Das hat mir geholfen.
Liebe opal,
ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine Antwort. Ich hab sie mir sehr aufmerksam durchgelesen und es tat mir "gut" mal die Gedanken der "andere Seite" zu sehen und zu lesen, es hilft beim Verstehen - zumindest soweit das möglich ist.
Wenn ich darf, würde ich gern noch ein bisschen was zur Vorgeschichte erzählen. Es soll keine Entschuldigung sein und auch kein Ansatz die Ex meines Freundes in einem schlechten Licht darzustellen, aber trotzdem finde ich diese Anmerkungen einfach wichtig. Vielleicht, weil ich tief in mir drin doch enorme Schuldgefühle habe und diese bisher weit weniger verarbeitet habe, als ich selbst von mir glaubte.
Ich war während unseres Kennenlernens ebenso in einer festen Beziehung. Wir lernten uns auch über meinen damaligen Freund kennen, der mit meinem jetzigen damals noch sehr eng befreundet war. Das war auch der Grund, weswegen wir uns oft sahen und es gab schon bald Ärger wegen der "Freundin vom besten Kumpel".
Wir lachten viel gemeinsam, hatten den selben Humor, aber ich wollte gar nichts von diesem verheirateten Mann. Wenn er da war, wars lustig, wenn nicht, wars auch gut.
Klar ... wir unterhielten uns ab und an per Mail, schrieben, sahen uns gelegentlich vor der Arbeit, da wir im selben Bus fuhren. Vielleicht war ich auch zu naiv, ich dachte mir gar nichts böses dabei. Ich war glücklich mit meinem Freund, er hatte Frau und Kinder, wir konnten uns sehr tiefgründig unterhalten, aber mehr - nö.
Vielleicht wars aber trotzdem schon eine Art emotionaler Verrat, ich weiß es nicht. Irgendwann kamen wir auch an den Punkt, an dem wir uns von unseren Problemen erzählten und er mir von der Eifersucht seiner Frau.
Eines Tages machte sie mir vor versammelter Mannschaft eine riesige Szene. Vielleicht wusste sie damals schon mehr als wir - keine Ahnung.
Ich brauch daraufhin den Kontakt zu ihm ab, ging ihm aus dem Weg und vermied es einfach. Es war mir zu doof und ich wollte nicht Schuld sein an Zoff zwischen den beiden.
Irgendwann sah man sich aber trotzdem wieder und wir beschlossen von nun an alle gemeinsam etwas zu unternehmen. Er mit Frau samt Kindern, mein Partner und ich. Aber selbst da bemerkte ich ihren puren Hass. Selbst wenn ich mit meinem Freund Hand in Hand lief wurde ich mit Blicken getötet. Wenn ich mit den Kindern spielte, wenn ich meinen "Kumpel" auch nur ansah. Sie hatte auch kein Interesse daran mit mir zu sprechen, mich kennenzulernen, obwohl ich es wirklich versuchte.
Sie blieb dabei, dass wir heimlich zusamen in die Kiste steigen würden.
In meinen Augen bemühte er sich sehr um sie, aber wieviele falsche Anschuldigungen muss man denn ertragen? Das hat doch nichts mehr mit Vertrauen zu tun, oder? Ich glaube, sie vertraute ihm einfach nicht mehr.
Irgendwann, viele Monate später, reichte er dann die Scheidung ein.
Mein Freund hatte längere Zeit zuvor aus verschiedenen Gründen (allerdings NICHT wegen des Kumpels, er sagte nämlich auch, dass die Frau meines Freundes übertreibe) ebenfalls die Beziehung beendet.
Verdammt, das klingt hier gerade alles wie eine Rechtfertigung. :shy:
Es ist nicht so gemeint, aber ich frage mich sehr oft, wo ich hätte aussteigen sollen? In dem Moment, in dem sie Eifersucht zeigte? Hätte ich fluchtartig das Zimmer verlassen müssen, wenn der Freund meines damaligen Freundes das Zimmer betrat? Nur, um eventuellem Ärger aus dem Weg zu gehen?
Hätte ich ihn im Bus ignorieren müssen?
Gut, ab und an der gemeinsame Kaffee bei irgendeinem Bäcker ... das hätte man sich sparen können, aber sonst?
Ach man..
Ob er mich mit irgendeiner Freundin betrügen könnte/würde?
Das weiß man nie.
Ich erlebe ihn aber im Umgang mit seinen Freunden und Freundinnen, aber auch beispielsweise meinen Freundinnen absolut okay und so, wie man eben mit Freunden umgeht.
Er hat mich damals genauso behandelt, als ich noch nicht seine Partnerin war. Ehrlich, mich stört das überhaupt nicht. Ich habe doch auch Freunde, die männlich sind und mit denen ich mich ab und an unterhalte, schreibe, ein Eis essen gehe.
Einfach ist das alles nicht..