zdenka_12834591Naja
Da landest Du doch gleich wieder bei der Stationsärztin :-/
Aber es ist und bleibt das einzig sinnvolle in Deiner Situation.
Wie ich es geschafft habe? Nicht in paar Tagen, von jetzt auf gleich geht es sicher nicht.
Im Grunde mit 3 Änderungen im Leben:
1) regelmäßige Ruheinseln - Du brauchst jede (!) Woche 3-6h (!), wo Du nur etwas für Dich tust. Etwas, was Dir gut tut. Immer. In guten und in "schlechten" Zeiten. Ganz bewußt und ganz konsequent.
2) Trigger reduzieren - ich habe unter all den Dingen, die ich nur für andere tue oder die ich tue, ohne dass ich sie auch tun *will*, mal SEHR gründlich "ausgemistet" und das mache ich regelmäßig. Bei Dir solltest Du gleich damit anfangen, einen anderen Job zu suchen. Einen Job, mit dem Du nicht klarkommst, kannst Du Dir nicht für immer leisten. Dass muß nicht nächste Woche geklärt sein, aber Du solltest das angehen. Dazu die "kleinen Dinge" nicht vergessen. Jede Situation, in der Du Dich nicht wohl fühlst, prüfen, egal wie winzig das auch sein mag - 10 kleine Ärgernisse sind zusammen auch ein großes.
3) Eben das Entschärfen akuter Situationen.
Ich werde ganz sicher nicht mit Büchern werfen! ^^ Erstens sind mir Bücher heilig und zweitens würde mir das gar nichts nützen. Das ist nichts, was ich in so einer Situation machen würde / machen möchte / machen werde (und es ist ja wohl für'n **** wenn ich um mir zu helfen etwas tue, wobei ich mich unwohl fühlen würde oder was ich nur "auf Krampf" tue!) und das ist auch nichts, was mich zur Ruhe kommen lässt.
Bei mir hilft beispielsweise fürchterlich laute Musik (hab immer den MP3-Player dabei, egal wo ich bin).
Da sind wir auch schon beim Thema: Es nützt gar nichts, zu "lernen", dass man mit Büchern werfen kann. Du musst lernen, etwas zu finden, was Du in einer krit. Situation freiwillig tun willst (!) und was Dich beruhigt. Wenn Gewalt gegen unschuldige Bücher nicht dazugehört, ist das ganz einfach nutzlos. Sprich den Psychologen darauf an, dass der zusammen mit Dir etwas sucht, was zu Dir passt und nicht etwas, was irgendeinem Arzt auf irgendeiner Schulung für toll verkauft wurde.
Mehr Beispiele von mir findest Du weiter unten unter "Skills"
Es geht nicht darum, zu lernen, was irgendwer in einer Klinik gerade für toll hält.
Es geht nicht darum, irgendeine PMR oder weiß der Kuckuck für eine Entspannungstechnik zu lernen, für die irgendeine Klinik gerade jemanden hat, der das als Kurs anbieten kann.
Es geht darum, FÜR DICH, nur ganz allein für DICH etwas zu finden, was ZU DIR passt und DIR hilft.
Bei mir funktioniert Tagebuch nicht um Gefühle auszudrücken, aber sehr wohl, um positives Denken zu trainieren.
Gefühle verarbeiten kann ich teilweise mit lyrischer Darstellung - also Gedichte schreiben, aber das ist ganz sicher etwas, was nur für wenige funktioniert, nichts massentaugliches.
Kunst ist generell keine schlechte Idee, vllt. funktioniert es bei Dir, wenn Du malst statt schreibst, vielleicht auch nicht.
Vllt. funktionieren mechanische erschaffende Tätigkeiten - Stricken, Körbe flechten oder so etwas.
Eine Entspannungstechnik, die in der Therapie meist gelehrt wird, ist toll - aber nutzlos, wenn man sie nicht machen MAG.
Schreib Dir eine Liste mit Dingen, die Du gern tust, gern tun würdest, gern lernen würdest.
Auch wenn Du es seit Jahren nicht gemacht hast oder noch nie. Dann nimm Dir einen Kalender und lege Dir 5h jede Woche zeitlich fest und in dieser Zeit machst Du nur etwas, was auf dieser Liste steht. Egal, was Du noch für Pflichten zu erledigen hättest, egal wer grad anruft, egal, wer gerade an der Tür klingelt. Hilft 10000000 mal mehr als wenn Du versuchst, Dich regelmäßig zu PMR oder autogenem Training zu zwingen, ohne das tatsächlich auch zu wollen (wie gesagt: alles, was Du nicht willst, solltest Du so selten wie möglich tun!).
Wenn irgendwas herrumwerfen Dir nicht hilft, hast Du noch nichts nützliches gelernt. Es gilt, etwas zu finden, was auch nützt. Der Psychologe müsste Dich dabei unterstützen können, dass Du etwas findest, was tatsächlich auch einen Wert hat, frage ihn danach.