Die meisten von uns Frauen bekommen ihr Leben lang sehr genau vermittelt, was von uns erwartet wird: nämlich unseren Eltern, unseren Partnern, Vorgesetzten usw. nützlich sein. Und natürlich der Gesellschaft, indem wir Nachwuchs produzieren. Weibliche Sexualität ist ein Nice-to-have, geht aber häufig unter. Meistens bei denen, die immer am meisten darauf fixiert sind, es allen recht zu machen. Und dann kommt der Tag, an dem du als Frau mit Kindern, Haus und Job dastehst und dich fragst, warum du jetzt eigentlich auch noch deinen Körper hergeben sollst, wenn du schon alles andere aufgegeben hast, was dich als Individuum ausmacht. An dem Punkt ist der Spaß am Sex übrigens schon länger Geschichte.
Ich kann euch Männern versprechen, dass der Verweis auf eure Wünsche und Bedürfnisse daran gar nichts ändert. Das einzige, was vielleicht beiden Partnern hilft, ist, der Frau Raum zu geben, sie selbst zu sein. Hobbies, Freunde, Sport, Me-Time, ausreichend Schlaf, um mal ein paar Maßnahmen zu nennen. Und das nicht für eine Woche für den guten Vorsatz, sondern dauerhaft!
Gleichzeitig ist es aber schon wichtig, immermal daran zu erinnern, dass Sex zu eurer Liebesbeziehung dazu gehört. Wenn der Frau die Beziehung und ihr Leben gefällt und sie ihr eigenes Leben leben darf (glaub mir, die meisten Frauen merken nichtmal, wie wenig ihr Leben sie erfüllt), wird sie auch aktiv dazu beitragen zu wollen, dass es auf Dauer bestehen bleibt. Und sich Wege suchen, wie sie wieder sexuelle Lust spürt. Bei mir hat übrigens dieses Forum geholfen ;) Ein bisschen was von dem, was ich gelesen habe, hat mich wirklich angemacht. Aber kann natürlich sein, dass ich nächste Woche schon wieder so in meinem Trott gefangen bin, dass davon nichts übrig bleibt. So ist das leider. Aber Sexualität verlernt man nicht, das hat mal ein Sexualtherapeut zu mir gesagt. Wenn man als sexuelles Wesen geboren wurde, ist man das auch ein Leben lang.