Hallo an Alle,
eines vorneweg: Ich möchte bitte NICHT hören, dass ich selbst Schuld bin auf Grund der Konstellation, die ich gleich beschreibe. Ich weiß, wie seltsam das ist und solche Nachrichten bringen mich nicht weiter.
Meine (kurzgefasste) Geschichte: Meine Eltern haben sich getrennt, da war ich 11. Meine Mutter ist psychisch krank und hat es auf ihre Art sehr gut verstanden mich schon als Kind sehr zu manipulieren. Mit 12 bin ich zu ihr gezogen, ab dann musste ich mich um sie kümmern und enorm auf mich selbst aufpassen weil meine Mutter einfach alles andere als eine Traummutter war. Einen Monat nach meinem 17. Geburtstag bin ich bei ihr raus, wiederum eine Woche später in eine eigene Wohnung und das zwei Jahre vor dem Abitur. Ich musste also schon sehr früh auf mich selbst aufpassen, Geld verdienen und ein Leben leben, das andere einige Jahre später anfangen zu leben.
Ich habe einen Freund der über 20 Jahre älter ist als ich. Ich habe nicht danach gesucht. Als wir uns kennen lernten war ich einfach froh, dass da mal ein junger Mann ist der nicht so kindisch tickt wie andere in meinem Alter und in den ich mich sehr schnell verliebt habe. Als ich erfuhr wie alt er ist war mir das schon egal, meine Gefühle waren von Anfang an sehr stark. Der Haken: Er hat eine 16-jährige Tochter, seine Tochter und ich sind also nur zwölf Jahre auseinander.
Mir ist klar, dass man mit 16 nicht so reif sein kann, wie ich es zu dem Zeitpunkt schon war. Was mir bitter aufstößt ist ihr ganz enormer Egoismus. Sie hat schon gekifft und geklaut, "weil sie es halt cool fand", wenn man ihr gesagt hat, dass das auch für die Eltern nicht so toll ist, dann kommt der Satz: "Eltern haben Kinder, da müssen sie durch - ist mir doch egal. Ich mach mein Ding." Sie nimmt sich was sie will - wirklich mit ALLEN MITTELN. Mein Freund greift da nur so halbherzig ein aus Angst, dass sie dann sagt, dass sie eben zu ihrer Mutter geht.
Ich habe auch - das gebe ich offen zu - ein Eifersuchtsproblem, weil ich schon deutlich spüre, dass ich eben "nur" die Partnerin bin und wenn die Tochter da ist, dann bekommt sie natürlich mehr Aufmerksamkeit. Das ist für mich schon sehr sehr schwer manchmal, aber ich verstehe das natürlich und sage nichts.
Was mich stresst ist, dass ich Werte habe und gefühlt all diese Werte aufgeben muss. Ich konnte noch nie - und kann es bis heute nicht - gut mit egoistischen Menschen umgehen und ich bin einfach ganz wie mein Sternzeichen "Jungfrau" perfektionistisch und habe ein krasses Problem mit Menschen, die sich so verhalten wie sie.
In einem Leben ohne diese Konstellation würde ich diesem Mädchen keinerlei Aufmerksamkeit schenken, weil mir dieses Verhalten gegen alles geht, wofür ich stehe.
Die Zeit, in der sie da ist, kostet mich sehr viel Kraft. Meinem Partner zu liebe mache ich "gute Miene zum bösen Spiel", fühle mich aber nicht wohl und bin schon krass auf einem Grundlevel gestresst, sodass mich dann schon Kleinigkeiten von seiner Tochter ganz extrem aufregen, was ich aber natürlich nicht so nach außen zeigen kann, wie ich es gerne möchte. Ich fresse es also in mich rein. Denn wenn ich mal vorsichtig mit meinem Partner rede, dann sagt er, dass ich mir das alles nicht so zu Herzen nehmen soll und nimmt es gar nicht so richtig ernst und versteht es nicht.
Mein größtes Problem: Mir geht die Kraft aus. Ich kann nicht mehr. Ich möchte diese Zeit zu dritt eigentlich nicht, habe aber Angst auf Abstand zu gehen, weil ich meinen Partner damit verletze. Er hat unglaublich schlechte Efahrungen mit Exfreundinnen und ist in dem Punkt auch eher ängstlich und daher schnell blockierend und man kann gar nicht richtig über die eigenen Bedürfnisse reden. Wenn es um "seine Prinzessin" geht, ist es noch schlimmer.
Ich weiß nicht mehr weiter. Manchmal überlege ich, wegen seiner Tochter, die Beziehung zu beenden. Verwerfe den Gedanken aber direkt wieder, weil es in den zweisamen Momenten wirklich eine tolle Beziehung ist.
Ich bin gerade sehr am Ende.
Herzliche Grüße und danke fürs Durchhalten und Durchlesen!