklich auch versucht, aufzuheitern, mich abzulenken. So auch bei der Krankheit meiner Mutter. Ich muss wirklich sagen, ich fand unsere Beziehung immer so, wie ich es mir wünschte. Aber wie du richtig sagst, warscheinlich sind wir, all das abgesehen, stehen geblieben und haben es verpasst, die nächsten Schritte nach vorne zu gehen.

Ich hab einfach Befürchtungen, dass ich nicht dazu fähig bin, eine solche Verbindung mit einem anderen Menschen aufzubauen...wenn von einem auf den anderen Tag die ganze Zukunft, wie ich sie mir vorstellte, kaputt geht. Ich bin mittlerweile auch schon bald 31. Einfacher wird es sicher nicht...

linea

kevin93 Ja auch das war der Fall. So gut es natürlich ging, sie ist keine Akademikerin darum konnte sie beim lernen nur bedingt helfen. Aber sie hat mich immer unterstützt, hat mich wirklich auch versucht, aufzuheitern, mich abzulenken.

Wie hat sie dich unterstützt? Wie ein Freund? Hättest du (bis auf Sex) die selbe Unterstützung auch von Freunden bekommen können?

Mein Partner und ich wohnen 400Km auseinander. Ich weiß, wenn ich ihm jetzt schreiben würde, das ich ihn hier brauche würde er sofort ins Auto steigen (hat er sogar schon, obwohl ich gesagt habe, das er nicht vorbei kommen braucht). Kannst du das zu ihr auch sagen? Wie ist es, wenn ihr bei einander übernachtet? War es eher wie ein gemeinsamer Haushalt oder warst du bei ihr Gast und sie bei dir? Eine Freundschaft und eine Beziehung haben viele kleine Unterschiede, gerade wenn es die erste richtige Beziehung ist und man noch keine vergleiche hat.
Freunde haben dir ja auch schon gesagt, das das, was ihr hattet eher eine Freundschaft war.

Wenn du jetzt erstmal eine Zeit alleine bist kannst du dir wirklich mal darüber klar werden, was du wirklich in einer Beziehung erwartest, Tu, was dich glücklich macht, nimm deine Vereins arbeiten wieder auf und finde dich selber. Du hast ja auch einiges durch gemacht.

kevin93

linea

Nein, da war schon richtige partnerschaftliche Unterstützung da. Sie wäre auch sofort gekommen, wenn ich sie gebraucht hätte.
Wenn sie bei mir war, war es schon eher als Gast, zumal ich noch mit den Eltern wohnte. Umgekehrt bei ihr war es sicher wie ein gemeinsamer Haushalt. Ich fühlte mich bei ihr ja auch wie zu Hause. Ganz wie zu Hause schon nie, aber das hatte ich ihr von Anfang an gesagt. Es war ihre erste Wohnung nach dem Auszug von zu Hause, die sie mit einer MItbewohnerin teilte. Nur schon deshalb konnte ich es nie ganz als unsere Wohnung ansehen, in der ich mich zu 100% wie zu Hause fühlte. Ich hatte aber auch schon seit ihre ehemalige Mitbewohnerin ausgezogen ist mein "Büro" bei ihr eingerichtet, hatte viele Gegenstände von mir bei ihr, sei es Kleidung, Kosmetik, meine Instrumente, Kaffeemaschine etc. Wir waren auch auf Suche nach einer anderen gemeinsamen Wohnung, waren sogar kurz davor, sie zu kriegen. Dies geschah alles in diesem Jahr, eben auch bevor meine Mutter verstarb. Es ist auch ein Schock, nun nachdem ich vielleicht erst seit wenigen Wochen diesen Verlust einigermassen verarbeiten konnte, dass nun der nächste Verlust vor der Türe steht.