an0N_1269329299zIch zitiere aus einem der Artikel,
die du aufgelistet hast: "In Deutschland ist kein Fall bekannt, bei dem ein Patient nach der Hirntod-Diagnostik noch einmal zurückgekommen ist." (http://www.rp-online.de/panorama/19-jaehrige-nach-hirntod-diagnose-aufgewacht-aid-1.2972971)
In eben diesem Artikel wird geschrieben, dass die Eltern vor die Wahl gestellt wurden, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen oder darauf zu warten, dass der Hirntod eintritt, um dann die Organe zu entnehmen. In Deutschland wäre sowas NIE möglich, denn erst tritt der Hirntod ein und dann wird weiterverfahren. Die junge Dame war also nie hirntot und wurde auch nicht für hirntot erklärt. Es wurde lediglich vermutet, dass der Hirntod eintreten wird. Das ist doch ein Riesenunterschied.
Genauso in dem Artikel darunter. Da wurde ein EEG gemacht, nachdem der Mann eine Reaktion gezeigt hatte. Er war demnach nie hirntot. Daher konnte er Reaktionen zeigen und es waren Hirnströme zu messen.
Auch im ersten Fall wurde nicht ordnungsgemäß geprüft, ob der Hirntod tatsächlich eingetreten war.
Allein beim letzten Artikel könnte man Zweifel bekommen. Aber auch da ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb die Frau 10 Tage lang am Leben erhalten wurde, wenn es überhaupt keine Zweifel daran gab, dass der Hirntod eingetreten ist. Allein schon aufgrund der immensen Kosten, die es verursacht, einen Menschen per Maschinen am Leben zu erhalten, kann ich mir nicht vorstellen, dass man das 10 Tage durchzieht, obwohl es keinerlei Aussicht auf Besserung gibt.
Ich finde das mit den Schmerzmitteln nicht so unlogisch. Sicherlich wird das zu einem Teil auch für die Angehörigen gemacht, weil die Vorstellung furchtbar ist, dass das geliebte Familienmitglied bei der Entnahme doch vielleicht Schmerzen hatte.
Ich habe auch noch kein Kind und ich wüsste auch nicht, wie ich in einem solchen Falle entscheiden würde - natürlich würde ich das nicht allein, sondern mit dem Vater meines Kindes entscheiden. Aber wenn die Maschinen abgestellt werden, dann "erstickt" der Mensch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht mit Schmerzen und Angst verbunden ist, wenn doch noch etwas gefühlt werden kann.
Ja, es ist mir klar, dass es da sehr unterschiedliche Auffassungen zu dem Thema gibt. Ich finde es nur schlimm, dass es zu diesem Thema so viel Halbwissen und sich hartnäckig haltende Gerüchte gibt. Die möchte ich gerne aus der Welt schaffen. Von einer Organspende überzeugen möchte ich niemanden. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung und da gibt es in meinen Augen auch kein "richtig" oder "falsch", wenn man die Entscheidung für sich selbst getroffen hat.