Halli Hallo,


ich wollte mal kurz in die Runde fragen, da ich letztens darüber sprach und ich der Meinung bin, dass Streit zu einer gesunden Beziehung dazu gehört. Mein Gegenüber möchte davon allerdings nichts wissen, er ist mit streitenden Eltern aufgewachsen und sehnt sich nach einer „harmonischen, lockeren und stressfreien Beziehung.
Ich bin ebenfalls ein Trennungskind, allerdings der Meinung, dass Streit dazugehört, eben weil man sich dadurch Luft machen und dann wieder aufeinander zugehen kann, das sog. „aneinander reiben“.


Dieses „wir streiten nie“ ist mir ehrlicherweise eher suspekt, aber bin gerne offen, mir andere Meinungen, insbesondere von Menschen mit langjährigen Beziehungen, anzuhören.
Ist nicht zu streiten nicht einfach eine Art „Augen zuhalten“?

    kommt drauf an, wie du (bzw. dein gegenüber) "streit" definierst! :ange:


    meinungsverschiedenheiten gibt es in jeder beziehung. in manchen mehr, in manchen weniger. die frage ist doch: wie geht man damit um?


    und da muss tatsächlich nicht jeder gleich rumbrüllen, dass die ganze nachbarschaft live dabei ist, geschirr an die wand werfen, handgreiflich werden oder mit trennung oder selbstmord drohen. das geht auch anders! ;-)


    ich stimme dir zu, dass meinungsverschiedenheiten geklärt werden sollten, und nicht einfach weggelächelt werden können. ich stimme dir nicht zu, dass dazu "streit" in o.g. ausmaß sein muss!

    • allie251 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      bence_11922211

      Ok, danke schon mal, ich dachte, dass es klar sei, dass Teller werfen / hysterisch rumschreien eher in die Kategorie „toxische Beziehung“ fällt. 😅


      Eben Meinungsverschiedenheiten,die u.U. auch mal etwas lauter ausfallen dürfen,eben weil viel Emotionen mit im Spiel sind. Und meiner Meinung nach sollten es Dinge sein, die man auch schnell wieder klären können müsste, wenn beide aufeinander zugehen.

        Also ich finde Streit gehört dazu, eine gesunde Streitkultur ist unabdingbar. Ich streite mich auch mit meinem Mann, ist für uns keine große Sache, den Respekt sollte man dabei nie verlieren. Mein Mann war immer der sehr leise Typ, der immer alles in sich reinfrisst, nichts dazu sagt und lieber diese falsche Harmonie wollte - ich bin sehr temperamentvoll, werde schonmal laut und sage sofort wenn mich etwas stört oder etwas nicht stimmt, so bin ich aufgewachsen, meine Schwestern sind alle so. Mein Mann hat sich da angepasst, er hat schnell gemerkt, dass es nichts bringt, alles wegzuschweigen.


        Dazu sollte man aber sagen, wir streiten selten, sind sehr aufrichtig zueinander und beenden jeden Streit mit einem Kuss und einem ruhigen Gespräch. Mein Vater z.B. hasst es wenn ständig gestritten wird, bei meinen Schwestern war es immer sehr schlimm in den Beziehungen, da er bei uns wohnt, bekommt er natürlich alles mit und sagt dazu auch nur, dass es bei uns sehr entspannt ist und er unseren Umfang miteinander total toll findet.

        allie251

        naja, dann kannst du deinem freund ja erklären: "gar kein problem, wenn du nicht streiten willst, dann musst du nur immer alles so machen, wie ich es will!" :ange:


        spaß beiseite - sein wunsch ist zwar nett, aber leider völlig unrealistisch. außer, er trennt sich dann immer bei der ersten meinungsverschiedenheit. dass ihm davonlaufen auf dauer nichts bringen wird, wird er aber lernen müssen. du kannst nur hoffen, das er es schon mit dir lernt... wenn nicht... hast du pech gehabt! :-S

        allie251

        für mich: UNBEDINGT.


        Wir streiten oft und gern auch ... ahm... engagiert.


        Brauchen wir beide. "Harmonisch" ist nicht wirklich das, womit ich auf Dauer glücklich wäre.
        Streitkultur und Regeln gehören dazu.


        Aber mir ist dabei schon klar, dass unsere Streitkultur so gar nicht für jeden das richtige wäre.

          allie251

          Schon mal vielen Dank für die Rückmeldung. Vermutlich prallen da einfach zwei unterschiedliche Einstellungen aufeinander und vermutlich muss man hier wohl einsehen, dass man da auf keinen gemeinsamen Nenner kommen wird. Weil eben genau dieses Weglaufen aus der Situation meinen Ansichten überhaupt nicht entsprochen wird.
          Er ist der Meinung, dass so etwas "abkühlen" soll und ich habe eben das Bedürfnis die Situation zu klären, meinen Standpunkt zu erläutern, welcher ihn aber überfordert bzw. überhaupt nicht zu interessieren scheint. Er blockt dann einfach und lässt mich im wahrsten Sinne stehen.
          Und mittlerweile bin ich dahingehend mürbe, weil es immer so abläuft und so nie eine Lösung gefunden wird, da er dann zwar wieder "ankommt", aber drüber reden darf man dennoch nicht mehr.

            Ich gehe Streit nicht unbedingt aus dem Weg, mein Mann auch nicht, nur sind wir, in den für uns wichtigen Dingen, einer Meinung, dass es da gar nicht erst zum Streit kommt.
            Und die Dingen die uns nicht wichtig sind, sind dann so unwichtig, dass sie keinen Streit wert sind. Da will dann keiner von uns beiden seinen eigenen Kopf bzw. die eigene Meinung unbedingt durchsetzen oder dem anderen aufdrängen.


            Wir vermeiden Streit nicht, er ergibt sich nur irgendwie zwischen uns nicht. Ich kann mich jedenfalls an keine Situation erinnern, wo wir wirklich miteinander gestritten haben.


            Ich würde aber auch keine Beziehung führen wollen, wo es andauernd zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Das wäre mir persönlich zu anstrengend, wenn man alles oder vieles ausdiskutieren müsste. Dazu bin ich generell zu streitfaul.

            Menschen, die ihre Ansicht für allgemeingültig halten, sind der Tod der gesunden Menschheit.

            allie251

            Normalerweise streitet man nur mit Menschen, die einem Wichtig sind.
            Ein Streit entsteht dann wenn man sich missverstanden fühlt oder den anderen nicht verstehen kann. Durch einen Streit lernt man den anderen zu verstehen. Ich hatte schon langjährige Beziehungen und kürzere auch.
            Und aus der 6 Jahre langen Beziehung hab ich gelernt, dass streiten dazu gehört wie Sex auch. Beides geht so weit es nun mal geht.
            Ich bin seit einem Jahr in einer Beziehung und wir streiten heftig, da wir sehr unterschiedlich sind. Aber nach jedem Streit sind wir uns näher als vorher. Ich will damit nicht sagen dass es toll ist zu streiten aber es gehört dazu.. Ja. Wenn ich meinen Partner nicht lieben würde, hätte ich wohl auch keine Gründe für einen Streit...

            also ich bin da auch etwas auf deiner seite


            Diskussionen ja....


            aber richtigen streit - alles was wegen etwas essentiellem ist - sollte wirklich nicht oft vorkommen!
            weil dann passt es einfach nicht!

            allie251

            naja da würds mir aber nicht mehr ums "streiten" gehen


            sondern dass ihm meine bedürfnisse anscheinend schei**egal sind

            • allie251 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
              allie251

              Das kommt ganz drauf an um was es geht und wie oft das vorkommt. Bei uns sind das eher Meinungsverschiedenheiten als richtiger Streit. Wir sind da beide vermutlich zu ruhige Persoenlichkeiten als dass da die Fetzen fliegen.
              Ich finde wenn man im Leben schon so einige wirklich wichtige Huerden gemeinsam gemeistert hat streitet man sich auch nicht wegen irgendwelchen Banalitaeten da man einfach ueber den Tellerrand hinausblickt und weiss was wirklich wichtig ist. Dazu gehoeren fuer mich nicht Themen wie "Mein Partner macht Aufgabe XY nicht so wie ich es will" oder irgendwelche Umerziehungsversuche. Da wuerde fuer mich dann etwas falsch laufen und ich verbuche das unter kleinlich. Entweder ich nehme den Partner ganz oder gar nicht.

              • allie251 hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                "Je nach Temperament der Partner können auch mal Teller fliegen, ohne dass das ein Weltuntergang sein muss "


                Ernsthaft? Hier wuerde ich dann einen Psychologen empfehlen wenn derart ausgerastet wird, mit so einer Person koennte ich nichts anfangen.

                prem_12352620

                Da bin ich ganz bei Dir. Im Grunde stresst mich Streit meistens auch sehr und ich bin dann idR gewillt, das relativ schnell ad acta zu legen.
                Bei uns sind zudem einige Dinge vorgefallen, die mein Vertrauen ziemlich stark erschüttert haben. Mein gesunder Menschenverstand sagte mir schon damals, dass diese Verbindung recht schwierig werden wird, aber gut, Kopf denkt, Herz lenkt.
                Es kommt wohl im Grunde wirklich darauf an, ob beide zum Einen das Gleiche wollen und ob es denn auch einfach charakterlich passt und das nicht nur, wenn alles "läuft".

                  allie251

                  ..vor allem - immer auf die eigene Wortwahl im Streit achten !


                  ''Worte zerstören, wo sie nicht hin gehören..''


                  Schimpfworte gehören schon mal gar nicht in eine gute Beziehung.


                  Wer sich darin übt, auch ohne Beschimpfungen auszukommen, wird bald merken, dass es ihm vor allem irgendwann leichter fällt, seine Worte mit Bedacht (erst denken, dann reden oder auch nicht) auszuwählen.


                  Gedankenloses Streiten ist eh für die ''Tonne'', das kann man sich auch gleich ersparen.