Aus Sicht Deines Freundes würde mich Dein mangelndes Einfühlungsvermögen stören. Er hat offenbar starke Hemmungen und vielleicht sogar eine Phobie gegenüber Tieren. Du aber verlangst von ihm "über seinen Schatten zu springen", ja sogar "seine Grenzen zu sprengen". Seine Grenzen zu respektieren kommt Dir aber nicht in den Sinn. Du selbst könntest beispielsweise ja auch Deine Komfortzone verlassen und an Deiner Anspruchshaltung arbeiten.
Du zweifelst aufgrund dieser Situation an seiner "männlichen Energie", aber wie steht es um Deine "weibliche Energie"? Du hättest ihm in dieser Situation Verständnis entgegen bringen, geduldig und unterstützend sein können. Stattdessen unterstellst Du ihm Schwäche und Unzuverlässigkeit.
Es ist keine Kunst für seine Tiere "die Komfortzone" zu verlassen - Du schreibst ja selbst Du liebst sie und daher tust Du Dich damit nachvollziehbar leichter. Dass Du hier Deine Bereitschaft mit seiner vergleichst macht deutlich, dass es Dir schwer zu fallen scheint Dich in andere hinein zu versetzen. Dabei wird doch Empathie oft als typisch weibliche Eigenschaft bezeichnet! Hast Du denn Vertrauen in Deine Fähigkeit, Dich möglichen zukünftigen Kindern gegenüber empathisch zu zeigen und deren Bedürfnisse zu erkennen?
Das nur mal als etwas überspitztes Gegen-Beispiel zu Deinen bisherigen Gedankengängen. ;-) Ich persönlich denke, dass Du durchaus übertreibst und abstruse Verknüpfungen erschaffst. Nur weil ein Mann sich vor Tieren ekelt, heisst das noch lange nicht dass er sich bei seinen eigenen Kindern genauso verhält. Oder dass man sich nicht auf ihn verlassen kann. Derartige Zusammenhänge zu "finden" füttert nur die eigene übersteigerte Erwartungshaltung. Finde ich zumindest.