Im neuen Jahr steigt ja der Mindestlohn auf 8,84€. Meine Frage richtet sich an alle die bis dato noch 8,50€ bekommen ( mich einbeschlossen ) und an alle selbstständigen, beispielsweise in der Gastronomie - fürchtet ihr, dass die höheren Lohnkosten nur schwer erwirtschaftet werden können oder wie seht ihr es. Ich als Arbeitnehmer freue mich sehr darüber:super:. Ich habe eine 38 Stundenwoche und ich weis nach jeden Arbetstag was ich gemacht habe ( im Sinne von geschafft sein :taquin: )


Schönen Abend euch.

22 Tage später

Ich mit meiner 40h-Woche mit mehr als Mindestlohn weiß am Ende des Tages auch, was ich gemacht habe. Die Kollegen, die näher am Mindestlohn arbeiten, müssen hart körperlich arbeiten und unter schlechteren gesundheitlichen Bedingungen. Finde ich das gut? Nicht wirklich. Will ich dafür bezahlen, dass es ihnen besser geht? Nun ja... eigentlich auch nicht.


Das Problem, das ich am Mindestlohn und seiner Steigerung sehe ist: Alles wird teurer, weil die Speditionen und Paketdienste teurer werden, die Restaurants werden noch mal teurer und die Friseure sowieso etc. etc. eben die ganzen klassischen Low-Budget-Berufe.
Wenn nun mein Gehalt nicht im gleichen Maße steigt, dann wird es immer unwahrscheinlicher, dass ich zum Friseur oder ins Restaurant gehe. Ich spare dann um so mehr genau dort, wo die Leute mit Mindestlohn arbeiten. Am Ende gehe ich dann auch nicht mehr bei Rewe und Real einkaufen, sondern nur noch bei Aldi. Ob es den Regaleinräumern bei Aldi besser geht, ich weiß es nicht, aber die Rewe-Mitarbeiter werden es spüren. Nicht heute, nicht morgen, vielleicht nicht mal die, die schon dort arbeiten, aber spätestens wenn in der nächsten Generation niemand mehr eingestellt oder auf automatisierte Supermärkte umgestellt wird (Real hat bereits Selbstbedienungskassen, IKEA auch), werden es auch diejenigen zu spüren bekommen, die eben "nur" so einen Job bekommen.
Umgekehrt, WENN ich meine Gehaltserhöhung bekomme, dann ist das Gefälle wieder hergestellt und der Mindestlohn ist zwar höher, man kann sich davon aber nicht mehr kaufen. Weil ja alles teurer geworden ist.


Aus dem Grund sehe ich den Mindestlohn grundsätzlich als sinnlos an. Zumindest hier in Deutschland mit unserem starken sozialen Netz. Er treibt nur die Inflation an, hilft nicht wirklich, und schränkt bestimmte Wirtschaftszweige ein.

12 Tage später

Ich halte vom Mindestlohn nicht viel.
Ich bin zwar nicht betroffen und war es auch nie, denke aber, dass es den Menschen nicht bringst. Je nach Stundenanzahl rutschen sie evtl. in eine höhere Progressionsstufe und haben nach Abzug aller Abgaben noch weniger als vorher.


Und ein Unternehmen, dass ich den Mindestlohn nicht leisten kann, wirtschaftet in meinen Augen nicht gut.

ein Monat später

Ich bin sehr froh, dass es den Mindestlohn gibt, auch wenn ich als Festangestellter nicht betroffen bin. Es geht darum, dass Menschen nicht zu geringen Löhnen von 6 Euro ausgebeutet werden und danach wundern sich die Leute, warum sie ihre Miete nicht zahlen können. Für mich ist es wichtig, dass man ein System schafft, das gleiche Chancen für alle bietet.

Puuh, pauschal kann man nicht es nicht so genau sagen, wie die Unternehmen ticken. Denn jede Firma, auch die Zeitarbeitsfirmen sind unterschiedlich. Ich wurde von den Mitarbeitern einer Zeitarbeitsfirma herzlich empfangen und die Leute waren superfreundlich und dann kam raus, dass ich einen Knochenjob zu geringem Lohn zu verrichten habe. Deswegen bin ich auch froh, dass es in Rostock auch Jobbörsen gibt, die keine Stellen von Zeitarbeitsfirmen auflisten (vgl. hier ). Auch diese ganzen Personalberater braucht man nicht.