Hallo,
Ich bin 23 Jahre alt und sitze gerade vor einem großen Scherbenhaufen.
Mein Freund hat sich von mir getrennt. In 1.5 Jahren Beziehung habe ich es geschafft, ihm zwei mal fremd zu gehen.. Beide male mit dem selben Typen und beide Male unter extremen Alkoholeinfluss. (Extrem bedeutet beide Male Filmriss) Er hat mir das erste mal verziehen, und jetzt ca. ein Jahr später natürlich nicht mehr.. Ich kann es nachvollziehen. Sein Vertrauen muss jetzt voll und ganz verschwunden sein.
Ich weiß dass Alkohol keine Ausrede oder Entschuldigung ist. Aber dennoch hätte ich meinen Freund im Leben nicht nüchtern oder auch nur angetrunken betrogen.
Der Alkohol ist bei mir so eine Sache - wenn ich trinke, dann überschreite ich oft ein Limit und wenn das überschritten ist dann ist es zu spät. Dann trink ich weiter und weiter bis zum Erbrechen bzw. auch bis zum kompletten Black Out. Das war sowohl beim ersten mal der Fall als auch jetzt beim zweiten Mal. Hinzu kommt, dass dieser Typ bekannt dafür ist, dass er es bei stark betrunkenen Mädels nahezu darauf anlegt. (Damit will ich mich nciht aus der Verantwortung ziehen, natürlich gehören immer zwei dazu)
Als mir mein Freund das erste Mal verziehen hat, habe ich viele Fehler gemacht. Schnell war das was geschehen ist unter den Teppich gekehrt und wir lebten weiter als wär nie etwas passiert. Das heißt, ich habe auch keine großen Veränderungen an mir selbst angestrebt. Habe auf Partys weiterhin getrunken, hab den Kontakt zu dem Typen nicht komplett abgebrochen usw.
Dann ist es schließlich noch einmal passiert.. Wieder war ich auf einer Party auf der derjenige auch war. Und wieder habe ich einen kompletten Filmriss. Und wieder ist da was gelaufen.
Ich hab es meinem Freund wieder gebeichtet. Ich bin kein Fan von "Nichts sagen, das tut ihm nur weh und erleichtert ja nur mein Gewissen". Wir haben uns damals geschworen - wir sind ehrlich zu einander. Ich habs ihm gesagt, er hat es auch fast geahnt.. Und nun ist natürlich Schluss. Kann ich ihm nicht verübeln. Ich fühl mich schrecklich und das habe ich auch verdient.
Aber es macht mich so unendlich traurig und wütend auf mich selbst dass ich erst JETZT verstehe, was ich radikal ändern muss - und letztendendes auch ändern will! Punkt 1 ist ganz klar der Alkohol: mich widert der Gedanke daran nur so an, weil er mir so unendlich viel zerstört hat. Ich weiß was er bei mir anrichtet, ich weiß dass ich damit nicht umgehen kann. Der Alkohol wird absofort keine Rolle mehr in meinem Leben spielen. Hinzu kommt natürlich der komplette Kontaktabbruch zu diesem Typen. Dazu war ich damals nicht bereit. Ich habe mir immer vorgemacht dass wir ja Freunde sind und da ist das nicht so leicht. Das war Quatsch. Wir sehen uns wenn überhaupt ca. 6 mal im Jahr und auch nur in Verbindung mit einem Verein. Nun bin ich soweit, viel zu spät, aber ich werde auch diesem Verein und damit dieser Person den Rücken kehren. Auch das hat mir nun zu viel zerstört. Ich weiß was viele denken und was leider mit Sicherheit mein Freund denkt: Wenn es jetzt schon 2 mal passiert ist, dann wird es auch ein drittes mal passieren. Doch dem ist nicht so. Schon allein weil ich nicht mehr unter Alkoholeinfluss stehen werde weil ich das schlicht und einfach nicht mehr WILL. Aber er ist nahezu durch mit mir. Ich kriege bis jetzt keine Chance mehr von ihm das alles zu beweisen und das macht mich unendlich traurig. Ich bin mir sicher, er wäre der Eine gewesen.
Lange Geschichte. Aber was sagt ihr dazu.. Würdet ihr unter diesen Umständen der Liebe noch eine Chance geben? Dass die Liebe beiderseits noch vorhanden ist, da bin ich mir sicher, da wir beide richtig stark leiden..
Ich würde es ihm so gerne beweisen und zeigen, was er mir bedeutet, was ich für ihn tun werde und dass ich es jetzt - im Gegensatz zum ersten mal - richtig in die Hand nehmen werde.
LG, Sini