Mir ist jetzt eine Freundin zu Hilfe gekommen. Sie hat in meinem Beisein ein ernstes Wort mit meiner Tochter gesprochen, wo so einige Dinge ans Licht kamen. Unter anderem, dass sie "ein freier Mensch sei, der sich gar nichts sagen lässt und machen kann, was er will". So läuft das Leben natürlich nicht. Ihre Sichtweise ist völlig verquer. Und da kann man natürlich reden und erklären bis der Arzt kommt, es nützt alles nichts, wenn man meint, dass einem niemand etwas zu sagen hätte. Da ist sie fünf Jahre zu früh dran, dass kann sie gern mit 18 in der eigenen Bude so machen und dann schauen, ob das alles auch mit dem Gesetz so konform geht...
Meine Freundin hat sie nun mitgenommen und wird ihr mal zeigen, wie das zu Hause bei ihr abläuft. Da ist nix mit faul in der Ecke sitzen und lesen, während um sie herum die Hütte brennt. Das ist eine Großfamilie, wo jeder mit anpacken muss. Für mich ist das super, da sie erstens mal sieht, dass ich im Gegensatz zu anderen Müttern nur Peanuts von ihr erwarte (meine Freundin erwartet viel, ist sehr streng, aber liebevoll und gönnt bei Einhaltung der Regeln und Pflichten viel Freizeit und Boni) und zweitens haben wir mal ein paar Tage Abstand, sodass sich jeder wieder beruhigen und erden kann.
Parallel dazu werde ich einen mega strukturierten Tagesplan ausarbeiten, mit Pflichten und Freizeiten, die sich gegenseitig bedingen. Zuckerbrot und Peitsche quasi. Damit ergeben sich dann automatisch logische Konsequenzen (als Strafe), die aber nur stundengenau "abgerechnet" werden und so Frust und lange Strafen (zum Bsp. Hausarrest) auf beiden Seiten vermeiden. Hat mir meine Freundin empfohlen, bei ihr klappt das super. Den Plan habe ich schon im Kopf, muss ihn nur noch auf Schule und ihre Therapien abstimmen. Ich selbst bin überhaupt nicht auf die Idee SOLCH eines Plans gekommen und bin enttäuscht, dass auch die diversen Psychologen und Therapeuten mir nie sowas aufgezeigt haben. Die haben teilweise nur gelabert und die eine kritisiert ständig meine Strafen, zeigt aber null Alternativen auf. Dabei ist es genau sowas, was ich suche - konkrete Tipps, Alternativen, Modelle. Zum Glück hat man Freunde 😍
Das werde ich alles sofort umsetzen und hoffe inständig, dass beide Maßnahmen Veränderung bringen. Dazu werde ich die Auszahlung des Taschengeldes verändern. Sehe ich Motivation und Veränderung im Verhalten meiner Tochter, dann auch leicht erhöhen. So habe ich zusätzlich ein Mittel der Konsequenz, ohne sie für einen ganzen Monat strafen zu müssen und damit wieder Frust zu erzeugen. Und sie sieht, dass Leistungen auch honoriert werden. Ist im Job genauso.
Ich selbst bin jetzt hochmotiviert, was mir bereits in meiner Einstellung zu und der Sichtweise auf meine Tochter hilft. Drückt mir die Daumen!