Puffboil Dein letzter Satz: sehr gute Frage. Keine Ahnung. Ich denke, das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Es gibt in der Tat Menschen, die berichten, dass die Lieblosigkeit zwischen den Eltern eine große Belastung war. Dann wiederum ist aber klar, dass eine Scheidung keine Kleinigkeit für ein Kind ist, ganz im Gegenteil. Außerdem sind nicht alle Menschen in der Lage, sich zu trennen, ohne die Kinder zu instrumentalisieren. Und ein Rosenkrieg oder ein Elternteil, der einen in die ehelichen Konflikte hineinzieht, das schädigt ein Kind ganz sicher, sehr schwerwiegend und mit langfristigen Folgen (auch für die Entwicklung der Persönlichkeit, wie ich denke). Eine amikale Trennung mit gereiften Persönlichkeiten kann ein Kind schon aushalten, denke ich. Ich bin selbst in einer Patchworkfamilie aufgewachsen, allerdings bin ich nicht das Scheidungskind, sondern jenes aus der zweiten Ehe der Mutter, aber Stiefgeschwister, Stiefelternteile etc. sind sehr normal für mich und in meiner Familie ist das alles sehr erfolgreich gemeistert worden, wie ich denke. Auch bei meiner Schwester hat das wunderbar geklappt, jetzt, da sie die Mutter ist. Meine Nichte erzählte mal im Kindergarten ganz stolz, dass sie drei Opas hat. Aber damit so etwas klappen kann, muss man zum einen ein Mensch sein, der das Wohl des Kindes priorisiert und das Kind nicht benutzt. Zum anderen muss man ein Mensch sein, der im Falle einer Trennung nicht zu hassen beginnt. Ich bin beispielsweise so, schreibe ich jetzt einmal ganz arrogant, aber viele trennen sich ja erbärmlich und nur auf verbrannter Erde. Das hat für ein Kind sicher katastrophale Folgen.
Ich kann dir nur meine subjektive fehlbare Meinung schreiben und fände es sogar wichtig, dass Stellungnahmen anderer User hinzukommen: Wenn du dir sicher bist, dass da zwischen deiner Frau und dir keine Liebe mehr im Sinne einer Paarbeziehung ist, so denke ich, dass eine Trennung der bessere Weg ist - langfristig. Ob du deiner Tochter zuliebe noch ein paar Jährchen warten sollst oder nicht, darüber könnte man nachdenken.
Zum Rest könnte ich dir sehr viel und sehr wenig schreiben, teilweise selbst Erlebtes und Beobachtungen aus dem Umfeld, aber ich denke, das oben Stehende bezieht sich auf deine Frage.