Bis zu meinem 18ten Lebensjahr habe ich zu Hause gelebt, was aber nie mein zu Hause war. Das habe ich erst spät begriffen.Ich wurde jahrelang misshandelt. Misshandelt in dem Sinne von brutaler Gewalt,Drohungen und Morddrohungen. Es wurde mit dem Fleischhammer auf meine Bettkante geschlagen und ich bekam Todesangst.Und das nur weil ich abends gern mit meiner jüngeren Schwester redete. Dann stand man mit einem dicken Plastiktennisschläger vor der Tür und drohte, gleich passiert was. Und man prügelte mich gegen den 2 Meter grossen Wohnzimmerschrank und wollte mich rauszerren, weil ich abgehauen bin. Und meine Eltern waren nicht betrunken.
Irgendwann fing ich an, mich zu Ritzen. Etwa mit 18. Ich fuhr eines Tages heimlich zur Hausärztin. Ich wusste, dass sie mir nur noch helfen kann. Als sie auch die älteren Narben sah, ließ sie mich nicht mehr gehen. Ich wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Jedoch kam ich immer wieder zurück zu meinen Eltern. Das ging immer weiter und wurde immer schlimmer, bis ich Selbstmordversuche startete. Ich kämpfte mit allen Mitteln, um von zu Hause weg zu kommen. Ich war über ein halbes Jahr in der Psychiatrie. Ich wurde vor meinen Eltern geschützt, durfte nicht mehr zurück. Jetzt wohne ich im Wohnheim und ich führe wieder ein ganz normales Leben. Ich bin ein freier Mensch und es geht mir gut. Mein Leben macht wieder Sinn und es macht Spass. Ich habe viele Bekannte.