Findet ihr Disziplin attraktiv/sexy bei einem Mann?
Oder anders gefragt: Ist es unattraktiv wenn er undiszipliniert ist?

    saskia81007hh

    Ich verstehe darunter: Das zu tun, was man sich vorgenommen hat, was notwendig ist und unabhängig davon ob man gerade Lust drauf hat oder die Umstände perfekt sind.

    Das ist wie so vieles Ansichtssache. ;-)

    mndvid1993

    Die undisziplinierten sind die besseren Liebhaber, die anderen die besseren Ehemänner!

    • graftat hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      ...sicher nicht allzu unrecht ausgedrückt.

      blowmore

      Und viele Frauen schätzen je nach Phase ihres Zykluses eines von beiden ;-)

      ein Monat später

      Diszipliniert oder undiszipliniert. Nur Kaugummi ist dehnbarer.
      Ist es durchaus möglich, dass du darauf ansprechen möchtest, wie beqeum oder unbequem -- okay, ebenso verschieden interpretierbar -- die Herren den Umgang mit den Damen pflegen, um nicht den Gedanken an ein machohaftes Verhalten vordergründig und synonymhaft dafür einzubringen?

        mndvid1993

        Gelb???


        ...nun bringst du mich doch an die Grenzen meiner Fantasie.
        Oder ich stehe ganz einfach auf dem Schlauch.

        diplomer

        Undiszipliniert bedeutet doch nicht automatisch machohaft!!
        Auch ein "unverschämtes" aber charmantes Umwerben einer verheirateten Frau ist undiszpliniert. Oder das heimliche Spiel als unterwürfiger Sklave. Oder der zärtliche Sex im öffentlichen Park.
        Und umgekehrt kann ein diszipliniert lebender und liebender Mann zutiefst sexistisch denken.

        Zitat aus Wikipedia:


        | Disziplin (von lateinisch disciplina „Lehre, Zucht, Schule“) steht für:
        |
        | - Selbstdisziplin, Form der bewussten Selbstregulierung
        | - Gehorsam, Ordnungsregulierung innerhalb eines Befehlsprinzips
        | als Teilbereich:
        | - Einzelwissenschaft, Teilbereich der Wissenschaft
        | - Sportdisziplin, Wettkampfklasse einer Sportart


        Ad Selbstdisziplin, Form der bewussten Selbstregulierung:


        Wenn ein Mensch (da sind Männer inkludiert) sich selbst gut unter Kontrolle hat und dabei zB seine eigene Willensbildung gut durchschaut, das Erreichen seiner großen/ihm wichtigen Ziele nicht dadurch zunichte werden lässt, dass er Impulsen nachgibt, die dem Erreichen der großen/wichtigen Ziele zuwiderlaufen und ihm zB nur kurzfristige eigentlich unbedeutende Freuden verheissen, dann ist das oft sehr attraktiv.


        Aber es kommt darauf an, welche Ziele ein Mensch diszipliniert verfolgt. Wenn er zB ein Stalker ist, der, wenn er jemanden stalkt, sehr diszipliniert bei der Sache ist und sich nicht durch irgendwelche anderweitigen Impulse davon abbringen lässt, und dafür zB auch früh morgens um halb fünf diszipliniert aufsteht, obwohl er gerne noch schlafen würde, dann ist das für mich alles andere als attraktiv, und ich finde das sehr gefährlich.


        Wenn einer einen guten moralischen Kompass hat und seine innere Disziplin bewirkt, dass er auch in komplizierten Situationen oder angesichts irgendwelcher Verführungs- bzw Korrumpierungsversuche die richtige Richtung und seine Integrität beibehält, dann ist das sehr attraktiv.


        Ad Gehorsam, Ordnungsregulierung innerhalb eines Befehlsprinzips:


        Wenn ein Mensch (da sind Männer inkludiert) sich vor lauter Disziplin bis zum Kadavergehorsam und zur Selbstaufgabe in ein Hierarchiesystem mit Befehlsprinzip einfügt und dabei seine eigenen Prinzipien, d.h., diejenigen Aspekte , Verhaltens- und Entscheidungsweisen, die er als richtig erkannt hat, mit Füssen tritt, ist das sehr unattraktiv. Derartiges kann dazu führen, dass die Amygdala davon geprägt wird und das Regiment über die Verhaltenskontrolle übernimmt, sodass für dieses Verhalten gar keine Disziplin mehr nötig ist. Zur Disziplin gehört auch dazu, seine Amygdala im Griff zu haben und sich nicht in Momenten von der Amygdala regieren zu lassen, in denen Vernunft ein ethisches/moralisches Gebot ist.


        Die anderen Bedeutungen von "Disziplin" kommen bei der Frage nicht in Betracht.

        Falls du eher diese (Rollen-)Spielchen meinst, bei denen es darum geht, jemanden zu "disziplinieren"/extrem unterwürfig zu machen, oder dass jemand sich devot/unterwürfig verhält und zB bei allem unterwürfig um Erlaubnis fragt bzw auf Kommandos wartet:


        Das kann kurz mal ganz nett sein, so als eine Art Persiflage auf derartige Konstellationen/Rollenverteilungen, aber lange mag ich solche Rollenverteilungsspielchen nicht spielen.


        Diese Devot- und Disziplinierungsspielchen haben für mich ein Geschmäckchen danach, dass da jemand ist, der Probleme mit seiner eigenen Sozialkompetenz hat; jemand, der - aus was für Gründen/aus was für Erlebnissen heraus auch immer - Probleme damit hat, seinen eigenen Willen auf sozialverträgliche Weise in die Interaktion einzubringen, und der sich deshalb darauf verlegt, den Anforderungen an seine eigene Sozialkompetenz auszuweichen, indem er seinen Willen aufgibt und im Rollenspiel/in der Rollenverteilung durch den Willen der ihn beherrschenden Person ersetzt, und der so seinen Teil an Verantwortung für den Verlauf der Interaktion aufgibt.
        Ich hatte hin und wieder Gespräche mit Leuten, die beim Sex gerne die Rolle des Unterwürfigen/Devoten/Disziplinierten einnehmen, der brav auf Kommandos wartet und Dinge mit sich machen lässt, und die mir gegenüber meinten, sie seien im Grunde genommen nicht wirklich so, sondern sie würden nur dieses Spiel mögen. Ich hatte bei jedem von ihnen aber den Verdacht, dass sie/er dieses Spiel deshalb mag, weil es bei ihr/ihm zumindest im Bereich "sexuelle Interaktion" irgendwo doch so ist, sie/er das aber (vor sich selbst und/oder mir gegenüber) nicht zugeben möchte.
        Probleme, den eigenen Willen auf sozialverträgliche Weise in die Interaktion einzubringen, sind irgendwo mit Seelennot gekoppelt. Spielchen, in denen solche Rollenverteilungen zementiert werden, zementieren Zustände der Seelennot als etwas für die Rollenverteilung Notwendiges.


        Ich stehe überhaupt nicht auf sexuelle Interaktionen, die an solche Seelennöte gekoppelt sind. Ich will nicht meine Lust aus der Seelennot eines anderen beziehen.


        Das "Setting", es mit einem Mann zu tun zu haben, der
        - nicht vernagelt und Argumenten zugänglich und sozial kompetent ist,
        - den Rahmen der Verhältnismäßigkeit und des Anstandes wahrt,
        und dabei einen starken Willen hat und von sich überzeugt ist und seinen Willen auf sozialverträgliche Weise einbringt, und mit dem ich beim Sex auf Augenhöhe zB diszipliniert und in gegenseitigem Respekt spielerisch um die Dominanz rangeln kann, weil er sich nicht einfach so jedes Heft ganz aus der Hand nehmen lässt, ist mir lieber.


        Dazu, dass einer von sich überzeugt ist, gehört für mich auch, dass er im durch Verhältnismäßigkeit und normalen Anstand gesteckten Rahmen dazu steht, dass er von sich aus Impulse und Verlangen hat und denen gerne genüsslich nachgeben mag, und kein Problem daraus macht wenn ich das auch so halte.


        Wenn ich zB mit einem zugange bin, dann ist es für mich der totale Abturner wenn er mich bei jeder Bewegung, die er machen mag, erst brav und demütig und unterwürfig/"diszipliniert" fragt, ob er darf. Oder gar nur auf meine Kommandos wartet. Wenn er zB Lust bekommt, meine Brüste zu streicheln - bei 95D kommt das vor, und davon überzeugt ist, dass das nett ist, dann soll er das machen und dabei seine Begeisterung nicht verbergen. Inwieweit ich darauf anspringe, sieht man dann.


        Ich will beim Sex relaxen. Und das kann ich nicht wenn der andere erwartet, dass ich gar alles, was er macht, dirigiere, und er vor lauter brav und diszipliniert sein nichts von sich aus macht.

        mndvid1993

        Respekt: Das sind zwei extrem klug und umfassend reflektierte Beiträge, die mein Gehirn wohlig gefickt haben. 65D für die Großhirnrinde. Vielen Dank für Eure Mühe!

          Undiszipliniertes Vorgehen - wenn das mein Mann im Bett - beim Sex mit mir macht - OK


          Sonst NEIN