So, es ist so weit, Charles Darwin schlägt bei mir ein. Will sagen, die bestandene Ideologie vor dem Traualtar schwindet, und wie, und man erkennt, dass man(n) anscheinend Hormonen zur Arterhaltung auf den Leim gegangen ist. Ja, ………….ich bin gefrustet.


Kann wahrscheinlich nur Männern passieren, besonders jenen, die zu viel Clint Eastwood, John Wayne und andere Charakterfilme mit dem Motto stirb doof, aber stirb für die Sache gesehen haben – also mir. Du liebst, also hat das so zu bleiben und Familie über alles. Aber was ist, wenn der Held, einfach nicht mehr geliebt wird? Was ist, wenn der Held zu seiner Frau kommt, sie wahnsinnig liebt, aber sie ist einfach nicht mehr in diesem Körper drin ist? Glaub ich nicht,…hätte ich vor ein paar Jahren selber noch gesagt.


Sie ist 42, ich 50, wir haben zwei Jungs, und sind beide am Anschlag. Sie ist verbeamtet und hat einen guten Job, der sie unzufrieden macht, da die Arbeit nicht ihrer Intuition entspricht, nicht auf Dauer so bestehen bleibt und berufliche Perspektiven schwinden. Alles andere mache ich. In dem Haus, welches ich die letzten Jahre gebaut habe, kommt sie nicht wirklich an. Würde ich rote Linien auf den Boden malen, wie sie sich im Haus bewegt, hätte das eher was mit einem Hotelbewohner zu tun, als mit einer Frau, die ein Haus besitzt. Ganze Räume sind ausschließlich von mir eingerichtet. Und ja, sie arbeitet wirklich hart – dadurch sieht sie aber auch meine Arbeit nicht. Und das von ihr nicht sehen wollen, dass geistige einnehmen einer Opferhaltung wird immer mehr. Vieles wird als Routine von ihr abgearbeitet – damit meine ich mich.


In den letzten Jahren bekommt sie im Winter eine depressive Phase. Auch letzten Winter. Sie ist dann introvertiert und man bekommt nichts aus ihr heraus.


Ihre Arbeit habe ich in den letzten Jahren sehr stark subventioniert. Mit Geld und Zeit. Sie würde jetzt fragen wie ich darauf komme ;-)


Nun ist mein Eindruck der, dass Frauen sich im Alter sehr verändern. Der Mann nur noch alten Hoffnungen hinterherhechelt. Nach dem Motto „ich hab die Pussy, ich mache die Regeln“, und du spurst. Unabhängig davon das Mann auch mal in den Arm genommen werden will. Aber wer Regel macht, wird auch insgesamt kälter.
Will mich nicht loben, aber ich bin zumindest nicht krumm gewachsen. Habe im Jahr ca. min. 5 Situationen, ohne das ich diese von mir herbeigeführt habe -wenn ich diese rhetorisch erwidern würde, käme es zumindest zur Tasse Kaffee mit anderen Frauen. Behauptung meinerseits!


Jedoch scheint sie mir immer mehr diese hypothetischen Möglichkeiten abzusprechen.
Vor einem ¾ Jahr sagte sie mir, dass sie mich nicht mehr lieben würde. Winterdepression war da auch dabei. Wir waren anschließend bei der Eheberatung, bei zwei Therapeuten gleichzeitig. Die kamen zu dem Schluss, kurz und knapp, dass der Fehler bei ihr liegt (natürlich sagten sie nicht Fehler) und ich in einer beschissenen Position bin und in der Vergangenheit „ALLES“ richtig gemacht hätte. Sie müsse schauen, dass sie aus ihrem Beruf herauskomme – dort etwas verändere. Was nicht so einfach geht. Wie sehr sie mit ihrem Beruf verhaftet ist, zeigt auch, dass sie regelmäßig WE-Depressionen hat. Wir können, den schönsten, heißesten, romantischsten Samstagabend erlebt haben, am Sonntagmorgen muss ich höllisch aufpassen. Als ob sie durch einen Klon-Doubel ausgetauscht wurden. Dazu passt für mich auch das folgende.


Auch geht alles irgendwie in Richtung eheliche Pflichten. Nachdem Motto, du weißt ja, wo das Essen steht, bediene dich. Was mir gegen den Strich geht. Ich lasse dies auch immer öfter unerwidert und gehe dann auf Abstand. Selbst Küsschen mag ich nicht mehr von ihr haben. Versteht mich nicht falsch, es scheint ihr wichtig zu sein, jedoch nur als Ritual. Und ja, sie hat ihren Spaß, aber brauchen tut sie es meiner Meinung nur mir zuliebe. Sie ist eine wunderschöne Frau, aber ich zeige mich nur noch ungern nackt vor ihr. Schlimmer noch, bei mir im Kopf macht sich der Gedanke breit, dass sie meine Geilheit auf sie nicht verdient hat. Gerade auch deshalb, dass sie Sex ausschließlich nur am WE zu benötigen scheint.
Wenn ich dann auf Abstand gehe, dann gibt sie sich Mühe. Aber auch hier erkenne ich ein logisches verhalten von ihr. Ja, sie vermisst mich dann zwar und merkt, was sie auszulösen scheint, jedoch geht es dann unterm Strich um Pflichterfüllung, ….um mich wie eine Topfpflanze zu halten.


Nun meine Frage, kann es sein, dass ein Partner in der Beziehung, durch zu viel Sicherheit, den Partner zu haben, er könne ja eh nicht anders, er kann eh nicht weg, was ist er denn ohne mich, in seinen Gefühlen arrogant wird? Glaubt den anderen zu besitzen, nicht spürt wie er ihn verletz, die Angst der Stille und Leere, wenn dieser nicht mehr da ist, nicht in sich trägt. Es EINSEITIG zu einer WG wird und wenn diese sich äußern müssen, so Dinge sagen, wie „wir leben nur noch wie Bruder und Schwester“, „wir müssten mehr unternehmen“ – aber innerlich gar keinen antrieb haben zu modellieren, zu gestalten, lieben zu wollen???


Mittlerweile kann ich vieles verstehen, was ich früher belächelt habe. Männer die sich junge Frauen suchen, offene Beziehungen, Asexualtität im Alter, usw.


Was ich nun weiter tun werde. Ich gehe weiter auf Abstand. Ich nehme sie überall mit, ohne gedanklich als Team mit ihr dort zu sein. Ich werde nicht mehr so nahbar sein. Schlafen werde ich im Gästezimmer – vermissen wird sie es eh erst am WE (Eheliche Pflichten). Auf jeden Fall werde ich mich nicht wie ein Mann verhalten, der übers Stöckchen von Frauchen springt. WE werde ich durchplanen, ob mit ihr oder ohne sie. (viele ich´s, aber die müssen auch mal sein)
Mir ist bewusst, dass es in die ein oder andere Richtung gehen kann. Aber zeichnet sich die eine Richtung nicht schon ab, so dass es eh nur gut werden kann? Zumindest muss ich mein Leben strukturieren, in dem ich sie nach hinten rücke. Sie kann, muss aber nicht. Ich kann eh nur dankend erwarten, was von ihr kommt.


Hattet ihr schon einmal solche Gedanken, oder Erlebnisse?


PS: Ich liebe meine Frau (Punkt)

    sorry, aber für mich liest es sich so, als ob du gewisse Ansprüche hast und beleidigt bist, dass diese nicht erfüllt werden. Ich lese keine Empathie für sie, nicht dass du auch nur ansatzweise versuchen würdest, sie zu verstehen.


    Dass du gefrustet bist, weil ihr irgendwie an einem toten Punkt der Beziehung angekommen seid, ist klar. Aber dass du gerade nur sie darstellst, als ob alles von ihr abhinge, verstehe ihc nicht wirklich. Zu eurer Beziehung gehört ihr beide, somit beide zusammen.


    Dass du deine Frau liebst, schön. Dass du ihr ein guter Partner und Lebensgefährte bist, wage ihc gerade bei deiner Frustration zu bezweifeln.

    steff

    Ich kann den Großteil deiner Schilderung ziemlich gut nachvollziehen.


    Meine ex hat sich nur noch auf die Kinder bezogen, Beziehung gab's für sie nicht mehr. Selbst wenn ich sie geliebt habe, alles für sie und im Haushalt erledigt habe, es kam nix zurück.


    Bei meiner Freundin ist es ähnlich. Allerdings ist sie krank, sie hat Depressionen, sie liebe ich wie keine andere Frau zuvor, habe ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, versucht ihr im Haushalt alles mögliche anzunehmen, so dass sie fast nix mehr zu tun hat. War jeden Tag super aufmerksam, Gedichte, Geschenke, Unternehmungen geplant, alles was möglich war. Wir konnten auch den schönsten Abend haben, am nächsten Morgen war alles wieder schlecht. Seitdem ich auf Abstand gehe, keine liebevollen Nachrichten mehr, kaum Kontakt über den Tag, kein ich liebe dich oder ähnliches, vermisst sie mich mit mal wieder etc. ... muss man(n) nicht verstehen!

    • soyyo hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      marco86

      Wenn Kinder da sind, dann ist die Mutter emotional und körperlich ausgelastet. Kommt dann noch ein bedürftiger Partner daher, wird das alles schnell zuviel. Da wird dann alles als Fordern angesehen, als Auslaugen.

      • marco86 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        soyyo

        Also ich habe und kümmere mich bis heute 50/50 um die Kinder. Ich habe meine Kinder jeden Tag abgeholt und den Nachmittag, bis sie von der Arbeit kam, allein mit ihnen verbracht. War oft allein mit den Kids unterwegs damit sie Ruhe hatte. Bin zum Kinderarzt, war mit den Kids zuhause wenn sie krank waren etc.


        Soviel zum ausgelastet sein.

        Es geht doch nicht darum, wer quantitativ mehr macht. Du hast überhaupt nicht verstanden, was ich geschrieben habe.

        steff

        Hallo Steff!


        Du hast absolut Recht!
        ZIEh dein Ding durch und genieße es..

        Ich kann steff und Marco verstehen, soyyo stellt natürlich die Frauen in ein anderes Licht.... klar, es sind ja auch die verständnisvollen Männer gefragt...hahaha


        Ich sag jetzt mal ganz deutlich, Frauen wollen meistens die Gleichberechtigung, und wenn es dann in den für Männer wichtigen Situationen drauf ankommt, gilt das mit der Gleichberechtigung nicht mehr, dann wird Verständnis vom Mann erwartet.
        Ich finde, da machen es sich die Frauen zu einfach..... aber darüber könnte man lang diskutieren, Steff hat Recht, wenn die Frau das Angebot vom Mann nicht annimmt, muss sie sich nicht wundern, wenn sie links liegen gelassen und mit Verachtung gestraft wird......IHR FRAUEN BESITZT UNS NICHT!!!!!!!

        Du musst aufpassen, das du nicht das Verhalten deiner Frau aus verletzten Stolz spiegelst. Sie geht in die Defensivhaltung und du machst es ihr gleich. Mir ist schon bewusst, dass das ab einem gewissen Punkt, besonders wenn man vermeintlich abgelehnt wird, es sich wie eine Genugtuung anfühlt, aber letztlich bringt es euch nur von einander ab.
        Wer was zu einer Beziehung beigetragen hat ist auch nicht wichtig. Wenn du es auf freien Stücken gemacht hast, hab nicht das Bedürfnis nach Anerkennung. Sie könnte dir sicher auch aufzählen, was sie alles für dich gemacht hat.


        Ich hatte auch eine Beziehung in der man mir aufgezählt hat, was man alles für mich getan hat und Anerkennung dafür wollte. Das war einfach nur anstrengend. Ich habe es auch nicht zu Thema gemacht, dass ich für die Beziehung in dieses hässliche Kaff gezogen bin, meinen Job aufgegeben habe und meine Freunde/Familie nicht mehr so oft sehen konnte. Sobald man anfängt zu rechnen wer was beigetragen hat, ist von der Liebe nicht mehr viel übrig.


        Einen warmen Rat geben ist immer leicht wenn man nicht involviert ist. Ich würde ihr vielleicht einen Brief schreiben und mitteilen, was du an ihr schätzt und was du vermisst. Auch das du für sie und die Kinder da bist. Das du aus Verletztheit distanziert bist. Sie liebst und körperlich sehr begehrst.


        Vielleicht tut euch ein neues gemeinsames Ziel gut. Ein großer Urlaub, alleine ohne die Rotzglocken (Kinder). 🫠


        Ihr habt euren Taum vom Eigenheim erreicht. Manchmal wenn man sein Ziel erreicht hat, sieht man sich einer neuen Leere konfrontiert. und was jetzt, fragt man sich jetzt.

        • steff hat auf diesen Beitrag geantwortet.

          Das ist eine harte Geschichte und genau der Grund, warum ich weder monogam lebe noch jemals heirate möchte. Viele der älteren männer, mit denen ich Sex habe, führen ähnliche Beziehungen, in denen wirklich gar nichts mehr läuft.


          Ich bin übezeugt, Mann und Frau sind dazu gemacht, richtig ausgiebig und wechselhaft zu vögeln, das macht sehr glücklich und hält auch hervorragdend die Depressionen vom Leib.


          Manche ältere sagen, die Institution Ehe sei nr dafür geschaffen worden, um dem Mann regelmäßigen Zugang zu Sex und der Frau eine Versorgung zu verschaffen. Dann begeht aber die Frau quasi Vertragsbruch, wenn sie sich daran nicht mehr hält. Ich würde so einen Vertrag als Frau allerdings gar nicht erst abschliessen, weil ich heut schon weiß, dass ich nach 6 Monaten einen anderen brauche. Konsequent vorausschauen und konsequent handeln!

          Hallo,


          das muss ich erst einmal sacken lassen.



          Beim ersten Durchlesen fühlte ich mich durch deine Worte beinahe überflutet und musst tief durchatmen. Dann kam in mir Mitgefühl auf, für dich ...und für deine Frau. Unabhängig von deiner Frau wäre es möglicherweise eine gute Idee einen Therapeuten aufzuzuchen. Deine Worte stecken voll mit dysfunktionaler Beziehungsdynamik, die unmöglich kurz beantwortet werden könnte.


          Ich kann dir nicht beantworten, ob deine neu angedachten Verhaltensweise in eine dir gewünschte Richtung führen werden. Ich vermute das Gegenteil. Ihr beginnt euch gegeneitig zu verletzen. Das ist ganz übel. Vielleicht wäre es in eurem Fall ratsam, wenn du vorübergehend woanders unterkommst, um Ruhe in deine Emotionen zu bringen. Ein Auszug würde in diesem Fall keine dauerhafte Trennung bedeuten, er bietet dir den vermutlich notwendigen Abstand. Das könntest du auch deiner Frau sagen, dass du sie liebst aber das Zusammenleben mit ihr für dich unerträglich wird und du von dieser Qual Abstand benötigst.


          De facto besitzt deine Frau nichts, was sie glücklich machen könnte. Für mich stellt sie sich anders dar und ich kann Mitgefühl empfinden. Einer der wichtigsten Aspekte scheint tatsächlich ihre Arbeitsbelastung zu sein. Äußerst harte Lehrmeister sind falsche Entscheidungen, aber nur durch sie wird oftmals eine Veränderung wirksam. Wenn es jemandem nicht wirklich bewusst ist, dass er die falsche Entscheidung lebt, liegt es am Umfeld sich aus einer zerstörerischen Kraft zu befreien. Niemand verlangt von dir etwas zu unterstützen, was letztlich in einen familiären Ruin führt.


          Es ist für dich wichtig, dass du in die Kraft kommst.


          LG Sis

          • steff hat auf diesen Beitrag geantwortet.