Liebe Zelda,
wenn man sich mit dem Thema Betrug noch nie auseinandergesetzt hat, dann ist einem am Anfang natürlich vieles nicht klar, warum sollte sich jemand auch nicht in der Trennungsphase befinden und dann sind da die großen Gefühle, alles scheint wunderbar. Und natürlich überträgt man seine eigenen Moralvorstellungen auf den anderen, das ist ganz normal, es ist ja auch schlecht vorstellbar, wie anders manche Menschen ticken können.
Aber wusstest du am Anfang gar nicht, dass es eine andere Frau in seinem Leben gab? Hat er sich als Single ausgegeben? Wie kann man das so lange verbergen?
Und was ich auch nicht verstehe, ist, warum man so eine lange Zeit in so einer Beziehung ausharrt? Ich habe hier schon so oft gelesen, wie Frauen Jahre als Geliebte verbringen, immer in der Warteschleife. Warum macht man das so lange mit?
Wie lange kann denn so eine Trennungsphase dauern? Wenn sich im Prinzip nicht das Geringste ändert? Man verzichtet doch auf unglaublich viel, was "normale" Beziehungen ausmacht: dass man das Zuhause des anderen kennt und dort ein- und ausgeht, dass man im sozialen Leben als Paar auftritt, Familie und Freunde kennt, gemeinsam in den Urlaub fährt, sich unkompliziert zu jeder Tag- und Nachtzeit austauschen kann, all diese Dinge sind doch dann nicht möglich?
Wenn ich die Geschichten hier lese, muss ich eigentlich fast die Geliebte meines Mannes bewundern, die nach fünf Monaten schon Schluss gemacht hat, weil es ihr ein Dorn im Auge war, dass wir noch zusammen wohnten. Er hatte ihr zwar gesagt, wir seien schon getrennt und es sei nur eine WG, aber selbst das war ihr zu viel Nähe. Die hat das echt durchgezogen, obwohl er immer wieder angefleht kam. Das war eben ihre Bedingung, sie wollte eine richtige Beziehung.