Seid gegrüßt!
Vorweg, nein, das ist kein Fehler! :D
Mir fiel vor einigen Tagen ein, dass ich damals in absoluter Not hier Hilfe gesucht habe. Leider ist alles ziemlich eskaliert, so dass ich nicht mehr zum Schreiben kam.
Ich dachte mir nun, dass es doch als Chronistenpflicht witzig wäre auch Mal fast zwei Jahre später zu erzählen wie es weiter ging.
Den Beitrag schrieb ich ja damals am 13.03.2023 hier. Die Trennung war am 10.03.2023. Meine Worte scheinen mir sehr fremd, auch wenn ich mich an sie erinnern kann.
Die ganze Angelegenheit wurde dann noch richtig eklig. Innerhalb der ersten Tage, also der Zeit der Beiträge hier, verhielt sich meine Ex noch sehr neutral. Sie war sogar glücklich, vermutlich weil sie endlich den Mut hatte sich zu trennen.
Ich meinte von Anfang an, dass ich die Trennung natürlich aktzeptiere und hoffe, dass wir das alles vernünftig klären können. Tief in mir drinnen wusste ich vermutlich, dass es die richtige Entscheidung war und unsere Beziehung schon lange tot war.
Allerdings verwandelte meine Ex sich dann relativ schnell. Es wurde schnell klar, dass sie absolut keine Ahnung hatte was nun passieren soll. Sie hatte nicht einen Millimeter weiter gedacht als die Trennung.
Als ich sie darauf ansprach fing sie plötzlich an beleidigend und ausfallend zu werden. Etwas war in den sechs Jahren zuvor nur passiert ist. Ich habe mich später viel mit dem Thema beschäftigt und einiges dazu gelernt.
Sie wurde richtig unausstehlich und Gaslighting ist hier der richtige Begriff. Wir wohnten ja zusammen und ein Zusammenleben war absolut nicht mehr möglich. Sie log permanent und war die meiste Zeit auswärts.
Mein Leben bestand damals aus: aufstehen, zur Arbeit gehen, nach Hause gehen, dort mit Kopfhörer am Laptop sitzen und Wohnungen suchen. Mehr nicht.
Sie drehte alles herum und gab mir die Schuld und Verantwortung für alles. Sie erfand ständig Sachen die ich irgendwann mal vor Jahren gesagt hätte, was einfach nicht wahr war.
Ich solle mir eine Wohnung suchen und gefälligst abhauen.
Gleichzeitig solle ich keine Wohnung suchen, weil dann würde sie ja alleine in der teuren großen Wohnung zurückbleiben.
Es wurde immer verrückter.
Manchmal sagte sie zu mir, dass sie heute zu Hause bleibt und schlich sich dann, während ich auf Toilette war aus der Wohnung ohne mir was zu sagen. Ich war auch recht schnell überall geblockt bei ihr. (Nochmal zur Erinnerung : fünf Minuten vor der Trennung standen wir noch lachend in der Küche, es war nichts vorgefallen).
Einmal machte sie nur ihre Wäsche an, schlich sich aus der Wohnung und war eine Woche nicht da oder erreichbar. Einmal kam sie nachts um 2 nach Hause, riss die Tür auf, schrie mich an, ob ich schon eine neue Wohnung hätte und ging dann wieder. Wohin ging mich natürlich nichts an.
Kurz zum Kontext: ich habe keine Familie mehr. Niemanden. Damals hatte ich nur einen einzigen Freund. Das war alles. Und diese hochtoxische Beziehung. Ich hatte für diesen Menschen soviel (!!!) geopfert, wortwörtlich Geld verbrannt und Zeit. Habe ihre Uni Arbeiten geschrieben, bin wegen ihr in sechs Jahren vier Mal umgezogen, habe tausende Stunden da gesessen und mir ihre Probleme angehört.
Ich habe ihr niemals etwas getan, wurde niemals laut, bin nicht fremdgegangen oder irgendwas dergleichen was ihr Verhalten rechtfertigen würde.
Das mag absurd klingen, aber ich habe Monate gebraucht das zu begreifen. Dass das alles nicht in Ordnung war wie sie sich verhalten hat und ironischerweise noch immer tut, aber dazu gleich.
Durch einen absoluten Zufall bekam ich eine Wohnung, also genau das was sie ja wollte. Dem folgten noch größere Ausraster von ihr. Eines Abends hat sie mich mal wieder beleidigt, ich sei ein kranker Psycho und was weiß ich nicht alles. Darauf meinte ich nur ruhig, dass sie ein armseliger kranker Mensch sei. Darauf hat sie mit zwei Tassen nach mir geworfen aus zwei Meter Entfernung, die mich nur knapp verfehlt haben. Sie fegte die Scherben dann auf und sagte nur sowas "Das kannst du nun jeden erzählen! Dass ich die böse bin!"...
An sich stellte sie sich durchgehend als Opfer hin, obwohl ich es doch war der alles verloren hat. Alles geschah wie sie wollte. Die Trennung, mein Auszug. Zu allem sagte ich "ok". Und dennoch rastete sie immer wieder aus.
Die Aufteilung der Möbel war das nächste. Sie änderte permanent ihre Meinung. An einem Tag war sie normal, am nächsten Tag stritt ich mit ihr vier Stunden darüber, dass ich einen der zwei Wäscheständer mitnehme, sie wolle gern beide haben. An sich tat sie die ganze Zeit so, dass ich am besten einfach vom Erdboden verschwinden soll. Als wäre das alles meine Idee gewesen. Sie hat gar nicht verstanden, dass diese Wohnung ja auch vier Jahre mein Heim war. Ich kann nur nochmal wiederholen: es war völlig verrückt.
Das ging auch nicht spurlos an mir vorbei. Ich brach weinden beim Hausarzt zusammen, bekam sehr starke Schlafmittel. Ich hatte Monate mit PTBS zu tun. Zitterte oft, erschrak mich am Tag gefühlt vierzig mal. Schlafen konnte ich Monate nicht. Fing wieder an Bier zu trinken nachdem ich vorher 1 1/2 Jahre trocken war.
Auch etwas was mich sehr verletzt hat: sie meinte ich sei ein dämlicher Alki und dass die 1 1/2 Jahre, die ich ja trocken war, Sport gemacht habe usw. "nicht zählen", ja ich mir das sogar "einbilden würde, das stimme ja gar nicht" (Gaslighting).
Es wurde vom Tag zu Tag schlimmer. Zwischen Schlüsselübergabe und Umzug waren es drei Tage. Sie drehte nochmal endgültig frei. Am Tag meines Umzugs war sie da (half natürlich nicht), meckerte ständig mich und meine Helfer an. Ich weiß noch wie die sie beide sahen und dann unten im Auto zu mir meinten "Die ist so verrückt, wir müssen sich da sofort rausholen!". Das taten wir auch, während sie schimpfend daneben stand. Später fand ich heraus, dass sie mich auch beklaut hat und an meine grpackten Sachen ging.
Wichtig für später: es gab noch Zeug, dass ich später abholen wollte, weil einfach kein Platz war. Ein paar Regale, Blu-rays, paar Bücher. Sie willigte ein. Alles Sachen die zu 100% mir gehören.
Ich zog aus und wohne seitdem in einer kleinen Einraumwohnung. Heute ist es mega und ich finde sie richtig gut. Damals hatte ich: eine Stehlampe, einen Tisch, ein Stuhl, Bücher, Klamotten. Geschlafen habe ich Wochenlang auf einer Luftmatratze. Mit 34. Ich hatte einfach kein Geld, obwohl ich arbeiten ging. Ich musste aber alles neu kaufen und hatte wie gesagt niemand der mir hilft, abgesehen von einem Kumpel. Auch hatte ich zuvor ja soviel in dieser dämliche Beziehung verbannt.
Das führte dazu, dass mein Umzug im Mai 2023 war und ich erst im Mai 2024 grüne Zahlen auf dem Konto hatte. Heute geht es mir finanziell so gut wie noch nie.
Nach dem Umzug gingen ihre Beleidigungen weiter. Sie entblockte mich, schrieb sowas wie "alles deine Schuld!" und blockte mich dann wieder.
Es mag absurd klingen und es zeigt auch wie krank toxisch diese Beziehung wirklich war, aber ich habe sie im Sommer 2023 wirklich vermisst. Bis zur Trennung war sie ja mein Leben, alles was ich hatte. Das war falsch, wie ich heute weiß. Dennoch bleibt es bei: ihr Verhalten ist nicht zu entschuldigen.
Im Sommer 2023 kamen die ersten Rechnungen der alten Wohnung zu mir und sie weigerte sich ihr Anteil zu bezahlen. Ich kam ja auch gar nicht an sie heran, weil überall geblockt. Erst als ein gemeinsamer Bekannter sie auch anschrieb überwies sie mir (nicht mal die Hälfte) von ihrem Anteil.
Wie erwähnt hatte ich aber noch Zeug bei ihr...aber ich konnte sie ja nicht erreichen. Dennoch habe ich gerade die Möbel sehr dringend gebraucht, da ich ja in einer leeren Wohnung gehaust habe.
Ich schriebe ihr im Herbst 2023 innerhalb von 8 Wochen vier Postkarten mit "Die Trennung war richtig, aber bitte bitte gib mir meine Sachen!" - es kam keine Reaktion.
Bis es zum großen Finale kam, Oktober 2023.
Ich ging hier im Supermarkt direkt neben meiner neuen Wohnung einkaufen und sie wusste, dass ich da ja nun wohne.
Es war ein Freitag. Ich stand am Kühlregal und sah sie aufeinmal hereinkommen - in Begleitung. Es war der berühmte Arbeitskollegen um den ich mir keine Gedanken machen soll. Sie hielten Händchen. In der Sekunde war klar: alles was sie mir erzählt hat bei der Trennung war gelogen. Also vonwegen "ich will mein Leben neu für mich aufstellen" und so ein Quatsch.
Später fand ich recht schnell heraus, dass sie in Grunde einfach seit Oktober 2022, als sie die neue Stelle angetreten hat, mit ihm angebändelt hat - und sehr sicher ist sie auch schon fremdgegangen, als sie mir noch im Januar/Februar 2023 erzählt hat, dass sie mich liebt usw. Vermutlich ist das auch eine Erklärung für ihr krankes Verhalten. Sie wollte mich schnell aus ihrem Leben haben und aussperren, damit sie sich nicht rechtfertigen muss warum sie monatelang gelogen hat.
Was dann geschah war wie ein Fiebertraum. Die zwei entdeckten mich und wurden panisch. Sie ist dann aus den Supermarkt gerannt (! sie war da Mitte 30) und er hat sich vor mir versteckt, obwohl er übrigens mindestens ein Kopf größer ist als ich.
Ich kam aus dem Lachen nicht mehr heraus. Es war einfach alles gelogen. Alles. Sie ist einfach fremdgegangen und dann Warmwechsel. Ich habe alles verloren deshalb.
Und wer jetzt denkt das wäre alles, nein. Der finale Punkt kam 10 Tage später. Mir ging es ironischerweise sehr gut, weil mir die Erkenntnis darüber wer sie wirklich ist, es sehr leicht gemacht hat sie doof zu finden und abzuschließen.
10 Tage später bekam ich aber einen Brief von einem Anwalt. Ich solle sofort aufhören meine Ex zu stalken, oder ich würde eine Strafanzeige bekommen. Man bezog sich auf die Postkarten (in denen ich ja um MEINE Möbel bat) und das zufällige Treffen bei dem klar wurde, dass sie gelogen hat. Mehr ist ja nicht passiert.
Der Brief hat mich nochmal raus gehauen und der ganze Winter 2023 war sehr düster. Ich habe sehr viel Alkohol getrunken und war völlig kaputt. Hatte böse Gedanken.
...und dann kam der Wandel ab Mitte 2024.
Ich geh seitdem wieder zur Therapie, habe viele Bücher zum Thema Beziehungen gelesen, habe mich weit und breit mit dem Thema beschäftigt. Eine Antwort auf "warum so?" habe ich zwar noch immer nicht und wird es auch nie geben, aber ich finde mich klüger was das angeht als je zuvor im Leben. Ich war auch viel in Foren aktiv ähnlich diesem hier. Lernte so tolle Menschen kennen, Freunde sogar.
Mein ganzes Leben blühte auf. Ich machte mit Mitte 30 meinen Uni Abschluss nach, bekam eine Beförderung, habe heute soviele tolle Menschen in meinem Leben wie noch nie.
Ich weiß aber auch wer ich bin und was ich will. Pass auf mich auf. Kenne meine Vergangenheit (Trauma).
Sommer 2024 hatte ich sogar wieder so etwas wie eine Liaison, die aber in gemeinsamer Entscheidung beendet wurde - alles fein für beide.
Mein Umgang mit Alkohol hat sich wieder verbessert, ist aber noch immer nicht gut. Das gehe ich nun an. Auch habe ich wieder mit Sport angefangen.
Ich überlege auch in naher Zukunft umzuziehen. Die Welt steht mir offen und ich habe keine Verpflichtungen.
Ich schau glücklich und zielstrebig ins Leben und freu mich auf die Zukunft!
Meine Ex lebt das Leben einfach weiter wie vorher. Es hat sich absolut gar nichts geändert. Sie hat mich einfach ausgetauscht. Sie meinte in der Trennung, dass sie unbedingt ausziehen möchte, spätestens in drei Monate. Heute sind es zwei Jahre und sie wohnt noch immer dort, wie ich hörte. (Über zehn Ecken, gemeinsame Bekannte)
Es ist aber noch immer verrückt der Gedanke, dass sie da sitzt mit meinem "Nachfolger", auf meinem Sofa sitz, in meinen Fernseher schaut, der in meinen Regalen steht und dort meine blurays guckt - und dabei kein Problem hat das so zu machen.
Was ein Mensch...
Dezember 2024 ging ich durch die Stadt spazieren und fand in einem öffentlichen Bücherschrank ein paar Bücher - es waren meine Bücher mit meinen Anmerkungen. Die hatte ich teilweise gekauft als ich 18 war, also 2007. Wir kamen zusammen 2018. Sie warf also lieber mein Zeug weg, als es mir einfach zu geben.
Eine Sache gibt es nur die ich dabei auch nicht verstehe: sie und ich waren damals in einer Klasse und hatten auch so viele gemeinsame Freunde.
Jeder von den und ich meine wirklich JEDER - hat sich von ihr abewandt, grüßt sie nicht mehr. Meine Freunde, die vorher auch ihre Freunde über Jahre waren, verabscheuen sie noch mehr als ich es je tun könnte. Es meldeten sich sogar Freundinnen von ihr, die nichts mit mir zu tun haben und sagten, dass sie ihr Verhalten unfassbar mies fanden.
Mir geht nicht nicht ganz in den Kopf was sie davon nun hat, denn alles wie es jetzt ist hätte auch so sein können, ohne ihr ganzes Drama und den ganzen Schachsinn den sie abgezogen hat. Auch wäre es ja ein einfaches für sie sich zu entschuldigen, mir kommentarlos meine hunderte Euros zu überweisen, was weiß ich. Aber sie denkt vermutlich noch immer, dass sie in der Geschichte das Opfer ist...
Wer bis hier hin gelesen hat: danke!
Wer in einer Trennung steckt, sich gerade mies fühlt, dem möchte ich sagen: ja, eine Trennung kann schlimm sein. Ich habe alles verloren.
Aber es geht weiter. Es ist eine Zäsur und es liegt an dir selbst wie du weitermachst. Eine Trennung ist auch die Möglichkeit für einen Neuanfang und nicht selten ist das Neue besser, als das alte. Man will es nur nicht wahrhaben.
Liebe Grüße!
PS: ich werde über das Wochenende hier ab und an mal reinschauen, falls jemand Rückfragen haben sollte :)