Hallo,
ich habe seit diesem Wochenende, die absolute Bestätigung für die Gefühle, die ich schon seit über einem Jahr vor mir selbst verstecke: Ich liebe meinen Mann nicht mehr und ich weiß nicht wie ich mit dieser Situation umgehen soll, weil da noch das Glück unseres Kindes und ein riesen Haufen Verwandschaft dran hängt.
Ich weiß der Moment kommt in vielen langjährigen Beziehungen irgendwann, aber ich weiß nicht wie ich es verhindern kann. Wir sind wie Bruder und Schwester oder wie Freunde und das ist nicht schön.
Das Problem meiner Meinung nach ist, dass mein Mann überhaupt nicht an sich arbeitet. Er ist für mich da, wenn ich traurig bin, aber eben nur "da" wie ein Freund. Er lässt sich ziemlich gehen, hat zugenommen, rülpst ab und zu vor mir oder "pupst" oder kratzt sich am Po (ohne Hände waschen :beurk: ). Seit er nicht mehr studiert hat auch sein "Ausdruck" ziemlich zu wünschen übrig gelassen. Er sagt öfters mal "Sch..." "Verfi..." usw. wenn er sich beim Computerspielen aufregt oder was nicht gleich klappt. Er sagt, er hat schon früher so geredet, aber ich ertrag das nicht mehr... Meine Schwester sagt, es sei schön so intim zu sein, aber ich brauche Abstand :cry:
Irgendwie möchte ich ihn nicht mehr küssen und keinen Sex mehr. Es macht mich alles so kaputt. Als ich ihn kennengelernt habe, war ich im Abi (war shcüchter, hatte noch nie einen Freund) und er in der Ausbildung. Ich glaube ich habe ihn da richtig bewundert, mit seinen Freunden, gut aussehend, und beruflich schon weiter und fand ihn aus diesen Gründen attraktiv. Jetzt bin ich die Studierte (hab mich auch charakterlich und äußerlich zum Guten entwickelt), wir gehen aber nicht zusammen weg, es gibt keine Romantik und durch Studium und Arbeit und Kind habe ich auch fast gar keine Zeit für die Beziehung. Alles plätschert so vor sich hin. Ich schlafe inzwischen auch viel lieber bei unserem Sohn im Bett, als bei ihm :cry:
Aber er ahnt von all dem nichts. Obwohl wir uns schon 100 Mal deswegen gestritten haben und ich immer wieder sage WIR PASSEN NICHT, "vergisst" er das Thema immer wieder. Es geht für ihn immer so weiter. Aber ich möchte mich entwickeln und neues erleben. Am Wochenende war ich bei meiner Freundin und hab nette Männer kennengelernt, die sogar mal mit mit tanzen würden, gute Bücher und Filme kennen - das hat mich beeindruckt und das vermisse ich in meinem Leben. Im Moment wäre ich auch am liebsten Single mit Kind. Ich träum davon eine eigene Wohnung alleine einzurichten etc. weil ich jetzt schon den Haushalt und Ausflüge alleine regele. Ich könnte mir sogar das Alter allein vorstellen (und ich bin erst 24). Ich weiß aber nicht, ob ich meinem Mann eine Trennung wirklich antun kann. Ich glaube er wäre am Abgrund und ich weiß nicht mal, ob er in seinem "jetzigen" Zustand jemals wieder ne Frau finden würde (ich wünschte er würde fremdgehen :snif: ist das nicht blöd???) Dazu kommt die Familie, die uns als absolutes Traumpaar tituliert - aber das ist nur FASSADE.
Was soll ich nur tun. Ich verstecke meine Gefühle. Ich hoffe es geht vorbei. Ist das Leben so? War das schon alles? Mein Mann sagt immer, wenn ich wieder weniger zu tun habe, bin ich viel entspannter. Aber ich glaube auch das wird nichts ändern :snif:
Kann mir jemand helfen???