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sorgenbrecher

  • 5. Feb 2022
  • Beitritt 31. Jan 2020
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  • Guten Abend,


    ich kann mich den meisten Kommentaren hier nicht anschließen, denn vieles ist Kaffesatzleserei. Ich selbst bin geschieden und mein Kind lebt bei der Ex-Frau - ich kann nichts Verwerfliches im Verhalten Deines Freundes sehen.
    Fakt ist, dass Dein Freund ein inniges, liebevolles Verhältnis zu seinen Kindern führt - positiv.
    Ebenso Fakt ist, dass er die Beziehung seiner Frau zum fremdgehenden Mann missbilligt - positiv und verantwortungsvoll. Denn Kinder gewöhnen sich schnell an die Lebenspartner der Eltern und die Skepsis Deines Freundes wäre berechtigt, welche Perspektive oder Chancen die beiden eigentlich haben. Zumindest hätte seine Ex die Kinder heraushalten sollen, bis das geklärt ist.
    Fakt ist, dass er von Außenstehenden befragt wurde, ob die beiden nicht doch noch eine Chance haben und dass diese Frage nicht von Deinem Freund ausging. Festzustellen ist, dass diese Art von Fragen bei getrennten Ehepartnern mit Kindern durchaus häufig vom Umfeld gestellt werden, manche denken sich nichts dabei, andere haben das Schicksal der Kinder im Kopf, weil Kinder nichts glücklicher machen würde: wenn beide Eltern wieder vereint sind im Haushalt. Sehr viel wichtiger ist, welch glaubhaften Eindruck er auf Dich macht: ob er mit der Ex abgeschlossen hat und gleichzeitig Dich liebt. Wenn Du das bejahen kannst, solltest Du an ihm festhalten und ihn unterstützen.
    Viel Glück!

  • Hallo,


    ich denke, Dein Absprungpunkt ist das hier und jetzt, Dein aktueller Freund, alles andere ist vorerst Wolkenkuckucksheim. Will sagen: die Gretchenfrage ist, ob Du mit Deinem Freund glücklich werden kannst, ob er Dein Mr.Right ist und diese Frage solltest Du für Dich isoliert beantworten. Wenn Du Dich gegen die derzeitige Partnerschaft entscheidest, hast Du mindestens eine Gewissheit für Dich geschaffen und alles andere, was kommt, ist Bonus.
    Natürlich könntest Du auch ein wer-ist-besser-Vergleich anstellen und danach entscheiden, aber damit läufst Du meines Erachtens Gefahr, Dich für den Falschen zu entscheiden und langfristig unglücklich zu sein bzw. mit der Ungewissheit was-wäre-gewesen-wenn klarkommen zu müssen.
    Viel Glück!

  • Hallo leilaloala,


    aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Zuneigung für den eigenen Mitarbeiter einhergeht mit innerer Zerrissenheit. Und es deswegen, von der individuellen Schüchternheit abgesehen, schwer fällt, mit seinen Untergebenen näher in Kontakt zu treten:
    -Reputation: es wird seiner und vor allem Deiner nicht gut tun ("nutzt seine Situation aus", "schläft sich hoch)
    -Leistungsbeurteilung: ein Geschmäckle wird immer bleiben ("nur weil sie die Freundin vom Chef ist...!)
    -Trennung: einer von beiden leidet immer mehr bei einer Trennung und meist ist das Klima nie wieder so neutral wie vorher


    Auch wenn in Deutschland kein Arbeitgeber eine Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter sanktionieren kann, gibt es das ungeschriebene Gesetz "Don't f... in the company". Dies wird, wenn er ein reflektierter Chef ist, in seinem Kopf und somit seinem Verhalten Dir gegenüber eine Rolle spielen.
    Viel Glück!

    • Hallo,



      ich denke, wie der Fall geschildert wird, gibt es kein schwarz oder weiß: der Mann muss sich entscheiden zwischen der Ehefrau, die er (wahrscheinlich) liebt und dem Kind, das ihm (offensichtlich) nicht gleichgültig ist. Jeder, der sich in die Situation hineinversetzen kann, wird nachempfinden, dass dies keine einfache Entscheidung ist. Höchstens kann man dem Vater vorhalten, warum er sich nicht von einer Frau trennt, die ihn vor solchen Tatsachen stellt. Es ist jedoch zu einfach, als Außenstehender darüber zu urteilen, Liebe lässt uns Dinge tun, die oft nicht rational erscheinen. Und nicht selten ist das gut so.
      Und

      • gad_19316434

        Es gibt etwas, was ich nicht verstehe: wenn Du trägst Schuld daran trägst, dass er sich distanziert hat, dann wäre das Ergebnis ein langfristiger, schleichender Effekt. Inkl. Oscar Dir die beste Hauptrolle. Oder es ist etwas vor kurzem passiert, was ihn völlig aus der Bahn geworfen hat. Mag sein, dass er impulsiv ist, aber er ist nach Deinen Worten auch vernunftbegabt: 5 Tage sind, wie Du sagt’s, einfach zu lang. Was ist vor kurzem passiert? Kann eine andere Frau im Spiel sein?

        • Hallo lisa4507,



          ist Dein Freund ein grundsätzlich sprunghafter, wechselhafter Mensch?
          Zudem: habt ihr in der Vergangenheit immer offen, ehrlich, direkt über eure Gedanken sprechen können? Oder war er in dieser Hinsicht eher verschlossen, introvertiert?
          Zumindest scheint seine Erkenntnis, dass vieles keinen Sinn mehr macht und er eure Partnerschaft stark in Zweifel zieht, keine Eintagsfliege zu sein.
          Damit stellt sich die Frage, wie lange er mit diesen Zweifeln schon schwanger gegangen ist und wie tief, entschlussstark seine Gedanken sind.
          Alarmierend ist auf jeden Fall die Wortlosigkeit auf der einen, das genervte, abweisende Verhalten auf der anderen Seite: es klingt so, als hätte er seine Entscheidung getroffen, dabei aber unwillig oder -fähig, Dir in dem Punkt den respektvollen Umgang entgegenzubringen, den er Dir nach all dem, was Du eingebracht hast, schuldet.
          Es ist klar, dass Du nicht aufgeben kannst, wenn Du nicht weißt, wo er konkret steht - ich glaube, eine Paarberatung könnte helfen, das herauszufinden. Sofern Du schaffst, dass er daran teilnimmt.
          Viel Erfolg!

          • Mir kommt es so vor, als dass Du ebenfalls nicht weißt, was Du willst. Zumindest könnte er das aus Deinem Verhalten herauslesen. Es ist das Eine, Freiraum zu benötigen, Zeit für sich und Hobbys, Freunde, etc. zu beanspruchen. Jedoch ein anderes Thema ist, wie man sich in der gemeinsamen Zeit verhält. Freiraum zu geben ist ja nicht gleichbedeutend mit distanziertem, unterkühltem Verhalten in der Zeit des Zusammenseins.
            Unsichere, sehr verletzbare Menschen neigen dazu, sich nur dann fallen zu lassen, wenn sie sicher sind, aufgefangen zu werden. Ständige Streitereien können auch die Angst schüren, verlassen zu werden. Er scheint, wie Du beschreibst, hin und hergerissen: die Beziehung schlecht reden, um flüchten zu können (Weg des geringsten Widerstandes), andererseits scheint er nicht so einfach von Dir loszukommen.
            Möglich, dass er sein Verhalten ändert, wenn Du ihm mehr Sicherheit gibst.
            Ein anderer Punkt ist, warum ihr ständig gestritten habt - Enge ist meist nicht die Ursache, sondern verstärkt lediglich die Differenzen, die grundsätzlich vorliegen wie unter einem Brennglas. Vielleicht liegt hierin die Lösung für euer Dilemma.
            Viel Erfolg!