Danke für den Vorschlag, lemonice73
mittlerweile ist mein Kopf ein einziges Karusell. Kann Gedanken nicht mehr abstellen und weiß schon nicht mehr wieviele Stunden ich um einzelne Sätze oder Szenen kreise. Der Abstand zu meinem Mann wird von meiner Seite aus immer größer. Je länger ich über alles nachdenke, um so unfassbarer wird es für mich, was er nach 30 Jahren Ehe getan hat. Er will die Ehe retten und versucht Wege zu finden. Ich sehe keinen Weg. Der Betrug wird uns immer belasten. Ich habe das Gefühl, dass es nur ein letztes Aufbäumen vor dem endgültigen Aus ist. Er geht zu einem Psychotherapeuten um mit der Situation fertig zu werden. Er sagt, er tut es für mich, obwohl er Angst davor hat. Er war
vor vier Jahren schon mal eine Zeit lang in Therapie, nach einer langen Phase des extremen Verdrängens. Damals hatte er sich von der Familie einfach nur abgekapselt. Diesmal hat er
zusammen mit diesem Verhältnis verdrängt. Ich sehe, dass sein Fremdgehen ein Teil seines Verdrängungsmechanismus ist, aber es hilft mir trotzdem nicht. In seiner Familie wurde niemals über irgendetwas gesprochen, was nicht völlig oberflächlich ist. Keiner konnte ein Problem ansprechen, ohne das man ihm sofort das Wort verboten hat. Als Teenager hat er seine Schwester mit aufgeschnittenen Pulsadern gefunden. Nicht mal darüber haben seine Eltern anschließend mit ihm gesprochen. Er ist aufgewachsen ohne jemals erlebt zu haben, das man Probleme bespricht und bewältigt. Er sagt, es ist wie ein Schalter, wenn die Probleme zu groß werden.
Er hat das Sterben seiner Schwester nicht ertragen und war in dieser Phase von mir allein gelassen und dann lief ihm diese andere Frau über den Weg. Sie hat ihre Welt über ihn gestülpt und er ist dankbar abgetaucht. Als sie mehr wollte, konnte er nicht mehr zurück, sagt er. Vom Verstand her begreife ich das alles. Aber mein Gefühl sagt ich solle gehen. Nicht weil ich ihn nicht mehr will, sondern weil ich ihn so nicht mehr will. Ist er durch diesen Schock endgültig
vom Verdrängungsmechanismus los? Ich kann ihn doch nicht in Zukunft ständig misstrauisch beobachten. Du siehst, ich weiß nicht mehr wo vorne und hinten ist. Vielleicht fällt noch jemandem weiß ein oder sie hat ähnliches erlebt. Was sagt eigentlich Mann dazu?
Hoffe auf weitere Beiträge
lasassa
Zzanina_12038159
- 25. Juli 2005
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- agafya_11866265
- In Betrogenalthea_12373198
An kruemel67
habe gerade deinen Beitrag gelesen. Was du über die Untreue deines Mannes schreibst ist schlimm. Meiner hat mich "nur" 4 Monate betrogen. Erfahren habe ich es durch die Polizei. Sie hat, wohl um Druck auszuüben, dass er seine Familie verlässt, einen Selbstmordversuch gemacht. Tabletten geschluckt und dann meinen Mann angerufen. Der hat dann den Rettungswagen alarmiert und seine Handynummer wurde zurückverfolgt. Er ist bei mir geblieben. Das ist jetzt fast drei Monate her. Manchmal denke ich, wäre er gegangen, ginge es mir vielleicht besser. Er sagt, er will bei mir bleiben und unsere Beziehung retten, bzw. wieder finden. Aber mein Misstrauen ist ihm lästig. Wenn ich in damit konfrontiere, reagiert er oft völlig ungehalten und sagt, dann, wir müssen uns eben doch trennen. Gehen tut er trotzdem nicht. Kontakt haben die beiden während dieser 4 Monate über einen Internet Chat. Wenn ich daran denke, dass er sich mit ihr geschrieben hat, während ich im Hause war, könnte ich kotzen. Wir sind 30 Jahre verheiratet und es gab bisher keinen Betrug in unserer Ehe. Er sagt, er ist geflüchtet. Wir hatten 2004 ein schlimmes Jahr. Wir verloren unseren geliebten Hund nach langem Kampf gegen Krebs, ich hatte einen körperlichen Totalzusammenbruch, seine Schwester,meine Freundin bekam Krebsdiagnose mit 0 Aussicht auf Heilung. Wir konnten sie nur in den Tod begleiten. Er hat alles verdrängt und sich in dieses Verhältnis geflüchtet. Kommt jetzt selbst damit nicht besonders gut klar. Damit, dass er selbst daran zu knabbern hat, damit hatte er nicht gerechnet. Ich möchte, dass er meine Wunden heilt, er beschäftigt sich, so empfinde ich es, die meiste Zeit mit seinen Wunden. Ich weiß nicht ob ich gehen soll. Eine funktionierende Ehe haben wir jedenfalls nicht mehr. Auch keinen Sex zur Zeit. Er meint, wir müssen uns Zeit geben und nicht aufgeben und ich möchte wie immer alles jetzt und sofort. Ich habe keine Ahnung mehr was richtig und falsch ist. Keine Orientierung. Dein Bericht ist irgendwie noch so optimistisch und fröhlich. Wie machst Du das?
lasassa - In sexlustlos.aroha_12163933
Wechseljahre intesiv leben
Hi tara,
bin 2004 auch in die Wechseljahre geraten und habe zur Zeit einen unbändigen Lebensdrang. Leider nicht geteilt von meinem Mann, der in einer absoluten Krise ist und die Lebenslust nicht teilt. Nach dreisig Jahren Ehe hat man irgendwie den Boden für sich alleine verloren, zumindest ist das bei mir so. Ich finde keinen Weg meine Lebenslust alleine auszuleben. Dein letzter Satz klingt so, als hättest Du einen Weg für Dich alleine gefunden. Kannst Du mit Tips helfen?
lasassa Gehen oder Bleiben
Hallo,
habe gerade einen eigenen Bericht geschrieben. Das Ergebnis von einer Ehe mit einem Mann wie Du ihn beschreibst. Ich bezeichne das als Verdränger. Sie haben keine Pläne, bzw. nur solange, bis man etwas aktiv dafür tun müsste. Sie kennen keine Probleme, weil sie sie nicht sehen wollen. Nicht ihre eigenen, nicht die unseren und auch keine gemeinsamen. Da es immer irgendwann mal Probleme gibt, muß man sie alleine lösen. Hoffentlich zu ihrer Zufriedenheit, sonst reagieren sie verschnupft. Wobei man ihre Zufriedenheit bitteschön riechen soll und nur ja nicht erfragen. Gespräche? Absolut nicht erwünscht. Nach dreisig Jahren Ehe aufgewacht, weil auch der größte Verdränger an manchen Dingen nicht vorbei kommt. Bei uns war es das Sterben seiner Lieblingsschwester und das wirtschaftliche Desaster einer Selbständigkeit eines Verdrängers. Und dann kam das Meisterstück: 30 Jahre Ehe und Familie und er sucht sich eine Geliebte wo er für Stunden alles vergessen kann.
Leider hat er jetzt sein Verdrängen können verloren und ist sehend. Familie zertrümmert von ihm, wirtschaftliche Existenz zertrümmert von ihm und seine Lieblingsschwester, die ihn auch noch teilweise großgezogen hat, ist gestorben.
Ohne ihn. Jetzt lässt er gar keine Gefühle mehr zu, weil er sie nicht erträgt.
Mein Rat für Dich: Freue Dich über deine neue Beziehung,Dein Mann hat 6 Jahre Zeit gehabt. Warte keine 30 Jahre wie ich. Immer mit Verständnis und Liebe. Wenn jemand verdrängt und nicht spricht, gibt es irgendwann soviel Müll, den Du nicht mehr alleine wegräumen kannst und dann erstickt man. Alleine.
Vielleicht ist es aber bei Deinem Mann doch anders. Wenn Du aber Ansätze von meinem Bericht in Deiner Ehe entdeckst, renne so schnell Du kannst.
lasassaHallo an Alle,
brauche dringend Hilfe. Habe im Jahr 2004 den totalen Supergau erlebt.
April:
Mein Hund, der über 10 Jahre immer bei mir war, stirbt an Krebs. Er fehlt mir sehr und ich kann seinen Tod nicht verarbeiten, sondern verdränge.
Juni:
Bekomme den totalen körperlichen Zusammenbruch mit Tinnitus auf beiden Ohren. 3 Monate ununterbrochene Übelkeit und Erbrechen, Tinnitus bleibt.
Juli:
Meine Freundin und Schwester meines Mannes bekommt Krebsdiagnose, fast aussichtslos.
Wir laufen zusammen los. Untersuchungen, Bestrahlungen, Eingriffe - wir stehen alles zusammen durch. Auch im Krankenhaus haben wir zusammen ein Zimmer. In unserem Krankenhaus geht es noch, aber in der Krebsklinik ist es für mich manchmal nahezu unerträglich. Bin nur noch selten zu Hause und für meine Familie nur noch sehr wenig da.
Mitte November:
In der Leber sind Metastasen, Behandlung kann nicht mehr fortgesetzt werden. Verzweiflung.
Ende November:
Nachts klingelt die Polizei bei uns und fragt nach meinem Mann. Ich erfahre, dass mein Mann ein Verhältnis hat und diese Frau sich versucht hat umzubringen. Sie hat Tabletten geschluckt und dann bei meinem Mann angerufen. Der hat anonym die Rettung gerufen und wurde dann von der Polizei ermittelt. Sie wollte erreichen, dass er seine Familie verlässt. Erzählt, er hätte das Sterben seiner Schwester nicht mehr ertragen und ich wäre überhaupt nicht für ihn dagewesen. Da wäre er in das Verhältnis geflüchtet. Er ist ein Verdränger, es passt.
Dezember:
Meine Freundin stirbt. Wir waren die letzten 8 Tage wieder im Krankenhaus. Es war furchtbar. Die letzte Nacht war Minute für Minute ein Kampf. Morgens ist sie ganz leise gestorben.
Ich kann keine Gefühle mehr an mich rankommen lassen. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich vermisse sie so sehr und kann mich kaum mit dem Gedanken, dass sie endgültig weg ist beschäftigen.
Meine Ehe ist kaputt. Mein Mann ist durch seinen eigenen Betrug kaputt gegangen. Er kann ihn sich nicht verzeihen.
30 Jahre Ehe und dann auch noch unter diesen Umständen.
Wir finden keinen Weg zueinander und auch nicht voneinander.
Wirtschaftliche Probleme tun ein Übriges.
Zur anderen Frau hat er keinen Kontakt mehr. Sie hat es bis vor einer Woche immer wieder versucht Kontakt zu bekommen.
Ich glaube ihm, dass er an dieser Beziehung nicht mehr interessiert ist. Aber ist auch nicht in der Lage mit mir eine Beziehung zu führen. Emotional völlig kalt und leer.
Kann ein Betrug auf seiten des Untreuen auch eine Beziehung kaputt machen, weil er nicht damit zurecht kommt? Ist es bei uns einfach zu viel? Oder traut er sich nur nicht zu gehen weil es da zuviele Schwierigkeiten gibt?
Der Text ist lange, aber ich hoffe, es liest ihn trotzdem jemand und antwortet mir. Möchte sogerne für 4 Wochen irgendwohin entfliehen. Wenn ich mich aber nur flüchte ohne dort eine Beschäftigung zu haben, halte ich das nicht aus.
Gibt es irgendwo soetwas wie ein "Auffanglager"?
lasassa