Hallo ihr Lieben,


ich bin in der 6. Woche schwanger und hin und her gerissen, was ich tun soll.
Mein Sohn wird bald 2 Jahre alt. Mein neuer Partner ist erst seit 5 Monaten an meiner Seite und eine Schwangerschaft war jetzt noch nicht geplant. Er war genau so überrumpelt wie ich von der Schwangerschaft, wobei momentan noch wenig Freude zu spüren ist...


Meine Probleme:
1.) Unsere Eltern kennen sich noch nicht. Generell kennt ihn irgendwie noch kaum einer aus meinen Kreisen.
2.) Ich studiere noch und es ist ein sehr sehr sehr ungünstiger Zeitpunkt in dem das Kind geboren werden würde und würde mich etwa 1-2 Jahre in meinem Studium zurückwerfen. (Momentan bin ich schon 2 Jahre wegen meines Sohnes über der Regelstudienzeit!)
3.) Finanziell würde es jetzt kaum noch ausreichen, wenn ein zweites Kind dazu käme.
4.) Der Job meines Partners steht momentan auf der Kippe.


Andererseits:
1.) Wir wollten in 1,5 - 2 Jahren eh mit der Familienplanung weiter machen.
2.) Ich habe das Gefühl er ist der Richtige.
3.) Ich fühle mich psychisch einem Leben als Zweifach-Mama gewachsen.


Ich weiß einfach nicht was ich jetzt tun soll, weil dieses hin und her emotional einfach ganz viel an der eigentlichen schönen Nachricht der Schwangerschaft zerstört... die letzte Woche fragte ich mich, ob ich dem wirklich gewachsen wäre und diese Situation verantworten könnte und komme einfach zu keinem Ergebnis. Ich weiß, dass ich hier niemanden finden werde, der für mich eine Entscheidung treffen kann, aber von Außen betrachtet könnt ihr mir vielleicht etwas helfen selbst einen Weg zu finden...

    Frag dich doch mal aus der Sicht des Babys. Warum hat es dich als Mama rausgesucht? Warum war diese Entscheidung gut oder nicht so gut?

    Also wegmachen... Dann in 2 Jahren neu, finde ICH nicht schön.


    Weiß auch nicht ob das eine Beziehung aushält.


    Meinst du, du wurdest das psychisch verkraften?


    Du hast ja dein erstes Kind vor Augen.


    Kannst du sein gesundes Geschwisterchen weg machen, nur weil es grade nicht passt...?

    Hallo butterblume :)


    verstehe, dass du gerade total ratlos bist. Damit hast du offenbar gar nicht gerechnet... das braucht doch alles erst Zeit, um richtig realisieren zu können, was jetzt ist. Und es muss einfach alles gut durchüberlegt werden, wie’s denn nun weitergehen kann.


    Deine Hin und Her-Gedanken kann ich total nachempfinden. Und klar ist die Freude verhalten, es kommt einfach viel zu plötzlich.


    Ich find’s jedenfalls gut, dass du hier mal alles aufgeschrieben hast, was dir jetzt dauernd so durch den Kopf geht. Und du wirkst super strukturiert, wie du alles so schön für dich sortiert hast. Dein Bauchgefühl sagt dir, dass dein neuer Partner der Richtige ist. Und du kannst es dir auch vorstellen Zweifach-Mami zu sein. :super:


    Echt stark, wie du das Studium mit deinem kleinen Sohn hinkriegst. Das erfordert ganz bestimmt großes Organisationstalent. Wie machst du das denn? Hast du Helfer? Deine Eltern vielleicht?


    Also..., gib dir erstmal Zeit. Du hast Möglichkeiten, wie du auch mit zwei Kindern dein Studium und alle deine Pläne hinkriegen kannst. Lass dich gut beraten!


    Es soll sich einfach für dich „richtig“ anfühlen. Du kennst deine Kraft und Energie am besten und hast, glaube ich, ein feines Gespür für dich selbst!


    Und wenn du kannst, dann nimm dir auch immer wieder kleine (Gedanken-)Pausen. Vielleicht mit einem Spaziergang oder sonst was, das dir gut tut - einfach etwas, bei dem du entsapnnen und zur Ruhe kommen kannst.


    Herzliche Grüße,
    von Viola

      erma_989477

      Dankeschön für deine lieben Worte Viola,


      ja ich habe meine Eltern und Großeltern als Unterstürtzung, wobei meine Eltern beide in Schicht- und Montagebetrieben arbeiten und meinen Großeltern wegen des Alters nicht mehr allzu viel zugemutet werden sollte...


      Ansonsten war es wirklich sehr sehr plötzlich diese Nachricht zu bekommen. Direkt vor der Prüfungszeit hat mich das ganz schön aus der Bahn geworfen. Wo ich eigentlich die Konzentration fürs Lernen bräuchte, kreisen nun die Gedanken um die Zukunft und das in mir wachsende Baby. Ein Beratungsgespräch bei meiner Universität habe ich schon vereinbart und ich hoffe, dass es mir helfen wird.
      Leider kommen nun auch die ersten Symptome einer Schwangerschaft auf wie Kreislaufprobleme, Übelkeit und auch mal die ein oder andere Heißhungerattacke. Von meiner ersten Schwangerschaft ist mir das noch sehr gut im Gedächtnis geblieben.


      Ich halte dich auf dem Laufenden :)


      Liebe Grüße
      Butterblume

      Hallo liebe Butterblume,


      superschön, dass du deine Eltern und Großeltern hast. Bestimmt tun Sie alle ihr Möglichstes um dich zu unterstützen damit du dich auf dein Studium konzentrieren kannst. ...und jetzt das. :-/


      Klar, nimmt die jetzige Situation nun dein ganzes Denken ein und verunsichert dich natürlich, ob dein Studium dann mit zwei Kindern weiterhin so gut klappen kann.


      Ich hoffe bei der Studienberatung bekommst du alles, was dich gerade so runterzieht und sorgt, hilfreich beantwortet. Nach meiner Erfahrung sind die Unis ja meistens sehr kinderfreundlich und kommen schwangeren Studentinnen sehr wohlwollend entgegen.


      Was studierst du eigentlich? Kannst du mit deinem Freund über alles gut reden? Ist er auch so hin und hergerissen?


      Ich hoffe die Schwangerschaftssymptome halten sich in Grenzen. Was hat dir denn da bei deiner ersten Schwangerschaft geholfen?


      Gut ist es, nur kleine Portionen zu essen und dafür öfter... einfach worauf du halt am meisten Lust hast! Kalorienreiche Getränke wie Malzbier sollen helfen und viel schlafen oder ausruhen. - In der Apotheke gibt es Armbänder die eine Akkupunkturstelle am Handgelenk massieren. Sie heißen See-Band! Kennst du sie schon?


      Versuch dir einfach viel Gutes zu gönnen und dich auch ein bisschen selbst zu verwöhnen!


      In dem Sinne ein hoffentlich möglichst entspanntes Wochenende!


      Herzlichst,
      Emilia

        erma_989477

        Guten Abend Emilia,


        ich studiere Lehramt. Bin daher an sich auch von pädagogischer Natur. Man sollte meinen das Studium ermöglicht in solchen Situation auch das Bestmöglichste. Leider ist das mit dem Studium immer so eine Sache. Natürlich kann man Prüfungen umverlegen, aber dennoch ist es oftmals eher ein Kraftakt das alles zu bewältigen, als es als Entgegenkommen zu betrachten... Als mein Sohn zur Welt kam, musste ich das leider auch erst lernen. Hätte ich gewusst, dass es so schwer ist, dann hätte ich meinen damaligen Kinderwunsch wohl unterdrückt und wäre jetzt schon Lehrerin. Aber er ist das Beste, was mir je passiert ist und es ist gut so wie es war.


        Mein Freund ist vom Wesen her nach Außen sowieso schon recht ruhig und wirkt der Sache zudem recht neutral gegenüber. Er versucht mir natürlich zu helfen so gut er kann. Er sagt immer "Jetzt ist es nun mal so und daran kann man halt nichts ändern, wir schaffen das schon!", aber ich merke ihm an, dass er innerlich auch sehr mit sich ringt. Manchmal rutscht ihm dann ein "noch ist nichts sicher" heraus und sein Gesicht spricht in diesem Moment auch Bände... (Von "Entschuldigung, das meinte ich nicht" bis "Würde es die ganze Sache einfacher machen?") Ich habe es zwei Freunden erzählt, damit ich einen Puffer habe. Irgendjemanden zum Reden, Ausheulen und der mich aufbaut, wenn ichs gerade brauche. Er hingegen meint es niemanden erzählen zu müssen. Ich denke, ihm liegt auch viel auf der Seele und habe auch schon ausdrücklich gesagt, dass er es jemanden erzählen darf und soll.


        In meiner ersten SS hatte ich kaum diese enorme Übelkeit und kam daher recht gut mit Beine hochlegen und Traubenzucker klar. Dieses Mal kann ich leider keinen Traubenzucker mehr in den Mund nehmen... Mein Körper scheint das nicht so toll zu finden und wehrt sich da sehr gegen. Auch hatte ich bei der ersten SS meine Ernährung vorerst auf eingewecktes Obst und Schokolade umgestellt. Auch das hat mein Körper momentan auf die "Nein, das bleibt nicht drin"-Liste gesetzt. Ich erhoffe mir beim nächsten Frauenarztbesuch wieder meine Kompressionsstrümpfe zu bekommen, die haben mir beim letzten Mal sehr geholfen was den Kreislauf betrifft.


        Von See-Band habe ich noch nichts gehört. Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren! Danke schon mal für den Tipp.


        Wie viele Kinder hast du? Du scheinst dich sehr gut auszukennen.


        Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende!



        Liebe Grüße
        Steffi

          Hallo Steffi


          gut, dass du dich Freundinnen anvertrauen konntest. Ich finde es sehr wichtig, einfach zu jeder Zeit reden und eben auch verschiedene Sichtweisen sehen zu können. Während du über alles redest, was dich so sehr beschäftigt, tun sich oft Erkenntnisse auf, an denen du dich orientieren kannst, wie’s jetzt weitergehen soll.


          Natürlich ist es für eine gute Entscheidung am besten, wenn Kopf und Herz sich einigen können. Das sind manchmal lange Diskussionen, bis alle Argumente ausgetauscht und bearbeitet sind, aber dabei ist ganz klar, dass die innerste Stimme letzten Endes die wichtigere, die entscheidende sein muss.


          Das Herz bleibt unser Leben lang unser innigster Begleiter, während alle rationalen Argumente, mit denen der Verstand „punkten" will, sich früher oder später ändern werden. Deswegen möchte ich dich sehr darin bestärken, auf die - meist leisere- Stimme deines Herzens zu hören.


          Ich hab’ das Gefühl, dein Freund hat die Schwangerschaft noch nicht so ganz realisiert. Aber es scheint, dass er schon versucht, die Situation zu nehmen wie sie ist. Wenn er es sich jetzt auch nicht vorstellen kann.
          Der Satz „wir schaffen das schon!“ ist doch eine super Zusage an dich, dass er es euch zutraut... dir auf jeden Fall zur Seite steht und dich ganz echt liebt!
          Wann hast du denn deinen nächsten FA-Termin? Vielleicht kann er da ja mitkommen!?


          Hast du dich denn, außer bei der Studienberatung, sonst auch schon beraten lassen? Es gibt da echt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung und auch sonstige Hilfe zu bekommen...


          Es tut mir leid, dass dir die Übelkeit diesmal so zu schaffen macht und dein Körper dir eine "Nein, das bleibt nicht drin"-Liste macht.
          Ich hoffe sehr, dass es irgendwie auch ein „Ja, das tut gut“-Signal für dich gibt!
          Ich hab’ drei Kinder und kann auch bestätigen, dass Schwangerschaften sehr unterschiedlich sein können.


          Du machst auf mich den Eindruck, als wärst du ziemlich belastbar und souverän: jedenfalls lässt du dich nicht hängen und bewältigst wohl deinen Mami-Alltag + Studium, auch wenn du grade verunsichert bist und die Gedanken an die Schwangerschaft dich - verständlicherweise - einschränken. Respekt! :super:


          Herzliche Grüße,
          von Emilia

          5 Tage später
          handan_2849460

          Hallo liebe Steffi,


          nun möchte ich mich einfach wieder nach dir erkundigen, wie’s dir geht!
          Wie war denn dein Wochenende? Hoffentlich konntest du dir irgendwie Freiräume schaffen und dich entspannen?


          Ich hab’ gedacht, der Zeitpunkt für ein Geschwisterkind ist gar nicht so superungünstig. In 1,5 bis 2 Jahren, wie du es dir eigentlich vorgestellt hattest, wärst du ja gerade mal richtig ins Berufsleben eingestiegen und würdest gleich wieder eine Babypause machen... so, könntest du erstmal durchstarten! Was denkst du?


          Ganz liebe Gedankengrüße,
          Emilia

          handan_2849460

          Eine Abtreibung birgt immer das Risiko dass es dann nicht mehr klappt.
          Dazu kommt dass du um das verlorene Kind welches du eigentlich willst, trauern wirst.
          Dein Mann wird sich vielleicht was neues suchen müssen, vielleicht aber auch nicht. Gut wäre es, er würde seine Arbeitssituation offensiv angehen.
          Die Eltern sind ein Argument gegen ein Kind? Dir werden sich über Enkel wohl eher freuen. Sogar meine sonst eiseskalte Mutter freut sich über den kommenden Nachwuchs ihrer Rabentochter:-)
          Dein Studium- gibt es keine Möglichkeit der Kinderbetreuung am Studienort? Oder Tagesmuttis? Tu dich mit anderen Stufentinnrn zusammen und engagiert eine...
          Irgendwie lese ich heraus, du willst das Kind. Wenn du auch nur den leisesten Zweifel an der Abbruchentscheidung hast dann lass es kommen, denn die Bedenken werden bleiben.
          Sprich mit deinem Mann- ihr habt ohnehin gemeinsame Zukunftspläne. Ich bin mir sicher er wird dich fest in den Arm nehmen und mit dir gemeinsam Lösungen finden.


          Alles Gute für Euch 4

            handan_2849460

            Hallo liebe Steffi,


            wie geht's dir? Ich denk' öfter an dich und hab’ dir auch schon mal eine private Nachricht geschrieben! Schau’ doch mal in dein Postfach ;).


            Ich wünsch’ dir sehr, dass sich für dich und deinen Partner alles gut fügt und du/ihr einfach viele Zusagen und Hilfen von allen Seiten bekommt!


            Ganz liebe Grüße von Viola

              ilona_12280973

              Danke für diese Sichtweise alteisenlady,
              ich mache mir deshalb so große Sorgen, weil ich eher das Kind bin, bei dem nichts so wirklich gerade heraus und strikt klappt, sondern immer etwas dazwischen kam und den eigentlich strukturierten Weg verzögert hat. Aber ich denke du hast Recht was die Zweifel an die einer Abtreibung angeht. Ich würde sicherlich nicht ruhigen Gewissens sein, würde ich es abtreiben. Demnach habe ich mich, wie man schon herauslesen kann, für das Kind entschieden. Nun bin ich bereits zu Beginn der 9 SSW, habe es zwei Mal auf dem Ultraschall sehen dürfen und das kleine schlagende Herz hat meine Entscheidung dann auch entgültig besiegelt. Die Zweifel, wie es weiter geht und ob das alles so klappt, bleiben dennoch. Aber mit gutem Gefühl kann ich sagen, dass ich es bekommen will!


              Liebe Grüße butterblume

              erma_989477

              Hallo Viola,


              ich habe auf deine PN geantwortet.


              Was die Übelkeit angeht wird die momentan weniger, nur manche Tage morgens und am Abend ist es ganz schlimm... Ich habe noch nichts gefunden, zu dem mein Körper "JA!" gesagt hat, die Liste der Sachen, die nicht mehr gehen, hat sich aber ein Glück noch nicht verlängert. Meine FA meinte, es wäre soweit alles in Ordnung und das sich vieles noch einpegeln wird.


              Ich habe mich für das Kind entschieden. Dazu gab es viele Gespräche mit meinem Partner und Freunden. Ich glaube nicht, dass ich das gut durchdacht habe, aber hoffe dennoch, dass mein Studium einen Abschluss finden wird. Mit einem Kind studieren habe ich auch ohne Partner geschafft, also bilde ich mir ein es sollte mit Partner und umliegender Familie auch mit zwei Kindern funktionieren.
              Dennoch hätte ich "Nein" gesagt, hätte mir jemand die Wahl gelassen, ob ich jetzt schon schwanger werden möchte. Ich denke aber auch, dass es nie den einen richtigen Moment gibt, um Kinder zu bekommen! Beruhigt kann ich also sagen, dass nichts falsch daran ist! Manchmal braucht es einfach ein wenig Ordnung in den eigenen Gedanken und liebe Menschen, die mit einem darüber reden und ehrlich sind. Deshalb auch ein Dankeschön an dich!


              Liebe Grüße
              Steffi