immer wieder und seit Jahren stellen wir fest, dass bei weltanschaulichen Konflikten unsere Argumente auf Grenzen stoßen. Kann man mit jemandem inhaltlich debattieren, wenn man mit ihm in den fundamentalen Prinzipien nicht übereinstimmt?
Die Kunst des Argumentierens ist die Kunst des Lebens. Wir argumentieren und streiten, weil wir es müssen, weil es das Leben fordert und weil das Leben selbst nichts weiter als eine argumentative Auseinandersetzung darstellt. Wir diskutieren, um herauszufinden, ob ein Gedanke wirkungsvoll oder ein Plan durchführbar ist, wir streiten, um festzustellen, was andere wissen. Kurzum, der Mensch versucht, mit den Mitteln der Sprache seine Mitmenschen für seine Position zu gewinnen. Die Suche nach Wahrheit, das Streben nach Gerechtigkeit, das Aufbrechen von Kreativität kann nicht in der Isolation blühen. Nur im konstruktiven Streit, im Austausch von Argumenten findet Entwicklung statt, ohne liebevolle Auseinandersetzungen können Kinder niemals elterliche Zuwendung erfahren, noch kann sich eine Beziehung zwischen Eltern und Kindern entwickeln, aus der ein reifes, psychisch gesundes Kind erwächst. Ohne öffentliche Debatte wird jeder Staat zur Wüste, in der nichts wächst, nichts blüht, nichts geschaffen wird, nichts lebt.
Wie können wir lernen, das Beste aus unseren Diskussionen zu ziehen?