Bin mit meinem Freund seit 3 Jahren ein Paar. Wie sind jetzt beide fast 30. Für ihn war die Sache von Anfang an klar. Ich war und bin seine absolute Traumfrau. Ich hatte Anfangs Zweifel, weil ich ihn irgendwie spießig fand. Das hat sich nach einiger Zeit gelegt, bzw. andere Qualitäten sind zum Vorschein gekommen, die ich zu lieben gelernt habe.
Nun ist es aber so, dass ich seitdem ich ihn kennengelernt habe, viele meiner sozialen Kontakte verloren habe. Das liegt zum einen daran, dass ich, als ich ihn kennen gelernt habe, umgezogen bin und daran, dass ich mich zu sehr auf ihn, bzw. uns fokussiert habe. Das habe ich inzwischen realisiert. Aber es ist schwierig für mich, mein Ding zu machen und mein verlorenes Netz wieder aufzubauen. Was aber ein größeres Problem für mich ist, ist die fehlende Lebensfreude – das Feuer, die Leidenschaft. Er ist ein TOTAL rationaler, ruhiger Typ. Er meint immer, wenn er einmal „Ich liebe dich“ im Monat sagt, dann reicht das auch. Er ist sehr brav und angepasst, zeigt selten Emotionen, tanzt nicht aus der Reihe, mag Beständigkeit, Sicherheit. Unser Sexleben ist auch dementsprechend. Ich würde sagen es ist OK.
Meine früheren Beziehungen waren alle emotionale Feuerwerke. Man hat sich im einen Moment angeschrien und im nächsten lag man schon wieder aufeinander. Das war super anstrengend, aber zumindest gab es diese Energie in der Luft. In meiner aktuellen Beziehung fühle ich mich manchmal wie eine Rentnerin, die nur darauf wartet, dass das Leben vorbei geht. Dabei sind wir noch nicht mal 30! Er geht nicht gerne aus, also sind wir 99% zuhause und schauen fern. Anfangs habe ich ich immer versucht Pläne zu machen, ihn zu animieren was Neues zu probieren etc., aber es ist auf die Dauer echt anstrengend immer der aktive, leidenschaftliche Partner zu sein.
Was haltet ihr davon?
Projeziere ich mein nicht-existierendes-soziales Leben auf meinen Freund und erwarte daher mehr Feuer?
Oder mache ich mir etwas vor und ich werde bis an mein Lebensende die Lebensfreude vermissen?
Danke euch!
Zera