Hallo.


Ich habe folgendes Anliegen.


Meine Ehefrau ist in der 10. Woche schwanger, jedoch nicht von mir.


Nun zur Vorgeschichte:


Wir sind seit 12 Jahren ein Paar. Sie war 16, ich 20 als wir uns kennenlernten. Wir waren für den jeweils anderen die erste richtige Beziehung und auch der jeweils erste Sexualpartner. Wir hatten eine gute Zeit am Anfang. Leider machte ich jedoch nach einem Jahr kurzzeitig Schluss (3 Monate), wir kamen aber zum Glück wieder zusammen. Nach 4 Jahren Beziehung kam ungeplant unsere erste Tochter zur Welt. Ich im Studium, Sie in der Ausbildung. Es lief aber alles super. Vor zwei Jahren kam dann unsere zweite Tochter (geplant) zu Welt. Wir sind auch nun seit 2 Jahren verheiratet (sowohl aus Liebe als auch aus den Vorteilen einer Ehe). Mit den zwei Kids und dem Alltag trat bei meiner Frau jedoch schleichend eine Unzufriedenheit ein. Sie kümmert sich den ganzen Tag um die Kinder, ich bin arbeiten. Schlechte Laune und Alltag fanden leider Platz in unserem Leben + fehlende Zeit zu zweit. Ich war trotzdem glücklich mit meinem Leben und hatte die Hoffnung darauf, dass wenn die Kinder etwas größer sind sich auch unsere Zweisamkeit wieder mehr wird. Wir haben immer viel unternommen, ich habe alles für die Familie gegeben, unser Sexleben hat auch gestimmt. Eigentlich schien alles ok.
Dann hatten wir jedoch mal ein Gespräch, was wäre wenn wir mal mit einem anderen schlafen würden. Ich sagte, dass es event. ok sei (weil wir ja noch nie mit einer anderen Person GV hatten und nach 12 Jahren Beziehung event. mal Abwechslung interessant wäre), ohne damit zu meinen, dass es nun so sein kann und jeder einfach allein sein Ding macht. Ich hätte event. in Erwähgung gezogen so etw. zusammen durchzuführen (Swinger, Partnertausch, o.ä.). Nun ja. Vor gut drei Monaten wandte sich meine Frau etw. von mir ab und ging aus Unzufriedenheit auf Distanz. Sie sagt und zeigte mit, dass sie mich grad nicht mehr liebe. Dann vor 2 Monaten der Schock. sie schlief mit einem anderen und wollte auch den Kontakt zu dem Mann vorerst aufrecht erhalten. Ich willigte dem bedingt ein, in der Hoffnung, dass es nur eine kurze Affäre sei und unsere Beziehung dadurch vielleicht wieder gestärkt werden könnte wenn wir merken, dass wir uns doch brauchen und lieben. Sie hätte mir eine Affäre zu einer Frau oder Sex mit anderen jetzt auch zugestanden.
Ich litt die letzten 2 Monate sehr und habe nur gehofft, dass sie wieder meine Frau sein würde. Ich habe um sie gekämpft und unsere Beziehung. Nun der nä. Schock. Sie ist schwanger, von dem anderen (hatten nicht verhütet - Abtreibung für sie aus moralischen Gründen kein Thema)! Ich würde weiter zu ihr stehen und ggf. auch das Kind was nicht meins ist aufziehen und dafür da sein. Ich bin stark daran interessiert unsere Ehe weiterzuführen. Es ist komisch, krank, dumm, naiv, was auch immer. Ich liebe sie immer noch. ...


Ich bitte um Kommentare, Aussagen wie Ihr das seht.

Du hast für dich
Die Entscheidung getroffen und das ist gut.
Du kennst die Tatsachen und bist bereit damit zu leben!
Ich finde das völlig ok!
Will sie das denn auch? Will sie mit dir weiter machen?
Oder benutzt sie dich als Vater und Versorger und treibt weiter ihr Unwesen??
Das solltet ihr schon klären. Auch ob sie dich überhaupt noch liebt. Sonst bist du der Depp und gut gehen wird es auf lange Sicht nicht!
wenn sie aber eine Zukunft ernsthaft mit dir vorstellen kann und daran arbeitet, dann ist nichts dabei ihr den 'Fehler' zu verzeihen und den Kind mit groß zu ziehen. Das musst du selbst wissen und für dich entscheiden.

Schöne Liebe ...
Hi wirrwarr2013,


es gibt einige Paare, die nach langer Beziehungsdauer den Kick suchen und z.B. einen ONS, eine Affäre oder gar einen Swingerclub besuchen. Manche sind dann offen und ehrlich mit einander, andere machen es heimlich. Bei Deiner Geschichte ist für mich nicht ersichtlich, ob ihr beide dann das Abenteuer gemeinsam gewagt hattet oder nicht. Wenn ja, dann stellt sich mir die Frage, ob sie ihre Affäre von dem Abenteuer her kennt. Wenn sie heimlich eine Liebschaft hatte, kann ich Dir nur davon abraten, Dich jemals wieder auf sie einzulassen. Wer einmal fremdgeht, wird wahrscheinlich es auch wieder machen.


Ganz heftig läuteten bei mir die Alarmglocken, als ich las, dass sie sich von Dir und damit von der Institution Familie abgewendet hat. Offenkundig sah sie keinen Wert mehr darin. Doch jetzt, wo Du wieder mehr als Versorger in Frage kommst, wird sie vielleicht nur genau deswegen zugreifen.


Was ist mit dem Kind, was nun kommen wird. Möchtest Du - falls sie es wünscht - das Kind als Kuckuckskind aufziehen, sprich ihm vormachen, dass Du der Vater seist? Gesetzlich wirst Du es ja dank des altmodischen Paragraphen 1592 BGB Abs.1 eh werden. Kinder haben das Recht auf Identität und ein wichtiger Bestandteil der Identität ist die leibliche Abstammung. Das Recht ist in den UN-Kinderrechtskonventionen im Paragraphen 8 festgeschrieben. Nur kennt fast kein Mensch diesen.


Bedenke, dass mit der Geburt des Kindes die Zweijahresfrist zur Vaterschaftsanfechtung beginnt, da Du ja bereits einen Zweifel an Deiner Vaterschaft bzw. Kenntniss über Deine Nichtvaterschaft hast. Danach wirst Du für immer der Zahlesel bleiben.


Mein Tipp: Mache gleich nach der Geburt die Vaterschaftsanfechtung, damit Du nicht der gesetzliche Vater des Kindes bist. Du kannst - wie in anderen Patchworkfamilien auch - der gute Stiefvater sein. Lass dem Kind seinen Vater, ob er es will oder nicht, ist völlig unbedeutend. Der Staat wird Deiner Frau und dem Kind schon helfen, dass der Vater des Kindes zumindest finanziell zur Verantwortung gezogen wird.


Was ist, wenn der Vater des Kindes Umgang mit seinem Kind möchte? Wirst Du Dich dann der Vater-Kind-Beziehung in den Weg stellen, so wie es gerade Andreas Haft erleben muss?


Hier seine Geschichte, aus der Sicht des Vaters.
http://kuckucksvater.wordpress.com/2012/10/01/meine-tochter-ist-ein-kuckuckskind-meine-tochter-soll-kein-kuckuckskind-sein-teil-6-von-andreas-haft/


Im Kuckucksvaterblog werde ich über Deinen Fall berichten, mal sehen, wie dort die Reaktionen sein werden.
Weg stellen?

Kuckuckskind - Erklärung
Es gibt Kuckuckskinder, wo der gesetzliche Vater von der ganze Geschichte weiß. Das Kind ist dann der einzige, der nichts von seiner wahren Abstammung weiß. Auch nicht gerade ein schöner Gedanke.


Begrifferklärung Kuckuckskind
http://kuckucksvater.wordpress.com/begriffe/

Gute Frage! :super:
zumal ja neben dem Schwangerwerden auch noch ganz andere Dinge geschehen können, die nicht so erfreulich sind.
Z.B. AIDS/HIV, Hepatitis, Tripper etc.

:shy:
danke fürs Kompliment, im Blog ist auch schon der erste Kommentar dazu

Danke
Wow,


hallo und danke für die schnellen, ausführlichen, offenen und ehrlichen Antworten.


Es ist leider nicht ganz so einfach in geschriebenen Worten mein Anliegen und diese Geschichte hier zu beschreiben.


Zunächst noch einmal zur Vorgeschichte. es gab einmal ein lockeres Gespräch zw. uns (ca. halbes Jahr her od. so ) ob wir mal mit jm. anderem schlafen wollen. Klar, nach 12 Jahren Beziehung und keinem anderen Sexpartner bisher stellt sich viell. mal die Frage. Wir beide haben dann schon gesagt, dass es event. mal so sein könnte. Ich habe auch gesagt "...wenn es mal so ist dann ist es event. ok für mich wenn sie mal mit einem anderen...." Ich hätte von Ihrer Seite auch gedurft. Für mich hieß das aber noch nicht, dass es nun soweit ist, dass dieser Zeitpunkt nun gegeben ist oder sie damit meine Erlaubnis hat sich jmd zu suchen oder auf den Augenblick zu warten wenn einer ihr über den Weg läuft. Ich hätte mir das ggf. eher als Besuch im Swingerclub, Partnertauch o.ä. vorgestellt, auf jeden Fall gemeinsam. Wobei es nicht wirklich mein primäres Ziel war/ ist mit einer anderen Frau zu schlafen. Sie hat es anscheinend so verstanden, sie beruft sich nun auch darauf, dass es ein ok von mir gab. Dumm gelaufen und leider haben wir uns da wohl sehr sehr missverstanden. Ich bin ich Ihr deswg. auch nicht total böse, aber eben super enttäuscht und das weiß sie auch. Es ist halt wirklich ganz dumm gelaufen. Sie war unzufrieden und hat dann leider den Ausbruch gesucht. Pech für mich. Ich hätte Ihr einen einmaligen Ausrutscher aufgrund dieser blöden Story auch eingestanden. Sie hatte dann in den folgenden Tagen aber leider immer noch Kontakt und weiteren Verkehr zu dem und mit dem anderen Mann, was mir nicht wirklich gefallen hat. Sie hatte eben Ihr Abenteuer und ich war ihr in diesem Moment egal. Es war sehr hart für mich, ich war auch sehr geschockt und wusste selber nicht wie ich handeln soll (Sachen packen, Scheidung einreichen, ....). Ich habe in einem Monat 10 kg abgenommen. Es ist schwer zu erklären, ich wollte sie trotzallem nicht verlieren und habe das Spiel als offene Ehe mitgespielt in der Hoffnung, dass es schnell endet und wir gestärkt als Paar aus diese Geschichte rauskommen. Sie sprach selber davon, dass es nur eine Phase ist und sie den anderen auch nicht liebt oder Gefühle hegt. Und dass ich auch Spass mit anderen Frauen haben kann/soll. Ich habe seitdem Tag als es geschehen ist um sie gekämpft und genau wie Du evey511 es beschreibst auch leider zu sehr bedrängt, so dass Sie zwischendurch total von mir genervt war.


Zurzeit läuft es ganz gut zwischen uns wenn man es so sagen kann. Es kann aber noch in jede Richtung gehen. Zusammenbleiben, Trennung oder Scheidung. Es ist gerade alles möglich und offen. Ich weiss aber, so krank, naiv und dumm es klingt --> ich will meine Ehe retten!!!


Sicherlich darf ich mich nun nicht zum Volldeppen machen. Und klar muss ich aufpassen jetzt nicht verarscht oder ausgenutzt zu werden. Sie war aber vom ersten Tag an offen und ehrlich zu mir und soweit ich es einschätze hat sie mich auch nicht belogen. Dass sie mich nun halten will damit ich Ihr wieder das sichere Leben gebe, sie unterstütze, den Versorger mache glaub ich nicht. Wenn ich sagen würde es ist aus, ich gehe, ich die Trennung, Scheidung etc. dann wäre das so und sie würde es hinnehmen. Sie hält mich nicht. Ich mache das gerade aus freien Stücken weil ich es will. Ich bin mir auch bewusst was das heißt.


Wir befinden uns gerade in einer Phase wo wir ganz langsam sehen müssen wie es sich entwickelt und wohin es geht.


@Kuckucksvater: Sie hat es in dem Moment bewusst ohne Rücksicht auf mich gemacht. Das weiss ich. Aber sie hat es mir relativ schnell mitgeteilt, dass es geschehen ist und mir schon ehrlich mitgeteilt was da gerade läuft. Es war somit nicht ganz heimlich.


Mit den ganzen Gesetzlichkeiten muss ich mich noch näher auseinandersetzen. Momentan kann es so sein, dass das Kind unter mir aufwachsen könnte. Ich würde es auf jeden genauso gut behandeln wie meine Kinder, es nicht schlechter behandeln oder spüren lassen, dass es nicht von mir ist. Ich hätte auf jeden Fall Respekt vor diesem Menschen, denn das Kind kann für die Situation gar nichts. Ich wäre dann der Stiefvater und wir würden eine Art Patchworkfamilie bilden. Ich würde mich auch nicht querstellen, wenn der biologische Vater den Kontakt möchte. Wenn es Regeln gibt, die für alle ok sind soll das Kind den anderen Mann kennenlernen und zu gegebener Zeit (Alter) auch erfahren wie alles gekommen ist. Aber soweit sind wir noch nicht.


Was ich und auch meine Frau wollen ist, dass der biologische Vater auf jeden Fall die Vaterschaft anerkennt. Dafür würde ich auch die Vaterschaft anfechten. Denn so ehrlich muss es von allen Seiten sein und man weiß nie was kommt. Es ist nicht mein Kind und falls wir uns doch mal trennen möchte ich nicht in der finanziellen Verantwortung für dieses Kind stehen. Es soll aber auch wissen wer sein echter Erzeuger ist. Es ist gerade alles schwer. Wir sind da alle gerade noch am Abwägen, überlegen etc.


@heuteundhier: Sie ist gerade in der Findungsphase. Es kann sein, dass es mit uns weitergeht. Im Innersten liebt sich mich auf jeden Fall noch. Das sagt sie selber. Es muss aber alles langsam gehen und sich entwickeln. Es kann aber auch sein, dass es nix mehr mit uns wird. Wir werden sehen.


Das Kommentar von evey511 beschreibt die Situation echt gut.





@laaleeluuuu: Ich gebe Dir voll und ganz Recht, dass nicht verhütet wurde ist neben den ganzen anderen Aspekten mehr als dämlich und nun sieht man ja was bei rauskommt.
Sie verträgt halt die Pille nicht und bisher hat es auch immer lange gedauert bis sie schwanger wurde ... nun leider unter Alkohol, ungehemmt und ohne Hirn und Verstand doch ganz schnell...

    Du hast Recht
    @evey511, Du hast Recht, es ist in dem Sinne kein Kuckuckskind. Aber ich denke es geht stark in diese Richtung oder?

    pala_12508072

    Toll der Mut zur Aufrichtigkeit :BIEN:
    Das der Vater die Vaterschaft anerkennen soll und bei Wunsch auch Kontakt mit dem Kind haben darf, ist ein sehr mutiger Schritt. Du kannst tatsächlich ein sehr guter Stiefvater sein und dass Deine Frau es ebenfalls so zu handhaben bereit ist, ist sehr gut. Das gute an der Lösung, dass Du die Vaterschaft anfechten wirst und er die anerkennen soll ist, dass das Kind sein darf. Es ist keine Lüge notwendig, kein Familiengeheimnis.


    Und falls das ganze doch nach einiger Zeit in die Brüche geht, so wirst Du nicht zum Zahlesel für dieses Kind gemacht werden können.


    Respekt!

    3 Jahre später

    Du hast nen Uralt-Thread ausgegraben, um das loszuwerden...
    Geht's Dir jetzt besser?