Hallo ihr Lieben!


Ich möchte euch kurz meine Situation schildern und hoffe, dass vielleicht jemand einen Rat für mich hat!


Ich hab eine dreijährige Tochter und bin seit anderthalb Jahren von meinem Mann getrennt, bin dann auch direkt mit Kind aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Der Umgang zwischen Vater und Tochter gestaltet sich extrem schwierig. Er ist schon ein paar wenige Male während unserer Beziehung handgreiflich mir gegenüber geworden, und auch kurz nach unserer Trennung kam es zu einem Vorfall, bei dem dann sogar die Polizei involviert war und es zu einer zweiwöchigen Kontaktsperre kam. Trotzdem habe ich mich damals entschieden, ihn nicht anzuzeigen und weiterhin auf guten Kontakt zwischen Vater und Tochter gehofft. Ein paar Monate ging das auch ganz gut, obwohl es immer wieder zu heftigen Streitereien kam und er mich wiederholt vor dem Kind beleidigt und beschimpft hat sowie ihr schlechte Dinge über mich gesagt hat. Als er dann kurze Zeit später eine neue Freundin hatte, welche auch direkt mit ihrem Sohn bei ihm eingezogen ist, brach der Kontakt fast gänzlich ab, unter anderem weil ich ihm nach ein paar Tagen mitgeteilt habe, er könne seine Tochter nur noch bei uns sehen, da in der neuen Patchwork-Familie Ansichten vertreten wurden, die ich für absolut schädlich halte, und die Kinder Gesprächen ausgesetzt waren, die sie überforderten und sie sehr ambivalenten Gefühlen ausgesetzt haben. Daraufhin hat er sich dann entschieden, fast gar nicht mehr zu kommen. Man muss dazu sagen, dass der Kindsvater in einer christlichen Freikirche ist und seine Familie früher bei den Mormonen war, weswegen Kinder dort mit einer religiös motivierten Angst-Pädagogik erzogen wurden und werden, die meiner Ansicht nach dem Kindeswohl extrem schadet. Nach drei Monaten hat er sich dann von seiner Freundin getrennt und sie ist wieder ausgezogen. Das Verhältnis zwischen ihm und seiner Tochter war danach allerdings nicht mehr dasselbe. Sie wollte nicht mehr bei ihm übernachten, nicht mehr zu ihm in seine Wohnung kommen und oft nicht mehr alleine mit ihm gehen. So ist das Verhältnis seitdem.


Obwohl ich es mehrmals versucht habe, kommt keine Regelung zustande, wann er unsere Tochter wie oft sehen kann. Er ruft nachmittags an - oder auch nicht - um mitzuteilen wann er abends kommt. Wenn ich dann sage, heute passt es nicht so gut, dann steht er einfach trotzdem vor der Tür und passt uns ab wenn wir nach Hause kommen, weil er genau weiß, dass ich vor dem Kind keinen Aufstand mache. Er verhält sich völlig willkürlich und unverlässlich für unsere Tochter. Er beschimpft mich und instrumentalisiert das Kind, wann immer er Anlass dazu sieht, oft einfach nur weil ich nicht nett genug zu ihm bin. Vor drei Wochen dann ist er völlig ausgeflippt, weil er dachte dass ich einen neuen Freund hätte (was nicht der Fall ist). Er hat mich beschimpft, bedroht und geschlagen und mein Handy geklaut. Ich habe ihn daraufhin angezeigt und er hat wieder eine zweiwöchige Kontaktsperre bekommen. Ich habe in dieser Zeit einen Termin beim Jugendamt ausgemacht, der nächste Woche stattfinden wird. Ich sagte ihm, dass ich den Kontakt zwischen seiner Tochter und ihm erst wieder zulassen werde, wenn dieses Beratungsgespräch stattgefunden hat. Er hat natürlich Terror gemacht und wollte es nicht akzeptieren. Gestern Abend dann hat er sich - ich weiß nicht wie - Zugang zum Haus verschafft, in dem ich wohne und mich unten im Keller abgepasst, versucht das Kind mitzunehmen, hat sie gegen mich aufgehetzt und auch nicht aufgehört, ihr die allerschlechtesten Dinge eingetrichtert und auch nicht aufgehört, als sie ihm mehrmals gesagt hat: "Aber ich hab die Mama doch auch lieb!" Dann hat er versucht ihr einzureden, was sie sagen soll, wenn die Frau vom Jugendamt kommt, damit dann entschieden wird, dass sie zu ihm kommt.


Ich war schon bei allen möglichen Stellen, Jugendamt, Amtsgericht, Anwalt, aber so kurzfristig kann man einfach nichts machen. Ich möchte ja nicht, dass sie sich nicht mehr sehen können, meine Tochter liebt ihren Vater und sie soll ihn sehen, aber ich spüre auch an ihrem Verhalten, wenn er da ist bzw. da war, wie sehr sie das alles belastet. Ich weiß einfach nicht, was ich machen kann, und hoffe, dass vielleicht jemand schnell einen Tipp für mich hat!


Ganz liebe Grüße,
Mammamia

Hallo!
Mensch, der ist ja doof!
Besonders schlimm finde icch die Reaktion, als er dachte, du hast nen neuen Freund.
Das ist hart!


Sag mal, wo er euch im Treppenhaus abgefangen hat, könnte das evtl. jemand mitbekommen haben, der das im Zweifelsfall
bestätigen könnte?


Ich würde dir evtl. zum betreuten Umgang beim Jugendamt raten. Sprich das dort doch einfach mal an.


Will er denn ernsthaft dass die Kleine bei ihm lebt?
Oder wollte er dich vielleicht eher damit verunsichern?

    cassy_13021794

    :/
    Ja eine Freundin von mir, die im selben Haus wohnt, hat mitbekommen, dass er da war und wie er sich verhalten hat.
    Ich weiß nicht, ob er wirklich möchte, dass unsere Tochter bei ihm wohnt, aber ich könnte mir vorstellen, dass er versuchen wird das durchzusetzen - aus welcher Motivation heraus auch immer. Ich hab einfach das Gefühl, dass ich bis das vom Gericht entschieden ist, keine Handhabe habe, sie vor diesem ganzen Psychoterror zu schützen! Ich bin jetzt mit ihr übers Wochenende zu meiner Schwester, weil ich kein Lust auf das Drama hab, wenn er ständig unten vor meiner Tür steht und uns abpasst. Fühle mich ziemlich hilflos :/

      eben_12496875

      Achso...
      ... das mit dem betreuten Umgang habe ich auch schon in Erwägung gezogen, aber ist es nicht so, dass das Jugendamt das nur vorschlagen kann? Er hat nämlich jetzt schon gesagt, dass ich das vergessen kann und er dem nicht zustimmen wird. Wenn er sich dagegen sträubt, muss das doch auch wieder vom Gericht entschieden werden oder bin ich da falsch informiert?

        5 Tage später

        Vater schwierig
        ich glaube Dir gern, dass der Vater schwierig ist und es vielleicht besser für das Kind wäre, es hätte gar keinen Vater. Allerdings: es zu bemängeln, dass der Vater gläubiger Christ ist und dies Deiner Meinung nach kindswohlschädlich ist, dazu fällt mir gar nix ein. Ich bin auch in einer Freikirche, und dort wird mit Kindern liebevoll umgegangen. Des weiteren schreibst Du selbst, Dein Kind sollte nicht mehr zum Vater, weil er eine neue Freundin hatte. Das sei kindswohlschädlich. Nun dachte der Vater, du hast einen neuen Freund, und tickt auch aus. Ihr beiden bekämpft Euch gegenseitig. Das, was Du als kindswohlschädlich bezeichnest, dazu werden die im Jugendamt ganz böse gucken.....

        eben_12496875

        Ich kenne mich
        mit dem betreuten Umgang gar nicht aus. Eine Bekannte hatte das nur mal kurzzeitig so geregelt.


        Ich meine, du kannst dem Jugendamt Deine Version mitteilen und die entscheiden dann. Was passiert wenn er glaubwürdig dagegen spricht, ist eine gute Frage!


        Allerdings ist sowas auch nur für den Übergang gedacht, bis eine langfristige Regelung gefunden wird - so hat mir die Bekannte gesagt.