Hallo,
meine zweite Tochter ist im letzten November still geboren. Angeblich sind alle ganz bestürzt und betroffen. Aber ich fühle mich durch mein Umfeld ziemlich allein gelassen und bin enttäuscht von einigen Leuten. Meine Mutter und meine beste Freundin waren für mich da und natürlich (und Gott sei Dank) mein Mann. Aber das übrige Umfeld versucht mir und dem Thema Trauer aus dem Weg zu gehen. So haben wir zB ganz wenige Trauerkarten bekommen. Insbesondere aus dem Kollegenkreis gibt es bisher überhaupt keine Rückmeldung. Und ich muss jetzt bald wieder arbeiten gehen. Ich habe einer Kollegin/Freundin den Tipp gegeben, dass ich mir eine Karte von allen Kollegen gewünscht hätte/wünschen würde. Aber sie hat das ganz von sich gewiesen, fühlte sich glaube ich sogar angegriffen. Sie meinte dann, dass mich keiner der Kollegen ansprechen werde. Aber genau das tut mir ja weh. Als meine große Tochter geboren wurde, habe ich ja auch eine Karte bekommen (mit Glückwünschen). Und jetzt wird mein einschneidendes Lebensereignis einfach ignoriert. Meine Tochter ist tot und sie wird auch noch totgeschwiegen. Ich will jetzt mal außen vor lassen, dass meine Schwiegermutter mich bis heute auch nie auf ihre tote Enkelin angesprochen hat, dass sie den Namen meiner toten Tochter mir gegenüber noch nie erwähnt hat. Denn meine Schwiegermutter ist ein eigenes Thema- unser Verhältnis ist eh belastet und ich halte sie für gefühlsarm.
Aber wie gehe ich mit dem Kollegium um? Ich bin manchmal total wütend und stelle mir vor, wie ich dem einen oder anderen richtig patzig ins Gesicht sage, dass er ein schwacher Geist ist. Das werde ich natürlich nicht tun. Aber der Wiedereinstieg fällt mir sehr schwer. Gibt es eigene Erfahrungen?
Vvada_12940734
- 15. Feb 2016
- Beitritt 6. Feb 2016
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