@mathilda789
Kurz gesagt: Ja.
Ihre Familie ist wirklich ein großes Problem. Ich verstehe mich gut mit ihnen und es sind auch alles liebe Menschen aber nichts desto trotz sind sie ein großes Problem. Wir haben schon ganze Nächte über ihre Familie gesprochen und aus meiner Sicht hatte sie wirklich eine schwierige Kindheit. Ihre Eltern waren arbeiten oder zum Teil auch längere Zeit krank und konnten nicht für die Kinder da sein, man merkt, dass damals wohl sehr viel an ihr hängen geblieben ist, obwohl sie eigentlich das mittlere Kind ist. Ich habe selten einen erwachseneren Menschen ihren Alters getroffen und kann mir das auch nur so erklären, dass sie sehr früh Verantwortung übernehmen musste. Ich weiss nicht, ob sie mir alles aus ihrer Kindheit erzählt hat, manchmal glaube ich, dass sie mir da noch etwas verschweigt und ich hege die Vermutung, dass es mit ihrer Mutter zu tun hat, die beiden sind wie Hund und Katze. Deshalb wüsste ich auch nicht, wie weiter unten geschrieben, dass sie jemals durch die Abgabe von Kontrolle größere Probleme bekommen hat. Andererseits stellt sich mir die Frage, wie sie auf die Idee kommt, Verantwortung für mich übernehmen zu wollen? Ich habe mit ihrer Kindheit nichts zu tun und die Probleme ihrer Geschwister sind doch auch nicht meine Probleme. Wieso hält sie so verbissen an dieser Vorstellung fest, alles Kontrollieren zu müssen, wenn ich ihr doch anbiete, dass es überhaupt keiner Kontrolle bedarf, vor allem in solchen Belanglosigkeiten die keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen wie etwa kochen oder bekocht werden ?
Ich sehe es auch so, dass ich mit Kritik nichts erreiche, ich hab es schließlich schon probiert. Was mich allerdings zu meiner eigentlichen Frage zurückführt: Was soll ich tun? Ich denke, ich habe ihr lange genug bewiesen, dass ich in allen Bereichen meines Lebens bestehen kann, in manchen besser in manchen schlechter, das ist doch natürlich. Klar bin ich nicht perfekt aber ich würde mich doch auch nicht gegen konstruktive Kritik sträuben, wenn sie gerechtfertigt wäre. Also was will sie erreichen? Soll ich mich aufgeben und alles sie entscheiden lassen? Mal an alle Freuen hier gerichtet: Das ist doch wohl der Inbegriff der Unmännlichkeit, oder? Ich glaube nicht, dass dieser Lösung auf Dauer gut gehen würde, eben weil man doch keinen Jasager naben sich sitzen haben will. Andererseits komm ich mit Kritik oder Stursinn auch nicht weiter, also was tun ?
Der Versuch, sie irgendwie von ihrer Familie zu separieren ist ein Kampf gegen Windmühlen. Unsere gesamte Lebensplanung dreht sich darum, wie sie in der Nähe ihrer Familie bleiben kann, die alle in einem Landkreis zusammenhocken. Vor allem bei der Jobsuche hat mir das arge Probleme bereitet. Ich kenne das von meiner Familie nicht, die sind alle über die Republik verstreut. Für mich stellt es sich so dar, dass wir nur eine Familie gründen können, wenn wir weit genug weg gehen. Anders wird sie nie aus dem Schwerefeld des Familienclans rauskommen aber sie kann und will ihre Familie nicht "zurücklassen". Dieses Argument hab ich auch schon oft gebracht und eigentlich gibt es kaum einen rationalen Grund, warum sie nicht wegziehen sollte, ihre Geschwister sind alt genug und ihre Eltern noch nicht zu alt aber sie kann es nicht loslassen. Ebenso wenig kann sie aufhören, die Mutterrolle zu übernehmen.
Psychotherapie würde ich sehr begrüßen, habe da selber schon gute Erfahrungen mit gemacht aber das lehnt sie als Quacksalberei ab.