Ich würde meinem besten Freund ...
vermutlich nichts sagen.
Es hat für mich nichts mit Schwäche oder Feigheit zu tun, sondern ich möchte nicht in sein Leben gewissermaßen schicksalhaft eingreifen. Ich weiß ja nicht, wie sich sein Leben entwickelt oder entwickelt hätte, wenn ich den Mund gehalten hätte. Es könnte gut gehen und vielleicht wäre er mir dankbar, wenn ich etwas gesagt hätte, aber vielleicht wäre es auch besser gewesen, den Mund zu halten, weil ich da einen Prozess in Gang gebracht habe, den so niemand wollte.
Sehr schwierig, aber ich denke, dass es mir nicht zusteht.
Wenn er mich denn später darauf anspräche, wieso ich denn nichts gesagt hätte, obwohl ich es wußte, würde ich ihn genau diese gerade beschriebenen Überlegungen schildern und erwarten, dass er meine Sichtweise akzeptiert und sie mir nicht nachträgt.
In Deinem post merke ich, dass es Dir schwer fällt, das Wasser zu halten, sprich diese Information für Dich zu behalten, aber park sie erst einmal bis Du einen Weg für Dich gefunden hast. Ich denke, das Einzige, was Dein Freund später von Dir verlangen kann, ist, dass Du Dir darüber ausführlich Gedanken und eine Entscheidung nicht leicht gemacht hast. Zu welchem Ergebnis Deine Entscheidung nun führt, weiß vorab keiner. Du kannst völlig falsch liegen mit Deiner Einschätzung. Für mich wäre aber nur wichtig, dass Du sie nicht leichtfertig getroffen hast (so nach dem Motto 'Mal schauen, was da rauskommt').
LG
Larsen