sisterontheflyHallo Sis,
jetzt muss ich wirklich mal fragen - hast du Psychologie oder etwas in der Richtung studiert? Oder hast du damit sonst zu tun? Ich bewundere immer wieder deine zumeist sehr treffenden Beiträge.
Schweigen als Mittel der Wahl... das trifft es wohl ziemlich gut.
Je länger ich mir deine Posts durch den Kopf gehen lassen und bestimmte Situationen überdenke, desto mehr wird mir schlecht. Weil ich gerade das Gefühl bekomme, dass ich diejenige war, die hier jahrelang uns alle ausgebremst hat. Ich habe mich nie eindeutig zu ihm bekannt, aus Angst zu scheitern. Hätte er sich getrennt, hätte das Verlust für ihn bedeutet, familiär, sozial, materiell, finanziell - bei einem Scheitern wäre das alles umsonst gewesen. Und das wollte ich nicht verantworten müssen.
Die heile Welt einer Familie - ich bin Scheidungskind, er hat seinen Papa als Jugendlicher durch Krebs verloren - seine Scheidung war für mich nie Thema, er hatte ein Kind, damit war aus meiner Sicht alles gesagt. Wir haben nur, wenn ich mir das jetzt bewusst mache, um so heftiger über die Scheidung seines besten Freundes und zweier Arbeitskollegen gestritten, von denen er erzählte. Sag mir, dass das nicht seine Versuche waren, das Thema trotz meines Unwillens anzuschneiden. Ich weiß, das kannst du nicht. Das ist dann wohl das nächste, worüber ich mit ihm reden muss.