So, also nochmals, es geht mir mitnichten um Mitleid und auch nicht darum, hier Zuspruch zu erhalten. Ich habe nichts gegen Kritik und kann sehr wohl damit umgehen und gut damit leben.
Es sollte hier eigentlich auch nicht nur um mich, meinen Sohn und dessen Diagnose gehen. Der benannte Vorfall war als Beispiel gemeint, und auch Kinder ohne Diagnose können durchaus in solche oder ähnliche Vorfälle verwickelt werden. Je nach Charakter (und manchmal sicher auch sozialem Background) manche häufiger, manche selten und gewiss auch einige gar nicht. Vielmehr ging es mir um einen Austausch darüber, wie mit solchen Vorfällen, bzw den Kindern und deren Eltern umgegangen werden soll. In dem Thread mit den Haaren, der mich zu diesem hier "verleitete" fielen zuhauf Kommentare die hartes durchgreifen, Ausschluss aus der Kita und ähnliches forderten. Und das, muss ich zugeben, regt mich auf. Unsere Gesellschaft ist vielschichtig, auch in der Kita unter so kleinen Kindern gibt es ganz verschiedene Charaktere - auffälligere, Forschere, rücksichtslose bis hin zu unauffälligen, fast immer folgsamen und ruhigen Kindern. Beide Extreme haben ihre Berechtigung, beide Extreme wollen und sollen ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft haben. So habe ich auch schon gedacht, bevor ich selbst in die Situation kam, direkt betroffen zu sein.
Ich kann es nicht verstehen wie man so, wie du dich hier präsentierst denken kann. Das habe ich mittlerweile mehrmals begründet aufgeführt, ohne meines Erachtens nach beleidigend zu werden. Ich bin stolz, in einem Sozialstaat zu leben, in dem idealerweise die schwächeren (nicht nur Kinder!) unterstützt und gestärkt werden. Ich würde mir wünschen, das einiges da noch verbessert wird. Der Umgang mit alten Menschen in Heimen, der Umgang mit Pflegebedürftigkeit allgemein, und ja auch die Betreuung der Kinder in Kita und Schule ist oftmals verbesserungswürdig - aber es darf ja immer alles nichts kosten....
Zum Thema Sicherheit: wenn ein Kind wiederholt und immer wieder in der Gruppe auffällig wird, sämtliches Aufarbeiten und bemühen der Erzieher (damit meine ich aber keine drakonischen Strafen, weil das nichts bringt) die Ursache nicht beseitigen können, dann muss darüber nachgedacht werden, das betreffende Kind anders unterzubringen, um allen Beteiligten Genüge zu tun. Natürlich ist es indiskutabel wenn ein Kind immer und immer wieder auf andere losgeht, sie drangsaliert und ihnen Schaden zufügt. Hier im Thread wurde ein Fall von mehreren epileptischen Anfällen genannt, welche die anderen Kinder massiv ängstigten, und die Erzieher verständlicherweise komplett überforderten, und sie nicht mehr in der Lage waren allen Kindern gerecht zu werden - keine Frage, da ist das Kind dann einfach in der falschen Einrichtung untergebracht. Man hilft aber niemandem, wenn man die Eltern an den Pranger stellt und die Kinder gleich mit. Diese Kinder werden erwachsen, die Förderung im Kindesalter ist immens wichtig. Und völlige Sicherheit wie Sie sich das vorstellen, gibt es nicht wenn man Kinder in Fremdbetreuung gibt.
Und natürlich darf man mir sagen das man darüber anders denkt, aber ich habe genauso das Recht darüber anderer Meinung zu sein.