Eigentlich war es längst überfällig, vor etlichen Wochen, am Anfang der Pandemie war es in einem fleischverarbeitenden Betrieb in Niedersachsen zu einer hohnen Infektionskette unter den Arbeitern gekommen. Die Politik und die Behörden haben scheinbar nichts daraus gelernt, sonst hätten sie gewarnt sein müssen und sämtliche Schlachthöfe und ähnliche Betriebe genauestens auf Einhaltung der Vorschriften zu Corona überprüfen müssen. Das ist wohl so nicht geschehen, deshalb ist ein vergleichbares Szenario in dem Tönnies- Betrieb ausgebrochen. Aber wie es in der Realität so oft ist, muss sich eine Situation häufig erst krisenhaft zuspitzen, bis von Seiten der Behörden und der Politik reagiert wird.
So geschehen jetzt bei dem Thema Billigfleisch und Massentierhaltung. Denn nur aus diesem Grunde sind die Versäumnisse zu beklagen, dass Billiglöhner als Fremdarbeiter so ausgenutzt werden, dass sie sich nicht ausreichennd vor Ansteckung schützen können und so das Corona- Geschehen wieder stark aufleben lassen.
Die Corona- Krise wirft ein Schlaglicht auf Zustände in der fleischverabeitenden Industrie , die uns allen längst bewusst sein muss, aber durch Bequemlichkeit und den Kauf von billiger Massenware verdrängt wurde.
Ich freue mich über weitere Meinungen zu diesem Thema !
Corona und die Fleischfabriken
na ja, für uns ist es nicht gefährlich, da das fleisch ja gekocht wird. Durch die kühl feuchten Bedigungen verbreitet sich das Virus aber natürlich schnell. Und die Mitarbeiter werden total schlecht untergebracht. Es wundert mich echt nicht...
- Beste Antwort
Da hast Du Recht, diese Mitarbeiter sind oft aus Osteuropa, werden hier ganz schön ausgenutzt und müssen sich dann noch mit 8 bis 10 Mann ein Zimmer teilen.
Und die Entlohnung ist karg bemessen, aber für diese Menschen bedeutet es :
In ihrer Heimat können sie davon ganz gut leben und ihre Familien damit versorgen.
Trotzdem ist dieses System nicht in Ordnung und gehört zum ausufernden Kapitalismus.
Der Virus hat so auch ein leichtes Spiel, sich wieder auszudehnen und das nur, weil manche Unternehmer den Hals nicht voll bekommen.
So auch dieser Fleischfabrikant aus dem westfälischen Warendorf.
Zur Information: Vor dem Branchengespräch zur Nutztierhaltung und der Lage in der Fleischindustrie, vor allem auch unter dem Hintergrund, der erneuten starken Ausbrüche der Corona -Infektionen dort, hat Bundesagrarministerin Julia Klöckner ( CDU ) ein Preisaufschlag von 40 Cent pro KG Fleisch angeregt.
Das ist meiner Meinung nach, viel zu wenig, um die Misstände in der Fleischindustrie und die Situation bei der Nutztierhaltung zu verbessern.
Ich bin für einen preislichen Aufschlag, den der Verbraucher richtig zu spüren bekommt, damit mal der übermäßige Fleischkonsum etwas eingedämmt wird.
Bei schönen Wetter, wie wir es in den letzten Jahren oft haben, wird viel zu viel und zu oft gegrillt und damit der Massentierhaltung durch billiges Fleisch, Vorschub geleistet.
Davon müssen wir wegkommen. Und das geht nur mit erhöhten Verbraucherpreisen.
Was Julia Klöckner fordert, ist viel zu wenig.
Die Massentierhaltung bei Rind, Schwein und Geflügel ist ein schreckliche Sünde, den Tieren gegenüber und muss abgeschafft werden.
Ich bin schon etwas älter, wir haben früher auch nicht jeden Tag Fleisch auf den Tisch bekommen, sondern nur an Sonn- und Feiertagen . Und wir sind auch nicht deswegen gestorben.
Im übrigen gehöre ich nicht zu den Vegetariern und auch nicht zu den Veganern.
Ich esse, zwar sehr selten, auch gerne mal ein Stück Fleisch. Aber dann wird darauf geachtet, wo das Fleisch herkommt und die Quallität und nicht der Preis.
Und dann nur Fleisch vom Bio- Metzger! Nicht vom Discounter aus der Massentierhaltung!
Das ist doch ganz einfach, kauf es nicht mehr. Problem erledigt
Das sollte man der Allgemeinheit sagen, aber die stört sich nicht daran und konsumiert weiter wie bisher.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich sehr selten Fleisch esse und dann aber kein Billigfleisch vom Discounter kaufe , sondern hochwertige Ware vom Bio-Metzger bevorzuge und dadurch weiss, dass es nicht von der Massentierhaltung stammt!
Auch nur wieder die Spitze des Eisberges.
Die misserabelen Arbeitsbedingungen sind - waren - seit mehr als 20 Jahren bekannt.
Alle haben bewusst weggesehen.
Ausbeutung der Arbeiter - Egal - Tierwohl was ist das.
Ob Westfleisch oder Tönnies - Profit und immer mehr Profit
Zu dem Preiskampf an der Kühltheke von Netto - Lidl - Penny und Aldi (S+N)
Solange der Verbraucher es sich herzhaft schmecken lässt..
Verbraucher - Ein wahre Name - Er "verbraucht" - Arbeiter mit Hungerlöhnen und mehr.
Geiz ist wohl nicht nur Geil - Wohl auch besonders Lecker, wenn das Fleisch pro KG 3 € kostet.
Das Problem ist aber nicht der Preis alleine. Denn wer sagt dir denn das Fleisch, wenn es teurer angeboten wird besser ist?
Klar gutes Fleisch, von artgerecht gehaltenen Tieren und Arbeitern mit vernünftigen Löhnen muss einfach mehr kosten. Aber da gibts sicher auch reichlich Schwindler, die ihr Fleisch einfach teurer anbiten ohne sich um diese Dinge zu kümmern, weil der Kunde ja denkt alles muss gut sein weil der Preis höher ist.
Ich als einfache Kundin kann das nicht anchprüfen und gebe schon deswegen weniger Geld aus wenn ich kann, weil ich eben nicht sicher sein kann das das teuere Fleisch auch wirklich das bessere ist.
Man kann zum Bio- Metzger gehen und dort sein Fleisch kaufen.
Und die Bio- Metzger müssen nachweisen können, ob das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung stammt.
Es ist natürlich teurer, aber dafür hochwertiger und man hat das gute Gefühl, dass man kein mit Antibiotika und Wachstumshormonen verseuchtes Fleisch aus Massentierhaltung auf dem Teller liegen hat!
Ja man kann. Aber die letzte Sicherheit hat man auch dort nicht. Einfach nur teurer heißt nicht gleich auch besser.
Und wenn es um ein gutes Gewissen ghet so habe ich bei Fleich nie eins. Ein Tier musste sterben um menschen satt zu machen. Satt ohne das es wirklich nötig war. Satt kann man auch ohne Fleisch werden.
Das sehe ich auch so, man kann sehr gut auch ohne tierische Erzeugnisse auskommen.
Ich esse sehr, sehr wenig Fleisch, auch wegen dem Tierwohl.
Ich bin aber nicht ganz Vegetarier, wenn ich mal irgendwo eingeladen bin und es kommt Fleisch auf den Tisch und es ist vom Bio- Metzger, dann esse ich auch mal etwas davon und bei solch einem Anlass, sogar mit gutem Gewissen!
Man sollte meiner Ansicht nach auch gar nicht total auf Fleisch verzichten. Aber es muss bei weitem nicht in der menge sein, in der es zur Zeit bei vielen gewohnt ist und es könnte qualitativ wesentlich besseres Fleisch sein, was dann auch den Tieren zu gute käme.
Ein Schritt in die richtige Richtung ist der Erlass, das Schweine, wo sie gehalten werden ab nun so viel Platz zur verfügung haben müssen, dass sie sich jederzeit hinlegen und mit ausgestrecken Beinen ausruhen bzw. schlafen können.
Das ist noch nicht das Non plus Ultra und lässt sich auch nicht mit dem riesigen Fleischkonsum vereinbaren, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung und wenn genügend menschen umdenken, kann ein bauer auch mit weniger Vieh gute Erträge einfahren, so das die weniger Tiere auf dem Hof ganz automatisch mehr Platz für sich haben.
Ich bin gedanklich ganz bei Dir, sehe ich alles genauso!:BIEN:
Guter Beitrag!
letzte Woche lief nun im WDR ein Bericht über die Bauern, eher Schweinezüchter die nun Ihre Schweine nicht Los werden, weil der Schlachtbetrieb dicht ist.
Die Schweine würde nun zu Dick, Schwer und zu Fett -
"das wünscht der Verbraucher nicht - die Schnitzel würden zugroß?"
Sie hätte nun mit jeder (armen) Sau so 30 € verlust...
Ich wollte schon beim WDR anrufen und die Armen Bauern spenden... (Irronie)
Wie Krank ist das System bitte?
Thema Bio Fleisch - ja es deutlich teuer - und ja es können sich (leider) nicht alle leisten oder erlauben, mal ganz abgeshen der Markt zuwenig hergibt.
Ein Schritt in die richtige Richtung...
Die Bestimmung, dass Schweine in Seitenlage jederzeit ihre Gliedmaßen ausstrecken können müssen, gilt nicht erst seit jetzt.
Diese Norm steht seit Jahrzehnten in der Verordnung über Nutztierhaltung.
Nur haben sich Schweinezüchter - mit Billigung (um nicht zu sagen Unterstützung) von Politik und Verwaltung vor Ort - seit Jahren über die geltende Rechtslage hinweg gesetzt.
Auch die Bestätigung der Bestimmung durch das Bundesverwaltungsgericht vor ein paar Jahren, hat nicht zu einer Änderung der tatsächlichen Haltung durch die meisten Bauern geführt.
Im Gegenteil - wäre es nach den Bauern und Frau Klöckner gegangen, dann hätte es für die Tiere noch schlechter ausgesehen. Die dumme Kuh hatte bereits einen Referntenentwurf zur Änderung der Nutztierhaltungsverordnuzng in der Schublade, in welchem der Passus mit den ausgestreckten Gliedmaßen einfach gestrichen war - sie versuchte also tatsächlich, das tierschutzwidrige, gesetzeswidrige Verhalten der Bauern durch Anpassung der Rechtslage zu legalisieren.
Und die Übergangsfrist von 8 Jahren (die verlängerungsfähig ist), ist auch nichts, worüber man jubeln kann. Angesichts des Umstandes, dass die Zustände seit Jahren nicht mehr so sein dürften, wie sie in der Haltung von Zuchtsauen derzeit fast allerortens sind.
Das kranke System liegt am Verbraucher, wenn der Fleischkonsum sich normalisieren würde, gäb es dieses kranke System nicht.
Dann wäre das Fleisch zwar teurer, dafür aber hochwertiger.
Es braucht nicht jeden Tag Fleisch auf den Tisch kommen und bei jedem Tage wo es nicht regnet , gegrillt werden.
Dem Tierwohl und auch der Gesundheit des Menschen würde dieses System, der Verbraucherzurückhaltung, im großen Sinne entgegenkommen.
Am Verbraucher - hm
Weniger Fleischkonsum wäre sinnvoll, da gehe ich mit Dir konform.
Man darf aber nicht vergessen, dass Deutschland einer der weltgrößten Exporteure von Schweinefleisch ist. Und bspw. große Mengen nach China und überhaupt Asien exportiert. Dort "entdecken" viele Menschen gerade ihre "Vorliebe" für Fleisch. Dieses Denken in vergangenen Jahrzehnten - möglichst täglicher Fleischkonsum wäre ein Zeichen von Wohlstand, kommt dort drüben jetzt teilweise auch auf. Und wirklich verübeln kann man es den Menschen dort nicht.
Ich sehe hier insofern eher die Politik in der Pflicht.
Weg mit den unsinnigen Agrar-Subventionen.
Und ein klares Verbot von Massentierhaltung.
Gerade China muss Fleisch importieren, die haben es gerade nötig.
Die essen doch alles was kreucht und fleucht,
Katzen, Hunde usw. sagt man.
Schaue Dir mal die Märkte in China an, unhygienisch bis dorthinaus.
Nicht zu vergessen, Corona haben wir den Chinesen zu verdanken.
Das Virus ist wegen mangelner Hygiene auf den Märkten in Wuhan ausgebrochen.
Aber auch hier geht es nur um den schnöden Mammon und Kommerz.
Die Gier der Menschen und der ausufernde Kapitalismus bringt Unglück über die Menschheit, die Tierwelt und die Natur.
Ist Schweinezüchten wie Autosbauen? Leider wohl JA
Müssen wir Deutschen auch dort Exportweltmeister sein - Denke NEIN
Und jetzt kommt der ach so nette Herr Tönnies daher und möchte Geld, weil sein Betrieb stillstand.
Das ist fast so pervers, als wenn ein Kinderschänder, vom Amt Geld für Kondome bekommt, damit seine Opfer nicht schwanger werden.
Da muss ich Dir in allem Recht geben.
Da hast Du die richtige Antwort gegeben und das richtige Wort dafür genannt!
PEVERS, mehr kann man dazu nicht sagen!