Hallo,
ich leide seit meinem 5. Lebensjahr an einer sozialen Phobie. Mittlerweile bin ich 31 und dieses "Leiden", trotz Therapie vor knapp 10 Jahren, nie wirklich los geworden.
Es hat sich nur etwas gebessert. Ich kann z.B. im Geschäft nachfragen wenn ich etwas nicht finde oder kurze Smalltalks führen usw.
Das Problem zeigt sich jedoch im Berufsleben, wo ich den ganzen Tag von Menschen umgeben bin und dieser Situation nicht ausweichen kann. Auf meiner alten Arbeit reagierte ich am Abend oft mit Weinerlichkeit und Migräne. Zweiteres hielt sich oft bis zum nächsten Tag wodurch ich ausfiel.
Nun bin ich arbeitssuchend und das Arbeitsamt ordnete ein psychologisches Gutachten an, welches ergab dass ich zur Zeit nicht arbeitsfähig bin und ich nochmal eine Therapie machen soll.
Und da beginnt mein Problem. Ich persönlich fühle mich super gut. Ja, ich lebe isoliert und ja, ich habe keine Freunde, aber ich vermisse es auch gar nicht.
Ich lebe schon mein ganzes Leben relativ isoliert (bis auf Familie) ich will das auch gar nicht ändern.
Ich bin praktisch nur zum Psychologen gegangen, weil das Arbeitsamt mich mehr oder weniger dazu verdonnert hat. Und dieser schreibt mir prompt Tabletten auf, obwohl ich gesagt habe dass ich keine nehmen werde. Wozu auch...?
Die Dinger haben mir einfach zu viele Nebenwirkungen und das sie groß was bringen sehe ich auch nicht.
Und dann erzählt er mir auch noch, dass das keine Antidrepressiva wären, aber in der Packungsbeilage werden sie als solche bezeichnet.
Nun fühle ich mich noch zusätzlich reingelegt von ihm und habe eigentlich jetzt schon kein Bock mehr auf ihn...
Meine Schwester nimmt schon über 6 Monate welche und ich merke keinen Unterschied an ihr, außer dass sie aufgegangen ist wie ein Hefeteig. Das selbe Spiel bei meiner Cousine, verhält sich wie immer und hat stark zugenommen.
Zwei meiner Cousins haben auch Antidepressiva bekommen, beide nahmen sich das Leben.
Und dann soll ich welche nehmen? Nein danke!
Ich fühle mich zu gut für Tabletten. Meine Angst ist nur, dass das Arbeitsamt da was sagen könnte. Aber sie können mich doch nicht dazu zwingen. Gibt doch mit Sicherheit auch Therapiemethoden ohne Tabletten...
Ich würde mich über Eure Meinungen freuen.
LG
Tonja