ich bin IT'ler - kenne demnach auch viele andere IT'ler - sind eher so 2/5, die das tatsächlich gelernt haben.
Bei mir in der Firma gibt es natürlich nicht nur IT'ler. Da ist z.B. unser Support mit 5 Leuten. Einer ist ein Student, der eigentlich in Richtung Sozialwissenschaften studiert und 2 Tage die Woche bei uns etwas dazu verdient, in dem er Software testet. Einer hat Glaser (!) gelernt, was nun beim besten Willen weder mit Software noch mit Kundensupport zu tun hat, eine hatte davor immerhin in einem Kundencallcenter für Quelle (oder sowas) gearbeitet, eine hat gar keine Berufsausbildung und Nummer 5 war mal Industriekaufmann. Jetzt machen alle 5 Kundensupport für Software - und das keinesfalls schlecht. Immehin 2 von 5 sprechen passabel Englisch (wir haben internationale Kunden), eine ein bißchen Englisch, die andere gut Russisch und Nummer 5 spricht... Deutsch.
Warum haben die dennoch den Job? Weil sie sich reingehangen haben. Sie haben erst mal 2 Wochen Praktikum in der Firma gemacht und sich dabei bewiesen. Sie können sich klar ausdrücken, in wunderlichen Situationen die Contenance bewahren, haben kein Problem damit, oft und lange zu telefonieren, sind geduldig genug, den selbstverständlichsten Kram zum 100346862 mal zu erkläen, haben sich in die Software eingearbeitet (am Anfang nehmen neue Mitarbeiter bei uns z.B. an den Schulungen für unsere Kunden mit teil), sind freundlich, lernen bei der Arbeit ständig dazu ... DAS zählt.
Das gleiche könnte ich jetzt noch einmal für unsere Sales / Key Account Management Abteilung erzählen, da sieht es nicht wirklich anders aus.
Die einzige Abteilung, wo tatsächlich jede/r mal gelernt hat, was er jetzt arbeitet, ist Marketing :D
In meinem engeren und weiteren Bekanntenkreis sind auch sehr viele, die nie das gelernt haben, was sie jetzt arbeiten. Keine Ausbildung, keine tollen Papierchen in diesem Beruf. Nada. Und die sind alle weder auf dem Bau noch in der Gastronomie und auch nicht im Lidl an der Kasse.
Kommt sicher auch auf die Branche an, bei sehr konservativen Unternehmen wie Banken sieht es vermutlich anders aus und klar, als Arzt oder Architekt wird es sicher auch nichts. Aber selbst bei großen Firmen wie BMW oder Debitel & Co. hat man afaik als Quereinsteiger gute Karten.