sorina_12042288Schublade auf - und weg damit
Tja da bin ich nun drin in deiner Schublade und soll mich nun wieder raus kämpfen...
Mal zu den Fakten:
Ich habe meine Erfahrungen gemacht, mit 20 meinen jetztigen Freund kennengelernt und mit ihm die bisher erste und einzige, feste Beziehung gehabt, die auch immer noch zu klappen scheint.
Er hat einen stinknormalen Beruf, sieht durchschnittlich aus und hat auch ein paar Dinge an sich, die ich nicht leiden kann, aber das einfach akzeptiere oder wir eine Kompromisslösung dafür gefunden haben. Genauso wie er mich alles in allem so nimmt, wie ich bin...In der Beziehung habe ich organisatorisch gesehen eher die Hosen an und er ist manchmal ein ziemlich Tollpatsch, vergisst so Einiges und überlässt auch sonst ziemlich viele Entscheidungen mir, was auch nicht immer einfach für mich ist. Aber er liebt mich und auch meine Fehler und dafür liebe ich ihn widerrum. Er ist also bestimmt kein ... der mich schlägt. Das was ich versucht habe zu erklären, hast du völlig falsch verstanden. Mir geht es nicht um einen Neandertaler-Typ, "ich-verteidige-meine-Frau-und-damit-Besitz-auch-mit-Gewalt"-Typ. Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass nicht immer nur ein Partner den anderen aufbauen kann und jeder sich auf den anderen verlassen sollen kann.
Vielleicht hilft es wenn ich dir meine Ziele im Leben beschreibe: Ich möchte ein eigenes Haus, Kinder, einmal im Jahr Urlaub, zwischendurch den Lixus eines Zoo-, Kino-, Restaurantbesuchs und weiterhin arbeiten gehen können, sobald die Kinder aus dem gröbsten sind. Ich würde mal behaupten, keine wirklich außergewöhnlichen Wünsche. Genau wie er - übrigens.
Würde ihm jetzt irgendetwas passieren, was ihn nicht mehr zu dem Mann macht, der er vorher war, er seinen Job, seine Fähigkeiten verlieren ließe, tja dann ist das blöd, aber er gehört immer noch zu mir und ich werde mich dann um ihn kümmern.
Was ganz anderes ist es, sich von vorherein jemanden zu suchen, von dem ich weiß, dass Alles was ich im Leben erreichen will, von mir kommen muss und ich nicht auf die Hilfe des Partners bauen kann. Liebe hin oder her. Liebe, in seinem romantischen Verständnis, so wie es immer so schillernd in Büchern beschrieben wird, existiert in der Realität nicht. Man kann nicht nur von Luft und Liebe leben. Man kann auch nicht nur alleine zu zweit leben und sich mit gegenseitigen Liebsegeflüster die Jahre vergehen lassen. Der Mensch braucht soziale Kontakte, muss sich selbst verwirklichen, braucht Bestätigung von außen, braucht Ziele. Das passiert nicht innerhalb eines Liebesnestes, auch wenn neben mir ein noch so strahlender Prinz liegt, der mich vergöttert und auf ein Podest gestellt hat.
Aber du scheinst trotz allem ja recht zufrieden mit dir zu sein, wenn du mich gleich so vehement angehst. Und nachdem du auch gleich weißt was für ein Typ Frau ich bin und ich keine Ahnung von Liebe habe, kann ich dir in der Angelegenheit wahrscheinlich einfach keine Tipps mehr geben...
Ich sage nicht, dass meine Meinung die einzig richtige ist, aber es ist zumindest eine Möglichkeit, die du anscheinend noch nicht in Betracht gezogen hast. Wer so unzufrieden ist mit sich selbst, sollte dann aber auch offen sein für andere Lebenseinstellungen und Meinungen.