Ja, die diskussion ist tatsächlich abgedriftet...
natürlich gibt es keinen Mutterinstinkt.
Aber es gibt ja die Summe der eigenen Erfahrungen - das bezeichnet der Volksmund gern als gesunden Menschenverstand oder Intuition. Sich allein darauf zu verlassen, ist etwas schwierig - gerade, wenn man bestimmte Erziehungsweisen nicht weitergeben will oder bestimmte eigene antrainierte Eigenschaften den Kindern ersparen will.
Dennoch denke ich, dass man den eigenen Hintergrund nicht auf Dauer völlig ausblenden kann/ dass selbiger sich irgendwann bahnbricht. Daher finde ich eine absoluten Abwendung von der eigenen Sozialisation weniger sinnvoll als eine gezielte Auseinandersetzung.
@ Elisabennet
ich, als Erwachsene, die nicht gelobt wurde aus ähnlichen Gründen, kann nur sagen: das ist echt fies. Das 'Ergebnis' ist tatsächlich wohl objektiv besser - ich habe IMMER ALLES mit Bestnoten in Inhalt und Haltung geschafft - aber innerlich hat mir das Lob schon sehr gefehlt.
Wir hatten stets einen respektvollen Umgang miteinander zuhause, meine Leistungen wurden wahrgenommen, aber stets nach objektiven Maßstäben bewertet.
Als 11-jährige hätte ich mich trotzdem gefreut, wenn das Siegergedicht in einem landesweiten Wettbewerb zuhause irgendwie geschätzt worden wäre und nicht vor allem hinsichtlich des unsauberen Daktylus und der etwas unreifen Metaphorik durchdiskutiert worden wäre. Rahmen wäre etwa ein Schritt gewesen, über den ich mich sehr gefreut hätte:-)
Lob ist auch Respekt und Annehmen. So wie Du bist, bist Du toll. Die Leistung, die Du erbringst, ist toll. Lieben würden wir Dich auch ohne. Das hätte Größe und nicht, wir sind so objektiv und zeigen dem Kind, dass wir uns inhaltlich mit ihm auseinandersetzen.