rsbert_22273233

Das ist nichts Neues, google mal "regretting motherhood". Viele Frauen bereuen es, Kinder bekommen zu haben, sie reden nur nicht offen darüber, weil es ein Tabuthema ist.


Wie die Kinder sein werden, wie das Zusammenleben mit ihnen klappt, was aus ihnen mal wird, ist nunmal nicht planbar. Man gibt sein Bestes, aber niemand ist perfekt. Kinder sind eigene Persönlichkeiten und bei manchen kann man sich bemühen, wie man will und sie werden später trotzdem schlechte Menschen. Das gibt es.


Ich habe keine leiblichen Kinder, aber die Kinder meiner Frau mit großgezogen. Das bereue ich nicht. Ich neige aber generell nicht dazu, Vergangenes zu bereuen. Ich habe mich damals bewusst dafür entschieden und auch wenn manches (nicht auf die Kinder bezogen) nicht so gelaufen ist wie gehofft oder erwartet, habe ich aus den Fehlentscheidungen etwas für mich mitnehmen können. Auch die Rückschläge machen mich zu dem Menschen, der ich heute bin.


Was bereut denn deine Freundin konkret? Was stört sie an ihrem Leben, was hätte sie gerne anders? Ich denke, dass man da ansetzen sollte. Vieles kann man ja auch ändern, wenn auch nicht alles.

rocha

Und weißt du was, das ist Blödsinn, dass Haushalt, Ehe, Job, Geld, Freundschaften teilweise stark unter der Mutterschaft leiden. Gar nicht!


Doch, das gibt es schon. Es ist leider auch vor dem Nachwuchs nicht überall die Ehe gut. Wenn dann die Belastung durch die Kinder zunimmt, zerbrechen manche Beziehungen bzw. Ehen.


Meine Ehe leidet gar nicht, weil mein Mann mich immer unterstützt.


Genau das ist der Knackpunkt. Leider ist das nicht immer so, dass der Mann seine Frau immer unterstützt und oft bleibt die Hauptarbeit an der Frau hängen. Das ist sogar meistens so, traurig, aber wahr.


Nur weil du einen tollen Mann hast und deine Ehe nicht gelitten hat, heißt das noch lange nicht, dass das allgemein so wäre. Ist es leider ganz und gar nicht.

schnuckweidev

Und Freundschaften mit kinderlosen funktionieren oft auch nicht mehr.


Klar, da hat man einfach andere Interessen.


Und dann babbeln immer Kinder dazwischen. ^


Genau damit können Kinderlose eher weniger anfangen. Konnte ich auch nicht und sogar als Vater hat mich das manchmal genervt. Manchmal will man sich einfach mal in Ruhe mit anderen Erwachsenen unterhalten, ohne dass ständig ein Kind dazwischenquatscht.


Ohne Großeltern, Babysitter oder so in der Nähe kann man als Eltern kaum noch zusammen weggehen, immer nur einzeln, während der andere zu Hause bei den Kindern bleibt. Wir haben uns das so aufgeteilt, so lange die Kinder klein waren. Als sie älter wurden, blieben sie schon mal ein paar Stunden allein.


[...] ich würde Kinder nur in eine stabile Beziehung planen.


Ganz wichtiger Punkt, den viele nicht bedenken. Manche Paare denken, ein Kind könnte die Beziehung retten (ehrlicherweise denken das meistens Frauen, Männer weniger) oder die Kinder sind einfach ungeplant entstanden in einer nicht funktionierenden Beziehung. Das ist auf jeden Fall belastend.

    eisbrecher

    Aber ich finde, dass das auch der Unterschied zwischen Männlein und Weiblein ist: Ich sehe meine Freundinnen/Bekannten normal zusammen mit den Kindern am Nachmittag. Der Mann geht alleine zu den Kumpels am Abend und hat seine Ruhe.
    Da herrscht auch ein Ungleichgewicht.
    Mittlerweile sind wir zumindest so weit, dass ich auch mal abends mit ner Freundin weg bin. Dieses Jahr dann halt nicht wirklich, dank C.
    Aber der Mann hat nur einen Kumpel, zu dem er unser Ältestes mitnimmt, weil die Kinder (Schul)Freunde sind.


    Die anderen Kumpels würden sich gar nicht freiwillig mit Kindern treffen.
    Und die Muttis sind halt alle so erschöpft, dass sie abends dann auch nicht mehr wirklich (öfter) weg wollen.


    Dazwischenquatschende Kinder stören mich auch. Tatsächlich ist die Alternative in meiner Realität aber, gar keine Freunde mehr treffen.
    Also arrangiert man sich halt als Mutti....


    Und ich glaub, selbst im Beziehungen, in die sich die Männer einbringen ist es selten anders.
    Dazu verbringen nicht mal alle Kumpels meines Mannes gerne Zeit mit ihren Kindern (vor allem nicht ganz alleine ohne die Mutter), traurig aber wahr....

      gerrit_22247463

      Ich red ja aber nicht von dem noch gestillten 1,5-jährigen, dass Nachts nicht ohne Mutti klarkommt. Ich rede auch von größeren Kindern. Da sehe ich im Prinzip keinen Grund, warum es Sonderbesuchsregelungen für Frau und Mann gibt.
      Klar, Muttis gehen dann auch irgendwann wieder ohne die Kinder weg. So vielleicht.
      Mein Schwager hat aber z.B. auch keinen bock Kinder zu hüten oder bewahre! Sie ins Bett zu bringen. Wenn ich mit meiner Schwester abends ausgehe, dann hütet unsere Mutter die Kinder. Das ist doch traurig!


      Männer fühlen sich viel weniger in der Verantwortung. Und viele jammern, wenn sie mal einen Bruchteil den Verzicht und die Verantwortung üben sollen, den ihre Partnerinnen Jahre ganz selbstverständlich ausgeübt haben.


      Vielleicht bereuen manche Frauen auch einfach ihre Kinder, weil ihre Männer ihnen das was sie verloren haben immer ganz plastisch vor Augen führen?


      Das ist es erfreulich, dass die Muttis aber meist nicht ihre Kinder bereuen, sondern einfach den Frust und Ärger dann auch dort abladen wo er hingehört: Bei dem Mann, der ein Partner sein sollte, aber lieber eine Ego-Show abzieht.
      Da sind wir wieder bei der Sache einer stabilen Beziehung.
      Die muss für mich gleichberechtigt sein, oder mit dem Ungleichgewicht muss sich von vornherein jeder wohl fühlen (ich kenn z.B. einige Muttis, die finden das gut und richtig, dass sie die Kinder und das Haus hüten und der Mann das Geld herbeischafft) aber das klappt dann trotzdem nur, wenn die Energie der Frau auch reicht den Berg Kind zu stemmen.

        rsbert_22273233

        Ich habe mir den Traum von einer Großfamilie erfüllt.


        Mein Leben mit meinen Kindern würde ich als sehr abwechslungsreich beschreiben.
        Von großen Momentes den Glücks, über Verzweiflung, Panik und Zorn ist alles dabei.
        Ich habe auch die Tage wo ich heule oder einfach nur weg möchte.
        Aber ich habe es nie bereut Mutter zu werden.

        Bereue ich es Mutter geworden zu sein? Nein. Ist Mutter sein so, wie ich es mir vorgestellt habe? Nein, weder im Positiven wie Negativen. Ich habe mir vorher nicht vorstellen können, wie stark die Freude und Liebe ist, wenn man seine Kinder sieht und die Welt mit ihnen erlebt. Ich habe mir vorher aber auch nicht vorstellen können, wie viel Kraft und Nerven Kinder manchmal kosten.
        Und ich hätte mir vorher auch nicht gedacht, dass man mit Kindern sich selbst und auch ganz viele Menschen, die man schon lange kennt, von einer ganz anderen Seite kennenlernt. Vermutlich ist das auch der Grund für das böse Erwachen vieler Paare, die vor den Kindern geschworen hätten, in einer gesunden, stabilen Beziehung zu sein. Da kommen dann auf einmal Dinge zum Vorschein, die vorher jahrelang im Alltag keine Rolle gespielt haben, einfach weil der "Auslöser" dafür gefehlt hat z. B. beim Thema Weggehen. Ohne Kinder geht man zusammen irgend wohin oder jeder macht sein Ding. Beides ist ok, aber mit Kind funktioniert dieses Schema eben nicht mehr. Da muss man eine Lösung finden und als Stillmama mit einem Flaschenverweigerer hat man da erstmal schlechte Karten. Und wenn es sich dann mal so eingespielt hat, dass ganz automatisch Frau daheim bleibt, wird eine gute Lösung nur verschoben.

        schnuckweidev

        Da hast du leider recht, das ist oft der Fall. Auch ich nehme das in meinem Bekanntenkreis so wahr. Aber das liegt auch daran, dass die Frauen das ihren Männern durchgehen lassen. Ich würde es ja so machen: Ihm sagen, dass man am Tag X ein Treffen mit der Freundin plant, ohne Kinder. Und das auch knallhart durchziehen: "Schatz, ich bin dann mal weg!"


        Kinder sind eine gemeinsame Entscheidung, niemand wird dazu gewungen. Wenn der Mann keine haben will, sich für Kinder nicht interessiert, dann soll er es gleich sagen. Aber zuerst ja und Amen sagen und sich dann nicht kümmern, das geht in meinen Augen gar nicht.


        Bei mir war die Situation ja anders, meine Frau hat unsere Kinder in die Ehe mitgebracht. Ich wusste also, worauf ich mich da einlasse und für mich war es immer wichtig, dass wir uns die Arbeit gerecht aufteilen. Zusammen ohne Kinder was unternehmen ging erst, als sie größer waren, aber zumindest dass mal jeder einen Tag bzw. Abend "kinderfrei" hatte, das ist machbar, wenn möchte. Einem Vater, der es nicht schafft, sich mal ein, zwei Tage allein um die Kinder zu kümmern, dem gehört mal ordentlich in den Hintern getreten, meiner Meinung nach.

        gerrit_22247463

        Warum ist das was anderes? Ja, die Frau hat die Schwangerschaft und kann stillen, aber den Rest kann der Vater doch auch machen?

        schnuckweidev

        Solche Väter finde ich eine Zumutung. Warum sind die überhaupt Väter geworden? Da stelle ich mir schon die Frage: wollten sie überhaupt wirklich Kinder? Also aus eigenem Antrieb? Oder nur, weil die Partnerin welche wollte bzw. weil sie glauben, das gehöre einfach dazu?

        Vielleicht ist es auch das? Oder dass man eine tolle Vorstellung hat und es dann an der Realität scheitert? Vielleicht sind Menschen heute auch eifnach überfordert? Und denke nicht nur, ein Kind macht die Beziehung besser sondern auch irgendwie das eigene Leben? Ich denke da gibt es unzählige Möglichkeiten.


        Ich glaube ja auch nicht, dass das Leben mit Kind unbedingt toll sein muss, nur weil man sich das vorher herzlich gewünscht hat.


        Genauso gibts ja die, die nie Kinder wollten und dann aber dochd as ungeplante nicht abtrieben und total glücklich jetzt als Elternteil sind.

          schnuckweidev

          Das kann gut sein, dass man sich das Leben als Eltern anders vorstellt, als es eigentlich ist.


          Wenn es Überforderung ist, warum heute mehr als früher? Oder ist das nur gefühlt so? Kann es sein, dass Eltern heute zuviel für ihre Kinder tun?


          Ich kann nur sagen, dass früher um Kinder nicht so viel Theater gemacht wurde wie heute. Als ich Kind war, haben einen die Eltern nicht zur Schule gefahren und wieder abgeholt und danach zum Tennis, Musikunterricht, reiten, Chinesischunterricht, Ballett, Fußball usw. Die Freizeit war nicht so organisiert. Man ging nach der Schule und den Hausaufgaben einfach mit den Freunden nach draußen und hing dort ab, bis es Zeit fürs Abendessen wurde. Da war keiner ständig hinterher und hat gefragt, was man macht und aufgepasst, dass nichts passiert.


          Die größeren Kinder sind entweder zu Fuß zu ihren Hobbys gekommen oder mit dem Fahrrad oder Bus. Es hatte ja noch nicht mal jede Familie ein Auto, um die Kinder herumzufahren. Wenn man mit dem Rad nicht hinkam und kein Bus fuhr, dann konnte man eben nicht hin.


          Irgendwie liefen die Kinder so nebenher mit, habe ich den Eindruck und es war auch so, dass sie mitarbeiten mussten in Haus und Garten. Kinder wurden nicht rund um die Uhr gehütet so wie heute. Mich wundert das nicht, dass das sehr anstrengend ist.

          • heuel1 hat auf diesen Beitrag geantwortet.

            Eine meiner Kolleginnen sagt, sie würde ihr Kind nicht noch einmal bekommen, auch wenn sie ihren Sohn liebt.


            Ich weiß, dass ich nicht zum Kinderhaben gemacht bin. Schwangersein und Gebären finde ich unter dem Aspekt "Grenzerfahrungen des menschlichen Lebens" interessant, aber Kinder dann HABEN und großziehen? NIEMALS. Bin auch weit ü30 und da eigentlich seit ich aus den 20ern raus bin absolut sicher. Habe inzwischen auch chirurgisch Nägel mit Köpfen machen lassen.

            eisbrecher

            Ja, das stimmt tatsächlich!


            ich bin ja nun Mama von 3 Kindern und vertrete die Haltung ein Hobby pro Kind darf ausgeübt werden und das am liebsten im Ort.
            viele Mütter werden zum Mamataxi und fahren Ihre Kinder permanent durch die Gegend.
            ich werde nicht selten blöd angeschaut wenn ich sage, dass es eben nur ein Hobby gibt.
            Sind wir mal ehrlich... Kinder sind so viele Stunden in der Schule. Nach dem Essen und Hausaufgaben ist es bereits Nachmittags. Irgendwann sollen sie doch auch mal nur spielen können, oder einfach mal abgammeln oder sich langweilen.
            Dieses ständige unterwegssein ist doch nicht gesund, meiner Meinung nach

            Ich glaube früehr war aber auch vieles einfacher. Zumindest wenn ich mich selbst jetzt direkt mit meinen Kindern vergleiche. Meine Schule war damals vielleich 200m Luftlinie von unserem Haus. Für unsere Kinder haben wir uns aber eine Schule ausgesucht, bei der sie mit Öffis 2x umsteigen müssten. Schon alleine deswegen sind wir dann Taxi. Und das finde ich schon belastend.


            Hobby hatte ich auch nur eins, aber Oma hat uns damals hingebracht. Meine bringe ich auch, das gebe ich zu. :D
            Wobei meine auch nur 1 Hobby dürfen, weil es mir sonst zu viel wird.
            Wenn sie slebst hinkämen würde ich auch noch ein 2. erlauben, so sie das denn unbedingt wollen würden.
            Aber einem 6-jährigen sag ich halt auch nicht: Jetzt fahr mal allein durch die ganze Stadt zu deinem Hobby!


            Wir waren nachmittags auch unbeaufsichtig bis abends weg. Finde ich jetzt auch schwerer, schon allein, weil es keine Freunde in der Nachbarschaft gibt (sicher auch der Schule geschuldet).


            Ich denke auch, dass man es sich heute mitunter auch schwer macht.
            Aber viele Erltern erleichtern sich ja mit Medien auch einiges.


            Wobei es natürlich auch in meiner Jugend schon TV-Kinder gab (Wochenends war ich auch vor dem TV geparkt und ab etwa 12 gabs das auch nicht mehr, dass man Mittags "zum spielen" raus ist, sondern ich hing auch vor der Glotze.)
            Aber genauso gabs welche, die haufenweise (teure) Hobbies und dergleichen hatten.


            So ein bissl finde ich, gibts aber auch Gesellschaftlichen Druck. Kinder müssen ja quasi ein Hobby haben. Und wie kriegt man sie auch sonst beschäftigt?


            Gehen ja auch immer mehr in Ganztagesschulen, das ist halt mit damals, als die Kinde rum 12 heimkamen, auch nicht mehr zu vergleichen. Ich finde da hat sich ind en letzten 30 Jahren trotzdem einiges geändert.


            Und ich kenn auch Muttis, die versorgen ihre Kinder schon alleine deswegen mit jede Menge Hobbys, damit sie überhaupt wissen, wie die Kinder beschäftigen.
            Und im Grunde ist es ja auch nicht schlecht, wenn ein Kind viele Hobbies hat, wenn man das finanziell und aufwandtechnisch leisten kann.
            Aber viel Zeit für wirklich intensive Zeit als Familie bleibt dann auch nicht mehr.


            Zuhause helfen musste ich übrigens nie, da sind meine Kinder jetzt schlechter dran. Die müssen schon mal saugen, den Geschirrspühler ausräumen oder ihr Zeug selbst wegräumen.


            Man kann es sich mit Kindern schon schwer oder leicht machen. Aber ich glaube da hängt einfach so viel dran, was wie Waage kippen kann, ob man das Leben mit Kindern genießt oder eben eher nicht.


            Schlußendlich glaube ich auch nicht, dass zu viel Mamataxis der ausschlaggebende Grund ist, dass jemand die Mutterschaft bereut. Vielleicht ist es viel mehr die Erwartung der Gesellschaft.


            Ich hab den interessanten Bericht einer Mutter, die die Mutterschaft bereut, gelesen ("Die Mutterglück-Lüge). Empfehlenswert füe jene, die das mal aus einem anderen Bickwinkel betrachten wollen.

            rsbert_22273233

            Ich hab persönlich keine Kids noch. Aber kann wirklich gar nicht kapieren, wie man überhaupt Mutterschaft bereuen kann.. Das ist dich ein Kind...
            Aber ja, es gibt wirklich solche Frauen. Kenne eine Persönlich.
            Aber das ist eher mit Problemkind verbunden. Sie hat einen Sohn der 1,4 ist. Und der schreit immer, weint, mit und ohne Grund. Sie ist immer mit immer 24/7, weil der Man oft Dienstreisen hat. Natürlich ist das schwer. Sie hat mir schon gesagt, dass manchmal das bringt sie um. Es gibt Momente ab und zu, wenn sie sagt sie bereut das...