Hallo ihr Lieben!


Ich dachte,ich melde mich mal wieder! Und hoffe darauf, daß viele von euch (ihr wisst, wer gemeint ist!!!) einfach mitlesen ohne zur Zeit selber zu posten... deshalb vorab einen ganz herzlichen Gruß und eine dicke Umarmung an alle, die ich kenne und die mich kennen. Aber natürlich auch an alle anderen, die dieses hier lesen. ;-)


Es ist jetzt auf den Tag genau zwei Jahre her, daß ich wieder Single bin. Getrennt lebender Single.... gerade jetzt zur Minute vor zwei Jahren war meine Welt noch "in Ordnung"... *seufz*


Hätte ich dieses Posting heute nachmittag geschrieben, wäre es vermutlich ein zynischer, jammernder, in Selbstmitleid zerfliessender Beitrag geworden. Es ist mal wieder ein schwarzer Tag. Einer, in einer Reihe mehr oder weniger jammervoller Tage - ohne bestimmten Grund.


Aber für mich persönlich ist es mal an der Zeit, ein Resümee zu ziehen, wie es mir in den vergangenen 24 Monaten ergangen ist.


Ich fange gleich mit der wichtigsten Frage an: Bin ich glücklich?


Ja. Ich bin glücklich. Ich habe einen Teil meines früheren Selbst wieder zurück. Ich kann wieder herzhaft lachen, ich kann meine "kinderfreie" Zeit genießen (wenn der Kleine bei Papa ist). Ich habe keine Angst vor dem Alleinsein. Es ist ein anderes Glück als ich es in meiner Ehe hatte. Nicht weniger wertvoll - aber manchmal ein wenig allein. Einige Dinge sind intensiver als andere - aber trotzdem schön und es wert, dieses Glück zu leben.


Habe ich etwas aus der Trennung gelernt?


Ja. Ich habe sogar eine ganze Menge gelernt. Über mich, hauptsächlich. Über Freundschaft und Familie. Ich habe gelernt, daß ich - das Arbeitstier - eigentlich eine eigene Familie über alles stelle. Das ich nicht mehr lebe, um zu arbeiten sondern arbeite um zu leben. Das mir die Menschen in meiner Umgebung sehr wichtig sind. Ich genieße die kleinen Momente viel mehr als ich das vorher getan habe. Ich besitzte keine Armbanduhr mehr. Und lasse auch mal Fünfe gerade sein. Mittelpunkt meines Lebens ist mein Sohn. Was nicht heißt, daß ich mich für ihn aufgebe - aber ich genieße die Zeit, die ich für ihn habe. Putzen, Kochen und sonstige Hausarbeiten sind zweitrangig. Man lernt, seine persönlichen Prioritäten anders zu setzen....
Außerdem habe ich gelernt, niemals "NIE" zu sagen. Die Welt besteht aus unterschiedlichen Farben - nicht aus schwarz und weiß. Wer weiß, wohin mein Weg noch führt....


Gibt es noch "schwarze" Tage?


Jein. Es gibt Tage, an denen die Eifersucht auf das "Glück" des Expartners hochkommt. Oder auf alle Pärchen die händchenhaltend und knutschend durch die Straßen gehen (aber es sei euch gegönnt! ;-))Es gibt Momente, in denen das Alleinsein in Einsamkeit umschlägt und selbst der strahlendste Tag trüb wird. Es gibt Augenblicke, in denen ich bezweifele, je wieder verliebt zu sein. Je wieder glücklich in einer Beziehung zu leben. Aber es gibt auch Tage, an denen ich mich darüber freue, allein zu leben. Z. B. wenn ich höre, was bei Bekannten in den Beziehungen so alles schief läuft. Wie man sich manchmal in einer Partnerschaft quält, nur um nicht allein zu sein. Das tut mir weh....


Bin ich bereit, wieder eine Beziehung einzugehen?


Jein. Ich weiß es nicht. Meine Vorstellungskraft reicht dafür nicht aus. Ich bin verwundert, wenn ich hier manchmal Postings lese, die so voller Verzweiflung über das Verlassen-sein sind - und zwei Wochen später groß tönen "Ich bin über den Partner weg". Ein wenig bewundere ich solche Leute auch... Ich hätte mindestens ein Jahr gar nicht darüber nachdenken können, über meinen Ex hinweg zu sein - dafür hat alles viel zu weh getan - und die Verletzungen waren zu tief. Egal. Meinen Ex möchte ich nicht mehr zurück. Für mich ein großer Schritt! Aber etwas Neues? Manchmal glaube ich, die Angst davor, wieder so enttäuscht zu werden, ist viel zu groß....


Habe ich eine Freundschaft zu meinem Ex?


Nein. Klares und definitives NEIN! Ich habe alles versucht - und mich darüber selber fast wieder verloren. Ich wollte für unser Kind darum kämpfen, daß unsere "Beziehung" zueinander freundschaftlich bleibt. Aber das geht nicht. Und ich muß das auch nicht. Wir reden kurz und knapp. Wenn ich etwas von seiner Familie hören will - dann rufe ich eine seiner Tanten an. Wenn ich seine kranke Oma besuche, dann tue ich es ohne sein Wissen. Ab und an habe ich Kontakt zu seinem Bruder.... Trotz allem: Gegenüber meinem Sohn fällt weder ein böses Wort über ihn noch über seine Freundin. Egal, was für Probleme ich mit einem oder beiden von ihnen haben - das kommt nicht in Frage. Ich habe lernen müssen, daß ein freundschaftlicher Kontakt nur funktioniert, wenn beide Seiten Zugeständnisse machen. Rücksicht nehmen. Respekt zeigen. Solange nur einer das tut, kann es einfach nicht funktionieren...


FAZIT:


Ich habe keine Ahnung, ob und was diese Trennung mir gebracht hat. Man sagt immer, alles hat seinen Grund - dieser ist mir bis jetzt verborgen geblieben. Ich bin manchmal so rastlos, ich hadere mit mir. Alle Dinge, die ich so gerne noch tun würde in meinem Leben, sind zur Zeit nicht möglich. Geldmangel. Kindlein... das fällt mir schwer. Ich habe noch nie in den letzten 20 Jahren "rumgesessen" ohne irgendein Ziel. Zur Zeit habe ich keins - bzw. keins, was sich kurzfristig realisieren könnte.... Das macht mich wahnsinnig. :cry:


Ich möchte so gerne etwas verändern. Mich verändern - noch mehr, als ich es schon getan habe. Ich möchte mich sozial / ehrenamtlich engagieren - das geht nicht, da mir die Zeit fehlt. Mit Kindlein, Hund, Haus, Garten und Vollzeitjob kriege ich gerade alles so geregelt. Die Tage sind einfach zu kurz... *seufz*


Soooo... jetzt habe ich doch wieder gejammert! Und das wollte ich doch nicht tun.... hmpf. Tut mir leid! Ich hoffe, alle, die gerade in einer Trennung stecken sind jetzt nicht noch mehr deprimiert. Natürlich haben sich auch viele gute und wichtige Dinge ereignet. Aber wie war das? Besonders Deutsche sind ein Volk, das nicht zufrieden ist, wenn es nichts zu jammern gibt... scheint etwas Wahres dran zu sein :FOU: !


Aber das gehört nicht hierher! An alle, denen es jetzt wirklich (noch) sehr schlecht geht - gebt euch nicht auf! Auch, wenn es jetzt noch völlig undenkbar erscheint - alles wird wieder gut. Anders, aber gut! Tut mir bitte einen Gefallen: erniedrigt euch nicht für / vor dem Ex (egal, ob Mann oder Frau!). Niemand ist das wert. Seid stolz und vergeßt das nicht! Ihr seid stärker als ihr denkt....


Und an alle, die schon genauso weit gegangen sind: Mädels - und Jungs - , DANKE! NOCHMALS DANKE! Danke, daß ihr hier wart! Das ihr mich immer aufgefangen habt. Die Unterstützung, die Erklärungen von gewissen Verhaltensweisen, die Aufmunterung und auch manchmal der Sarkasmus - das hat mich weitergebracht. Ich habe einige wirklich außergewöhnliche Menschen hier kennengelernt. Schon allein das möchte ich nicht missen... ich hoffe sehr, daß wir noch ab und zu etwas voneinander lesen.


Eine letzte Frage: IST DAS LEBEN SCHÖN UND LEBENSWERT???


JJJJJJJJAAAAAAAAAAAAAAAA - GAR KEINE FRAGE!!!!


In diesem Sinne noch eine dicke Umarmung und ganz, ganz liebe Grüße von


Anke :-D

@opal
sehr schön geschrieben,kenn deine geschichte zwar nicht aber kann mit dir fühlen da ich auch so leiden mußte.


ja und das leben ist nicht einsam sondern mal lebt nur nicht mehr in einer ehe.
manchmal trennen sich wege und es geht besser ohne den partner.


auch ich bin seit über 4 jahren getrennt lebend mit kind und es ist nicht immer einfach aber auch nicht unmöglich.
nur läßt mein exmann nicht richtig los....und es ist schwer für mich,die abgrenzung zu ziehen.
jetzt bin ich wieder an einem punkt,wo ich sage,ich will die scheidung und zwar schnell aber er willigt nicht ein.
klar brauche ich ihn dazu nicht aber ich will auch keinen endlosen und letzlich sinnlosen kampf.


und ich werd ihm vergeben aber ich werd es nie vergessen,zu tief sitzt der schmerz und das leid das er verursacht hat.
so wie du halte ich momentan den kontakt auch,kurz und knapp weil ich einfach nicht mehr freund sein kann mit so einem menschen.


der einzige unterschied ist ich hab meinen traum verwirklicht(hätte ich nie gedacht) und mich selbständig gemacht.und es keinen tag bereut!!
die beste entscheidung meines lebens(außer unserer tochter).der beruf ist meine leidenschaft und ich freue mich jedes mal wie ein schnitzel wenn meine produkte in den läden gut ankommen.beständig und fleißig arbeite ich daran.
klar hab ich viel stress aber ich weiß es lohnt sich und irgenwann ernte ich die früchte meiner arbeit.


die frage ob ich einen neuen partner will-auch ein klares nein!!dazu bin ich nicht bereit,ich genieße es meine entscheidungen selbst zu treffen und ich fühle mich nicht einsam.klar wäre es schön,eine stütze zu haben aber es geht auch so.


und in diesem sinne,willkommen im club!!


viel glück und ich wünsche dir von ganzem herzen deinen weg den du dir wünscht!



l.g

14 Tage später

Hallo Anke, hallo Tanja
bei mir sinds jetzt auch 2 Jahre wie ihr ja wißt. Hätte am 15. grade meinen 20. Hochzeitstag gehabt. Hab mal ne Flasche Wein aufgemacht und auf meinen letzten Hochzeitstag in meinem Leben 1 Gläschen getrunken.Obwohl ich ehrlich sagen muss, dass ich dieses Jahr den TAG SCHON FAST VERGESSEN HÄTTE:::UNGLAUBLICH!! Ich bin auf meinem Weg schon weit gegangen und schon weit vorwärts gekommen. Ich werd ja wahrsch. dieses Jahr noch geschieden und ich denke mal NIT DASSS ICH WIEDER HEIRATEN WERDE.Meine Einstellung zur Ehe hat sich komplett verändert gegenüber früher. Sehe die Notwendigkeit auch nicht mehr. Wobei ich sagen muss, dass ich ja wieder einen Mann gennengelernt hab und mit ihm sehr glücklich bin, hoffe sehr, dass es auch sooo bleibt. Für mich passt zur Zeit einfach alles mit ihm, hab noch gaar nichts festgestellt, das mich stört in irgendeiner Form.. Er könnte der richtige auf Dauer für mich sein und ich hoffe sehr, dass das für ihn auch so ist.
Wies Inge geht weiß ich auch nit hoffe doch sehr dass es ihr gut geht..Viell. hat sie zur Zeit nur keine Möglichkeit an einen PC zu kommen. Auch ich bin sehr froh, dass ich euch alle hatte und besonders Inge hat mir sehr geholfen, aber ich denke das ging uns wohl allen so.. Obwohl wir uns doch gar nicht kennen und aufner Strasse aneinander vorbeilaufen würden war das für mich doch wie ne Freundschaft...sehr wichtig... hat mir sehr geholfen.... Ich grüße euch alle auch nochmal sehr sehr herzlich...
wir hören wieder voneinander....