Hallo,
Ich glaube, wir hatten vor längerer Zeit schon mal wegen unserer sehr ängstlichen Zweitgeborenen kommuniziert. Meine jüngere Tochter hat auch von der Kinderärztin eine solche Diagnose, soziale Ängstlichkeit oder Phobie, verpasst bekommen. Sie ist keine Psychiaterin, aber es steht so im U-Heft :roll:. Meine Tochter hat die ersten 4 Jahre ihres Lebens nur geschrien beim Arzt und auch generell zeigt sie ähnliche Verhaltensweisen wie dein Sohn, allerdings nicht ganz so schlimm ausgeprägt. Sie ist gerade 4 geworden und hat bei der U8 tatsächlich zum allerersten Mal nicht geschrien und sich sogar einigermaßen untersuchen lassen (letztes Jahr konnten wir sie nicht mal messen und wiegen). Eine ausführliche Testung bei einem anderen Arzt kommt aber auch nicht in Frage, da neue Situationen immer sehr schwierig und contraproduktiv sind. Im Kindergarten hatte sie einen entsprechend schwieirgen Start, aber auch dort läuft es mittlerweile ganz gut, solange alles im gewohnten Rahmen läuft. Es ist eine sehr kleine Einrichtung mit einer überschaubaren Anzahl an Kindern und Personal. Wirklich sprechen tut sie nur mit einer Erzieherin, aber mittlerweile lässt sich sich von den anderen auch mal helfen. Fotos vom Fotografen haben wir nicht bekommen und auch vom Zahnarzt würde sie sich dort nie untersuchen lassen. Aber wie gesagt, es läuft, wenn alles normal ist.Die Kita macht das sehr gut mit und lässt sie auch in Ruhe, wenn sie das deutlich macht. Sie wollte jetzt z.B. auf keinen Fall ihren Geburtstag dort feiern, kein Geschenk, kein Geburtstagsstuhl und keine Krone. Sie haben das respektiert und ihren Geburtstag ignoriert. Meine Tochter hatte große Panik an dem Tag, aber als sie merkte, dass sie wirklich ganz normal (also wie ein Nicht-Geburtstagskind) behandelt wird, hat sie sich wieder entspannt.
Mit Fremden spricht sie nicht und sie vergräbt sich dann auch in mir oder dreht sich weg/senkt den Blick. Turnen, Musik usw. - mit ihr undenkbar. Sie mag keinen großen Trubel und hat gerne ihre Ruhe. Im Prinzip vermeidet sie gerne alle Situationen, in denen sie auf fremde Menschen treffen würde. Mit ihr vertrauten Menschen geht sie aber ganz offen um. Selbst ihren Opa hat sie mittlerweile akzeptiert (sie hat viele Jahre geschrien, wenn er in der Tür stand) .
Ich weiß auch nicht, manchmal mache ich mir Sorgen, aber dann gab es in letzter Zeit auch durchaus positive Entwicklungen, so dass ich gerade versuche mich zu entspannen. Aber sie fällt halt schon auch in der Kita immer wieder auf und wir werden sehen müssen wie es sich Richtung Schule entwickelt. Bei deinem Sohn gab es aber noch gar keine Tendenz zur Verbesserung, oder? Mir tut das echt im Herzen weh zu lesen, da ich es zumindest in Ansätzen ja so sehr nachvollziehen kann. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen Weg findet ihm zu helfen! Ein solches Verhalten ist ja für die ganze Familie eine große Belastung....
Viele Grüße!